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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Flaabes sah nicht gerade wie ein sonderlich gefährliches Wesen aus, vor denen die drei von den Gelehrten im Unterricht gewarnt worden waren. Aber man wusste ja bekanntlich nie.
    „Und außerdem, ihr Riesentrottel, wer 'at euch eigentlich erlaubt, durch mein Wohnzimmer zu ge'en, wenn das jeder tun würde...!“
    „Aber, das ist doch nur eine Blumenwiese...“, gab Ben, der nicht wenig staunte, zum Besten, um sich irgendwie zu rechtfertigen.
    „Nur eine Blumenwiese. 'öre sich einer den jungen Spund an. NUR eine Blumenwiese. Ich wohne 'ier, also ist es folglich mein WOHNzimmer. Ich liebe diese Blumen, und wenn es sein muss, koche ich mir auch schon mal ein Süppchen daraus. Aber wenn ihr schon mal da seid, wollt ihr nicht mal kosten?“
    „Äh, nein danke, ich hab heute schon gekotzt!“, meinte Charly, der das exotische Wesen mit großen Augen musterte, ein wenig taktlos.
    „Wir hätten aber gerne gewusst, wie wir zum Orakel, das sieht, gelangen. Du bist doch hier aus der Gegend, oder?“, stellte Nessy die einzig vernünftige Frage in dieser Situation.
    „Wo'er sollte ich wohl sonst kommen, du Riesin? Meinst du, ich wäre nur zu Besuch 'ier, bei meiner kranken Oma im Blumenbeet? Natürlich komme ich von 'ier. Ich wohne seit tausend Jahren 'ier, oder seit gestern. Wer kann das wissen?“
    „Jaja, ist schon gut“, entgegnete Nessy (die Riesin?) leicht genervt. „Aber kannst du uns jetzt vielleicht den Weg zum Orakel erklären, wir haben es nämlich ein wenig eilig, Kamerad.“
    „Ja, die Riesenwürste, immer nur in Eile. Seid ihr etwa Touristen aus Schlammerika, oder wie dieser Menschenpfuhl 'eißt? Getreu dem Motto, nichts se'en und das in sieben Tagen. Denn 'ier ist nichts, und in sieben Tagen ist Nichts nicht zu se'en. Es gibt sowieso keine Zeit im Nichts. Vielleicht schafft ihr es dann auch in nur einer nicht vor'andenen Minute.“
    Nessy ballte die Hände zu Fäusten, und Ben hatte seinen Verstand vorsichtshalber beim dritten Nichts ausgeklinkt.
    „Das Orakel!“, wiederholte er an Nessys Stelle. „Weißt du wo es ist, du Flaabes?“
    „Ja.“
    „Also gut. Und sagst du uns auch, wo es ist?“
    „Ja.“
    „Überlass mir mal die Fragestellung, Ben.“  
    Rippenbiest hatte das Geschwafel des Flaabes’ langsam satt. „Also schön, du blauer Fußball! Entweder, du sagst uns jetzt das, was wir wissen wollen, oder ich stelle zur Abwechslung mal meinen Huf auf den deinen Fuß. Ich denke, wir haben uns jetzt verstanden, mein Freund.“
    „Schon gut, schon gut! Ich sage, was ich weiß! Obwohl ich gegen die Andro'ung ro'er Gewalt aufs Schärfste protestieren muss! Das ist wieder typisch Riese! Immer nur Gewalt und Rassismus. Ob gegen Schwarze, Braune, Gelbe oder jetzt auch schon gegen Blaue, das ist euch eigentlich egal. Aber gut, der Klügere gibt nach. Das Orakel könnt ihr euch abschminken, wenn ihr mich fragt. Das spricht nicht mehr. 'at es schon seit tausend Jahren nicht mehr. Oder seit gestern, obwohl es gar kein gestern gibt. Wer kann das wissen? Aber vielleicht kann ich euch sagen, was das Orakel verschweigt. Also, sagt eurem lieben Onkel Flaabes, wo es weh tut. Auch wenn ihr Menschen und eine seltsame Kuh seid, ich 'elfe euch.“
    „Wir wollen das Orakel nach der Stadt der Kasathen befragen, wie wir dahin kommen, und was uns dort erwartet“, verriet Ben dem Flaabes.
    „Stadt der Krawatten? Nie davon ge'ört. Aber ich 'abe ja auch noch nie mein Wohnzimmer verlassen. Doch selbst mein Nachbar, das Orakel, kann euch nichts dazu sagen, denn es ist stumm, wie ich bereits sagte, und zwar seit ewiger Zeit, oder auch nicht, wer kann...“
    „...das wissen? Ist schon klar!“, unterbrach Ben den offensichtlichen Standardsatz des Flaabes’. „Wir werden uns das Orakel trotzdem mal ansehen, wenn du erlaubst. Sagst du uns daher vielleicht doch noch, wo es sich befindet?“
    „Tja, Menschenwesen! Wie gesagt, es ist mein Nachbar. Steht direkt neben meinem Wohnzimmer. In welcher Richtung, wer kann das wissen? Schließlich gibt es 'ier keine Dimensionen. Aber wenn ihr meiner Nase nach geht, könnt ihr es nicht verpassen.“
    Der Flaabes deutete mit seiner langen Nase in die Richtung, in der die Fünf ohnehin schon zuvor unterwegs gewesen waren; Lisa hatte offensichtlich die richtige Eingebung gehabt. Immer den Kornblumen nach. Blaue Gruppe, blaue Blumen.
    „Danke, du Flaabes!“, meinte Ben schließlich. „Wir werden dein Wohnzimmer also durch die Hintertür  verlassen. Vielleicht sehen wir uns ja

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