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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Unterricht des leicht verwirrten Gelehrten.
    „Wer kann mir denn sagen, was ein Flughusten ist?“, wollte Dieter wissen.
    Jam meldete sich. „Eine ansteckende Krankheit?“
    „Nicht, dass ich wüsste, Jim. Noch weitere Ideen?“
    „Meine Mami hält mir immer die Augen zu, wenn wir einem begegnen“, antwortete Elmar. „Weil die so hässlich sind, meint sie.“
    „Da hat sie wohl Recht“, bestätigte der Gelehrte. „Ach, wonach hab ich doch gleich gefragt?“
    „Nach Flughusten, Herr Dieter“, half Nessy aus.
    „Flughusten, genau. Danke mein Junge.“
    Nessy verdrehte bloß die Augen.
    „Also hat noch nie jemand von euch einen gesehen?“, fragte Einstein weiter.
    „Ich schon“, behauptete Flaad. „Allerdings war der so ekelhaft, dass ich auf der Stelle brechen musste. Und ich hab schon einiges im Leben gesehen. Ich weiß noch, dass der Flughusten voller Eiterbeulen, Pusteln und fauliger Geschwüre war. Mehr war von dem Kerl kaum zu erkennen. Der stand vor Jahren auf dem Jahrmarkt im Zentrum und verkaufte Zuckerwatte. Denke nicht, dass der viel Umsatz gemacht hat.“
    „Eine treffende Beschreibung eines Flughustens, junger Freund. Sie deckt sich im Wesentlichen mit den Daten im Buch auf Seite 295. Aber schaut euch das Foto bitte nicht so genau an, sonst wird euch speiübel. Ergänzend möchte ich bemerken, dass Flughusten keine Beine besitzen und daher stets eine Handbreit über dem Boden schweben. Dieser Umstand macht sie allerdings auch nicht ansehnlicher. Zudem riechen sie auch nicht besonders gut. Eigentlich könnte man stattdessen sagen: Sie stinken bestialisch.“
    „Was dem Aroma der Zuckerwatte nicht zuträglich war“, bemerkte Flaad.
    „Was für Zuckerwatte?“, fragte Herr Dieter und suchte schon wieder seine Brille, die ihm immer noch mitten auf der Nase saß. In der Folge fragte er die jungen Leute noch nach einigen anderen seltsamen Völkern des Nichts und Charlys Augen wurden immer größer.
    „Von mir aus könnten wir heute noch aufbrechen ins Nichts“, raunte er Ben zu, der neben ihm am Tisch saß.
    „Solange wir nicht die Flughusten aufsuchen müssen, bin ich dabei“, flüsterte Ben und grinste.
    Während des Unterrichts wurden den Kandidaten noch Völker wie die Rattenmunke (widerwärtige, zweibeinige, rattenähnliche Geschöpfe in Latzhosen), die Kartoffelkobolde (die kannte Lisa schon) und die Käsemauken im Nordwesten (gnomenhafte Kreaturen mit überdimensionalen, löchrigen, gelben Füßen) vorgestellt. Wieder wurden eifrig Notizen gemacht und die entsprechenden Seiten im Buch aufgeschrieben, um beizeiten die neu erlernten Rassen wiederfinden zu können.
    „Einige Wesen werdet ihr während eurer praktischen Prüfung kennenlernen“, versprach Herr Dieter. „Allerdings werden das wohl nicht immer angenehme und ungefährliche Begegnungen sein. Doch habt keine
    Angst, wenn ihr aufmerksam das Buch studiert habt, solltet ihr keine größeren Überraschungen erleben. Und nun, weil ihr so eifrig mitgemacht habt, möchte ich euch ein Wesen vorstellen, das ich von einer meiner langen Reisen durch das Nichts mitgebracht habe. Augenblickchen bitte.“
    Herr Dieter verließ den Pavillon und war schon auf halbem Wege den Hügel hinunter Richtung Wiese unterwegs, als er plötzlich stutzte und umkehrte. Schon stand er wieder vor den verdutzten Auserwählten. „Wo wollte ich doch gleich hin?“
    „Das Wesen holen“, erklärte Nessy geduldig.
    „Ah, ja. Danke, Bessy.“ Dieses Mal begab sich der Gelehrte in die nahe Küche und holte etwas aus dem Eisschrank hervor. Es zappelte in seinen Armen und quiekte ziemlich erbärmlich, doch Dieter kannte kein Mitleid und hockte das widerspenstige Wesen auf den Versammlungstisch. Sogleich hatte es nichts Besseres zu tun, als den Auserwählten die lange, dunkelblaue Zunge herauszustrecken und sie als „Lausige Penner!“ zu beschimpfen.
    „Nettes kleines Mistvieh“, dachte Charly laut, und Ben konnte ihm nur zustimmen, während Lisa die Kreatur trotz dessen eigentümlicher Wortwahl putzig fand.
    „Dies ist ein sogenannter Frostiger Tremazebus“, erklärte Herr Dieter, während er seine Augengläser suchte. „Ich habe ihn auf einer Tour durch das ewige Nordeis eingefangen und mitgebracht. Allerdings kann er nur ein paar Minuten bei Temperaturen über null Grad überleben, daher muss ich ihn gleich wieder in den Eisschrank sperren.“
    „Ihr seid alle Bettnässer!“, kreischte der Tremazebus. Das bezaubernde Kerlchen war rund einen Meter

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