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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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lang und sah aus wie ein zu fett geratener Halbaffe mit eisblauem Fell, großen gelben Augen und einem langen Schwanz.
    „Die Kreatur ist ein Einzelgänger und ernährt sich ausschließlich von Eis und Schnee. Im Moment bevorzugt der die Eiswürfel aus unserem Eisfach“, führte Dieter weiter aus.
    „Scheiß auf Eis! Ich will einen Schneemann essen!“, maulte der Tremazebus. „Wenn ich nicht sofort einen Schneemann bekomme, beiße ich der alten Kuh dahinten den Kopf ab!“
    Rippenbiests Hände fummelten schon wieder am waffenlosen Gürtel herum. „Eher stecke ich dich in den nächsten Backofen. Außerdem bin ich ein Taure und keine Kuh, merk dir das.“
    „Alte Kuh! Alte Kuh! Alte Kuh! Lass den Tremazebus in Ruh!“
    „Wie man sieht, ist dieses Wesen sogar dazu in der Lage in Reimen zu sprechen. Dies beweist, dass es kein Tier ist, sondern ein denkendes Wesen wie wir. Wenn es auch einen eher abscheulichen Charakter aufweist“, erläuterte Herr Dieter in aller Seelenruhe.
    „Das haben wir bemerkt“, behauptete Charly. „Dem gehört der Mund mit Kernseife ausgewaschen!“
    „Nun wollen wir ihn wieder ins Eisfach stecken, bevor er uns noch überhitzt“, sagte der Gelehrte.
    „Oh, wie schade. Er ist ja so süß!“, bedauerte Lisa.
    „Er ist ja so süß“, äffte Nessy sie gehässig nach. „Warte, bis er dir den Kopf abbeißt!“
    Lisa erwiderte nichts, sondern schaute schnell in ihr Buch, als hätte sie nichts gehört.
    „Herr Dieter?“, sagte Elmar mit dünnem Stimmchen und räusperte sich, nachdem der Gelehrte im Stehen eingeschlafen zu sein schien.
    „Äh, ja, mein lieber Elmond?“, fragte Herr Dieter und war mit einem Mal wieder halbwegs wach.
    „Sie sollten den Tremazebus wegsperren. Der schwitzt schon.“
    „Natürlich, natürlich. Vielen Dank für den Hinweis.“
    Der Gelehrte packte sich den krakeelenden blauen Kerl („Der Teufel soll euch holen, ich verfluche euch alle dreifach bis in die neunte Generation!“) und steckte ihn zurück ins Eisfach. „Der Unterricht ist hiermit für heute beendet. Und vergesst nicht, von Zeit zu Zeit in euer Buch zu schauen. Auf Wiedersehen, Kinder.“
    „Igitt“ schrie Ellen. „Von wegen geschwitzt. Das Drecksvieh hat auf den Tisch gepinkelt!“
    Tatsächlich hatte sich dort, wo der Tremazebus gesessen hatte, eine übelriechende, gelbliche Pfütze ausgebreitet. Schlömi würde bei dieser Sauerei bestimmt noch um einiges garstiger schimpfen und fluchen als das blaue Wesen vorhin.
    So neigte sich auch der dritte lange Tag im Nichts für Ben dem Ende. Wieder hatten sich die Jugendlichen auf der sogenannten Fußballwiese im Tal getroffen. Nur Ellen fehlte heute erneut, da sie es vorzog, ausgiebig ihre Haare zu waschen, um sie anschließend ebenso ausgiebig zu föhnen. Kein großartiger Verlust, dachte Ben. Er nahm seinen alten Fußball zur Hand und ging rüber zu Nessy.
    „Hier. Mein Wetteinsatz. Ich hoffe, er gefällt dir halbwegs. Leider habe ich nichts anderes aus meiner Welt mitbringen können.“
    Nessy strahle und nahm den Ball an sich.
    „Genau den hatte ich haben wollen. Ist doch viel einfacher, damit zu trainieren, als sich jedes Mal so ein verrücktes Kugelmonster fangen zu müssen. Meinst du nicht auch?“
    „Keine Ahnung, hab's noch nie ausprobiert.“
    „Da hast du auch wieder Recht. Hier hast du meinen Einsatz, Ben.“
    Nessy hielt ihm einen alten Strohhut hin. Es war ein hellbraunes Exemplar mit hinten umgeschlagener  Krempe und schwarzem Hutband. Alles in allem sah das Ding ein wenig mitgenommen aus. Vermutlich hatte der Hut schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel. Ben machte keine Anstalten, danach zu greifen.
    „Ein Hut? Nett, aber was soll ich damit?“
    „Na, anziehen natürlich. Was glaubst du denn? Aufessen?“
    „Aber damit sehe ich bestimmt aus wie Heinz Erhardt für Arme!“
    „Heinz Erhardt? Wer soll das sein?“
    „Tut nichts zur Sache. Woher hast du das Ding überhaupt?“
    „Hat meinem Vater gehört. Der Hut war das Einzige, was er zurückgelassen hat, als er meine Mutter und mich hat sitzen lassen. Meinen Vater konnte ich nicht leiden, aber seinen Hut fand ich schon immer cool. Ich habe ihn selbst eine Zeitlang getragen, aber dann habe ich auf Baseballcaps umgesattelt, weißt du?“
    „Ist mir auch schon aufgefallen. Aber warum möchtest du den Hut nun mir schenken?“
    „Einfach so, weil ich glaube, dass er dir gut stehen wird.“
    „Na, wenn das so ist“, sagte Ben immer noch ziemlich überrascht und nahm

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