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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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einen Mannes war nicht zu erkennen, denn er trug so etwas wie eine Mönchskutte, und er hatte die dazu gehörende Kapuze tief bis über die Nasenspitze gezogen. Seine Hände steckten in weißen Handschuhen und umschlossen in diesem Moment eine halbvolle Flasche schottischen Whiskys. Zwei passende Gläser standen auf dem Tisch und warteten offenbar auf die bernsteinfarbene hochprozentige Flüssigkeit.
    „Lass uns auf unseren Pakt trinken“, schlug der Mann in der Kutte vor. „Und dann sollten wir unser weiteres Vorgehen besprechen.“
    „Wenn du dich zu erkennen geben würdest, fiele es mir sicher leichter, mit dir auf vernünftiger Ebene zu verhandeln“, meinte der andere Mann und nahm das gefüllte Glas entgegen.
    „Nicht zum jetzigen Zeitpunkt“, beharrte der vermeintliche Mönch, und seine Stimme klang zornig. „Die Regeln lege ich fest. Vergiss das nicht. Du bist mir etwas schuldig.“
    „Natürlich weiß ich das, Befreier. Also belassen wir es dabei, dass du mich zwar kennst, aber du für mich ein Unbekannter bleibst.“
    „Bist du sicher, dass ich dich kenne? Hast du all deine Geheimnisse vor mir offengelegt? Ich glaube nicht.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Doch es würde nichts daran ändern: Wir haben einen Pakt geschlossen, und ich habe meine Schuld erst zur Hälfte bei dir beglichen.“
    „Einhunderttausend Jahre. Das allein scheint mir tatsächlich zu wenig zu sein als Gegenleistung für deine wiedererlangte Freiheit.“
    „Diese Zeitspanne tut mir nicht weh, wie du wohl weißt, kann ich mir doch beliebig viele Jahre [überall auf dieser Welt einverleiben. Doch was den zweiten Teil unserer Vereinbarung angeht, kann ich mir immer noch nicht vorstellen, was dir an diesem Stein liegt.“
    „Lass das nur meine Sorge sein, Aichet. Ich selbst kann ihn nicht berühren. Du dagegen schon. Daran besteht wohl kein Zweifel. Also musst du ihn nehmen und mir zur Verfügung stellen. Ich weiß, du hältst die Macht dazu in deinen Händen. Ein Kinderspiel für dich, denkst du nicht?“
    „Sicher, Befreier. Ganz sicher. Allerdings werde ich einige Zeit dafür benötigen, fürchte ich. Der Hüter wird nach und nach schwächer werden. Doch gibt es immer noch seine Wächter. Und selbst, wenn ich diese besiege, würde mir der Widerstand des ganzen Volkes blühen. Selbst für mich ein ernstzunehmendes Hindernis. Ich werde Hilfe brauchen. Hilfe von vielen. Eine Armee quasi. Doch darum kümmere ich mich später. Es gibt derzeit Wichtigeres zu erledigen.“
    „Das ist nicht weiter schlimm. Dir bleibt noch mehr als ein Jahr. Aber vergeude nicht sinnlos deine und meine Zeit. Ich muss den Stein haben, bevor die Zeit für den Wechsel gekommen ist. Denn dann ist der Hüter am schwächsten und ein neuer noch nicht gefunden, der sich dann sogleich wieder im Vollbesitz der Hütermacht befände. Und erst, wenn unser Pakt zur vollständigen Erfüllung gelangt ist, kannst du deiner Wege gehen und tun und lassen, was du willst, solange du dich aus den Belangen des Nichts heraus hältst. Doch liegt das ohnehin fern deiner Absicht, da du ja in deine eigene Welt zurückkehren möchtest. Obwohl ich nicht weiß, wie du das bewerkstelligen willst. Ich kann dir in dieser Sache zu nichts raten.“
    „Lass das meine Sorge sein. Ich habe da von einem Mann in Macabra gehört, der entsprechende Visionen hat. Ich denke, dass ich ihn in meine Pläne einbinden sollte. Und nicht nur in einer Hinsicht.“
    Aichet war ein großer Mann. Vielleicht ebenso groß wie der hochgewachsene, sogenannte Befreier. Auch Aichet war ein schlanker Mann, dennoch unübersehbar muskulös. Sein Haar war schwärzer als die Nacht und trotz seines offensichtlich fortgeschrittenen Alters - er schien in den Fünfzigern zu sein - war noch keines seiner Haare ergraut. In seinem Gesicht dominierten die beinahe hypnotisch anmutenden, dunkelblauen Augen; sie lagen tief im Schatten der dichten finsteren Augenbrauen. Weitere auffällige Merkmale waren Aichets markante Hakennase und der säuberlich gestutzte Kinnbart. Eine Narbe, womöglich die Folge eines uralten Krieges, entstellte die linke Hälfte des Gesichts. Von dem Mann ging ganz eindeutig etwas Unheilvolles aus, was schwer zu greifen war, ihn jedoch einhüllte wie eine dunkle Wolke des Bösen.
    „Diese Dimension überlasse ich gerne dir, denn was ist schon das Nichts, verglichen mit allem anderen, was es da draußen sonst noch gibt?“, fragte Aichet.
    „Für mich bedeutet es alles, auch wenn du dir das

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