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Der Dämon aus dem grünen See

Der Dämon aus dem grünen See

Titel: Der Dämon aus dem grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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gezogen von Tom und David, mühten Cassie und Linda sich, die fast brusthohen Rohre zu überwinden. Wann immer David Cassie berührte, überschwemmte sie übermenschliche Sehnsucht. Doch sie versuchte, so gut es ging, ohne seine Hilfe zurechtzukommen.
    Gerade hatten sie die Rohre hinter sich gelassen, als ein unheimliches Geräusch sie anhalten ließ. Es klang unmenschlich, wie ein gequältes Ächzen. Gleichzeitig splitterte und krachte es.
    „Achtung, der Baum!“, schrie Tom und warf sich gegen Cassie. Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen, und als sie ein paar Meter weiter hart auf dem Rücken landete, sah sie Sterne. Es rauschte. Sie spürte einen Luftzug, dann krachte der Stamm nur zwei Armlängen neben ihnen auf den Boden.
    Sie hätte gern geschrien, aber dafür hatte sie zu wenig Atem. Tom lag auf ihr und drückte so noch zusätzlich auf ihren Brustkorb.
    „Ist alles in Ordnung?“ Hastig setzte er sich auf. „Bist du verletzt?“
    „Keine Ahnung“, stöhnte sie. „Ich dachte, für Football fehlt dir die Leidenschaft?“
    „Für Football schon, aber nicht für dich“, gab er zurück und streichelte besorgt ihre Wange. „Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte. Der Baum ist genau in deine Richtung gekippt. Tut dir was weh?“
    „Es geht schneller, wenn ich aufzähle, was mir nicht wehtut. Hilf mir auf, wir müssen weiter.“
    David und Linda hatten sich inzwischen durch das Astwerk zu ihnen gekämpft. Linda war leichenblass und hatte eine blutende Schramme am Arm.
    „Fast hätte er uns erwischt“, stieß sie hervor. „Dabei ist es absolut windstill. Wie kann ein Baum einfach so umfallen?“
    „Haltet euch von der Botanik fern“, riet David. „Irgendwo muss es ein Leck geben. Er kann auch in den Pflanzen sein.“
    „In den Pflanzen?“, rief Cassie entsetzt. „Was kann er denn noch alles?“
    „Alles, was er will, solange es mit Wasser zu tun hat“, gab David grimmig zurück. „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Geht es?“
    Als sie versuchte, den rechten Fuß zu belasten, verzog Cassie das Gesicht. Sie musste sich ihn beim Sturz verstaucht haben. Gestützt auf Tom und Linda, humpelte sie weiter in Richtung Tank – wo sich ein Mann mit einem schwarzen Kapuzen-T-Shirt abmühte, ein großes Radventil zu drehen, das offenbar für die Bedienung durch zwei Personen angelegt war. Anscheinend hatte er sich schon eine ganze Weile vergeblich ins Zeug gelegt, denn er strich sich mit dem Ärmel über die Stirn, trat frustriert gegen die Leitung und entfernte sich dann in Richtung eines Schuppens.
    „Das ist Marc“, flüsterte Cassie. „Er will den Abfluss in die Bay öffnen.“
    „Ich werde ihn aufhalten“, sagte Tom und wollte lossprinten.
    David hielt ihn fest. „Nein! Du hättest keine Chance.“ Er wandte sich an Cassie. „Du musst das machen.“
    „Aber er ist doch viel stärker als sie. Wie soll sie …“
    Cassie schloss die Augen. Sie wusste genau, was David meinte.
    „Wird er sich dadurch wirklich ablenken lassen?“, flüsterte sie.
    „Hoffentlich“, gab David zurück. „Wir müssen Zeit gewinnen. Das Wesen ist jetzt fast komplett im Tank. Wenn wir es vernichten, werden auch die Ableger sterben.“
    „Aber wie?“, fragte Linda. „Anscheinend hat es ja den gesamten Klärprozess überstanden. Was kann ihm da noch schaden?“
    David deutete auf die Pumpenhäuschen zwischen den beiden nächstgelegenen Tanks, auf dem ein schwarzer Blitz auf gelbem Grund prangte. „Achtung, Starkstrom!“ stand darunter.
    „Wir machen die Starkstromleitung los und legen sie an den Tank. Er ist aus Metall und wird den Strom direkt ins Wasser leiten. Das müsste einen Stromschlag von mehreren Tausend Volt ergeben, das hält er nicht aus. Bei Gewitter hat er sich im See immer so weit wie möglich in die Höhlen in der Steilwand zurückgezogen. Aber wir brauchen noch Zeit, um das Stromkabel zu lösen. Marc darf nichts merken … Tom, Linda, versucht schon mal, das Pumpenhäuschen aufzukriegen. Ich komme sofort nach.“
    David blieb mit Cassie zurück und zog sie in die Arme.
    „Ich danke dir“, flüsterte er in ihr Haar. „Danke für die wunderbaren Tage. Und dafür, dass du mich von ihm befreit hast.“
    Eng an ihn geschmiegt, merkte sie, wie schwer er atmete und wie heftig sein Herz schlug. Es musste ihn enorme Kraft kosten, das Ungetüm in seinem Körper in Schach zu halten, doch er schaffte es so gut, dass sogar Cassies brennendes Verlangen etwas nachließ.
    „Ich werde dich immer

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