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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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Taschenlampe an und folgte Linda in den vorderen Schlafraum.
    „Ist es für dich okay, wenn wir heute Nacht beide hier drin schlafen?“, fragte Linda.
    „Na klar, sonst ist es doch nicht lustig“, gab Cassie zurück.
    Ein Tier, das vom Licht angelockt wurde, war eine Sache. Aber die Erinnerung an diese sanfte und gleichzeitig etwas sehnsüchtige Stimme verursachte ihr im Nachhinein eine Gänsehaut.
    Nachdem sie sich die Zähne geputzt hatte, schlüpfte sie in T-Shirt und Slip unter die Steppdecke, die Linda in Schein der Taschenlampe schon für sie aufgeschlagen hatte.
    „Und, ist es weg?“, flüsterte sie.
    Ich warte auf dich …
    „Ich glaube schon“, erwiderte Linda ebenso leise. „Aus der Küche habe ich auch nichts mehr gehört.“
    „Na siehst du“, sagte Cassie und versuchte, dabei überzeugter zu klingen, als sie es in Wirklichkeit war. „Morgen gehen wir der Sache nach. Wahrscheinlich war es nur ein Vogel oder so was.“
    Ein Vogel mit weißblonden Haaren und eisblauen Augen, wenn das, was sie am Fenster gesehen hatte, nicht nur ein Lichtschimmer gewesen war …

2. KAPITEL
    „Guten Morgen, Langschläferin, willst du denn gar nicht aufstehen? Draußen scheint die Sonne, und der See wartet auf uns!“
    Stöhnend zog sich Cassie die Decke über den Kopf. Anscheinend hatte Linda die kleine Gruseleinlage vom Vorabend glänzend weggesteckt – ganz im Gegensatz zu ihr. Obwohl sich am Fenster nichts mehr gerührt hatte, hatte sie ewig nicht einschlafen können. Und als die Müdigkeit dann schließlich doch siegte, war sie nur in einen leichten Dämmerschlaf gefallen, in dem sie immer wieder die seltsame Stimme zu hören glaubte.
    Wann kommst du? Ich warte auf dich …
    Weder die Stimme an sich noch die Worte wirkten bedrohlich – ganz im Gegenteil, beides klang so sehnsüchtig, dass es schon fast schmeichelhaft war. Aber wieso hörte sie überhaupt eine Stimme, wo keine sein konnte? Das hatte Cassie sogar im Schlaf zu denken gegeben.
    „Geh weg“, murmelte sie, als Linda an ihrer Decke zupfe. „Ich will noch schlafen.“
    „O Mann, es ist schon fast zehn! Ich wollte eigentlich vor dem Frühstück eine Runde schwimmen, aber inzwischen habe ich einen Riesenhunger.“
    „Dann iss doch was“, gab Cassie von unter der Decke zurück.
    „Sehr witzig. Alle unsere Sachen sind im Auto. Das ist abgeschlossen, und ich weiß nicht, wo du den Schlüssel hingelegt hast. Ich kann ihn nirgends finden.“
    Seufzend streckte Cassie den Kopf unter der Decke vor.
    „Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung.“
    Sie hatte den Schlüsselbund noch in der Hand gehabt, als sie Linda die Räume gezeigt hatte. Doch dann hatte dieses Tier sie so verrückt gemacht, dass sie tatsächlich nicht mehr wusste, wo sie den Schlüssel danach gelassen hatte. Da half wohl nur suchen, denn an den offensichtlichen Plätzen hatte Linda bestimmt schon selbst nachgeschaut.
    Seufzend setzte sie sich auf. Jetzt war sie endgültig wach, da konnte sie auch gleich aufstehen. Offenbar sah sie so aus, wie sie sich fühlte, denn Linda blickte sie zerknirscht an.
    „Was ist denn mit dir los? Hast du schlecht geschlafen? Tut mir echt leid. Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich dich noch nicht geweckt.“
    „Ach was, schon gut. Du hast recht, nach einer Runde im See fühle ich mich bestimmt besser. Aber erst was essen. Ich hoffe, dieser Rosinentoast, den wir gestern gekauft haben, schmeckt noch so gut wie früher.“
    „Und wo hast du die Autoschüssel hingetan?“
    Verflixt.
    „Hast du schon überall geschaut?“, fragte Cassie hoffnungsvoll.
    „Ja, klar. So groß ist die Hütte jetzt auch wieder nicht. Weißt du es etwa nicht mehr?“
    Als Cassie nicht antwortete, zuckte Linda die Achseln. „Weit können sie ja nicht sein. Als wir gestern reingekommen sind, hattest du sie in der Hand. Dann hast du mir die Zimmer gezeigt, und dann kam dieses blöde Viech …“
    Genau so weit war Cassie in ihren Überlegungen auch schon gekommen.
    „Dann sind wir in die Küche gegangen, du hast die Taschenlampe geholt und …“
    Die Taschenlampe! Bei der Erinnerung an das Gesicht, das sie am Fenster zu sehen geglaubt hatte, bekam Cassie eine Gänsehaut. Aber immerhin wusste sie jetzt, wo die Schlüssel waren.
    „Ich muss sie in die Schublade gelegt haben, als ich nach der Lampe gesucht habe“, sagte sie und sprang aus dem Bett.
    Dabei fiel ihr Blick aufs Fenster, und ihre Gänsehaut verstärkte sich. Die ganze Scheibe war übersät von unregelmäßig

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