Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
Vom Netzwerk:
Worten wurde es nicht nur Ben mulmig in der Magengegend.
    „Es ist an der Zeit für eine erste Wissensabfrage, liebe Auserwählte“, sagte von Teller-Essen mit seiner typischen Langweilerstimme und seinem ebenso typischen Strahlen im Gesicht. Kurz bevor er eine Panikattacke bekam, fragte sich Ben insgeheim, ob der Mann wohl an einer Gesichtslähmung litt.
    „Ich habe einen Test mit zwanzig Fragen zu den bisherigen Unterrichtsthemen vorbereitet und nur, wer alle richtig beantwortet, erhält die volle Punktzahl von fünf. Weniger korrekte Antworten heißt also logischerweise auch weniger Punkte. Soweit haben das alle verstanden?“
    Kein Laut – außer dem aus des Lehrers Nase - war zu vernehmen. Man hätte problemlos eine Stecknadel zu Boden fallen hören können. Herr von Teller-Essen wertete dies wohl als Zeichen der Zustimmung.
    „Bitte vergesst nicht, dass am Ende des Auswahlverfahrens die Gesamtzahl aller erwirtschafteter Punkte den  Ausschlag gibt, wer neuer Hüter des Gleichgewichts wird. Auch wenn es sich heute nur um fünf Punkte dreht, kann doch ein jeder einzelne davon schließlich über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Also strengt euch an und macht euch ans Werk. Wer fertig ist, gibt den Zettel wieder bei mir ab und hat Pause bis zum nächsten Unterricht.“
    Und während Herr von Teller-Essen lustig vor sich hinpfeifend die Tests unter den zehn Prüflingen verteilte, wurde Ben sich beinahe schmerzhaft bewusst, dass er am Abend zuvor völlig vergessen hatte, in Lisas Aufzeichnungen zu schauen. Dummerweise hatte er nämlich dank der Begegnung mit der umlackierten Schlange auch eine Stunde Grundlagen des Nichts verpasst. Ben war sich sicher, dass er mit diesem Hinweis bei von Teller-Essen auch keine Sonderpunkte zu erwarten hätte.
    „Abschreiben könnt ihr vergessen“, erwähnte der Gelehrte gutgelaunt. „Wen ich erwische, der geht mit Punktabzug in die nächste Stunde. Und ich habe sehr gute Augen, verlasst euch drauf.“
    Der eine murrend, der andere verzweifelt und vereinzelt auch zuversichtlich nahmen die Auserwählten unter den wachsamen Blicken des Lehrers den Test in Angriff.
    Das ein oder andere kam Ben, obwohl er nicht immer den Worten des Gelehrten aufmerksam gelauscht hatte, durchaus vage bekannt vor, und er beantwortete die Fragen, so gut er konnte. Doch die verpasste Unterrichtseinheit ließ sich beim besten Willen nicht verleugnen. So konnte er zum Beispiel bei Frage 7 (In welchem Jahr wurde der Pudel des Säulenheiligen Bertram beerdigt?) nur raten und schrieb ohne Aussicht auf Erfolg die Zahl 1945 auf das Blatt. In seiner Welt war, soweit Ben wusste, in eben diesem Jahr ein Krieg zu Ende gegangen, und ganz sicher war im selben Jahr im Nichts etwas vergleichbar Wichtiges passiert. Frage 11 hatte es ebenfalls in sich: Wie hieß des einzige und selbsternannte Senator von Munkendorf mit drittem Vornamen? Ben entschied sich kurzentschlossen für Hans und hoffte auf ein mittleres Wunder. Doch während er sich so umschaute, bemerkte er, dass zumindest auch Charly ins Schwitzen geraten war, obwohl dieser doch alle Unterrichtsstunden mitgemacht hatte. Grimmig starrte der dicke Junge auf sein Testblatt und schien nicht so recht zu wissen, was zu tun sei. Ben durchflutete bei diesem Anblick ein ziemlich starkes Gefühl von Verbundenheit. Ellen und Lisa schrieben dagegen ebenso fleißig wie viel auf ihre Blätter und machten Bens Erleichterung sofort wieder zunichte. Ein paar Plätze weiter kaute Nessy auf ihrem Bleistift herum, blickte kurz auf und grinste Ben unbekümmert an. Ein Schulterzucken verriet, dass auch sie nicht alles wusste. Der kleine Elmar versuchte verzweifelt die ein oder andere Lösung von Ellens Testblatt zu erhaschen.
    „Jeder schaut auf seinen eigenen Zettel!“, schimpfte Herr von Teller-Essen, und Ben fuhr mit dem verzweifelten Auswürfeln seiner Antworten fort.
     
    Eine Stunde – die im Nichts sehr, sehr lang sein konnte – später war der Spuk schon wieder vorbei. Von Teller-Essen packte die Tests in seinen Aktenkoffer und wünschte den jungen Leuten noch einen schönen Tag. Und tatsächlich hatten sie noch eine weitere Stunde Freizeit vor sich, bevor Herr Dagi sie einmal mehr zum Zweikampf herausfordern würde.
    „Woher sollen wir denn wissen, wer den verdammten Tempel von Rüpelsbach niedergebrannt hat?“, wollte Charly wissen und schien die Nase voll zu haben.
    „Das hat Herr von Teller-Essen neulich noch erwähnt“, meinte Lisa.
    „Das hat Herr von

Weitere Kostenlose Bücher