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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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hatte er sich trotzdem sehr. Doch diese Freude war dahin, als er in den blauen Bus einstieg und das finstere Gesicht Schlömis erblickte. Er nahm möglichst weit hinten im Bus Platz, wo sich Charly gleich zu ihm gesellte. Davor nahm der Taure eine ganze Sitzreihe ein. Eine Reihe vor Rippenbiest hatte sich Nessy mit versteinerter Miene niedergelassen und Lisa saß gleich hinter dem Busfahrer, nachdem sie enttäuscht festgestellt hatte, dass der Platz neben Charly bereits durch Ben besetzt war. Kurz gesellte sich noch Meister Athrawon dazu, der jedem noch ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg gab. Zuletzt wandte er sich an Ben und reichte diesem die altersfleckige Hand.
    „Beweise mir, dass ich den Richtigen zum Gruppenleiter gemacht habe“, sagte er verschwörerisch.
    „Äh, ja, ich versuche mein Bestes.“
    „Das weiß ich. Und ich weiß auch, dass du mich nicht enttäuschen wirst.“
    Mit diesen Worten ließ er Bens Hand los und stieg winkend und lächelnd aus dem alten Schulbus. Und Ben hatte immer noch keinen blassen Schimmer, warum ausgerechnet er als stadtbekannter Versager das Vertrauen des berühmten Gelehrten in dem Maße besaß, dass dieser ihn sogar ohne Weiteres zum Gruppenleiter ernannt hatte. Aber das war wohl nun nicht mehr zu ändern.
    Kaum hatte Schlömi die Tür des Vehikels geschlossen, drehte er sich zu seinen Schutzbefohlenen um, grinste hämisch und sagte: „Jetzt gehört ihr mir. Wünsche einen angenehmen Aufenthalt bei eurem Flug mit Schlömi-Airlines.“
    Die Fahrt führte drei Stunden lang in Richtung Südosten. Nicht besonders lang, aber doch eindeutig zu lang, wenn der Busfahrer Schlömi hieß. Selbiger ließ kein einziges der unzähligen Schlaglöcher der unbefestigten Piste aus, machte auch keine Pause, und Getränke bot er seinen Passagieren schon gar nicht an. Stattdessen gab es wüste Beschimpfungen, falls sich wer unterhalten oder gar auf die (natürlich nicht vorhandene) Toilette wollte. Einmal versuchte Ben, sein Radio in Gang zu bringen, da stoppte Schlömi wutentbrannt den Bus, stiefelte in die letzte Reihe und baute sich vor Ben auf.
    „Wenn dein stinkendes Radio in meinem Bus auch nur einen beschissenen Ton macht, dann schmeiß ich das Ding unter den Vorderreifen und fahr's platt. Haben wir uns verstanden, du hirntoter Erdwurm?“
    Ben sparte sich die Antwort und hielt den Atem an, um nicht im Schweiß- und Bratfettgestank des Kochs zu ersticken. Immerhin nutzten die Mädels die Zwangspause, um auf die Schnelle mal eben aus dem Bus zu verschwinden und sich hinter einen Busch zu hocken. Besser so ein Feldklo, als gar keine sanitären Einrichtungen. Rippenbiest musste demonstrativ seine Axt polieren, um Schlömi davon abzuhalten, einfach ohne Nessy und Lisa weiterzufahren. Doch auch die schönste Busfahrt nimmt einmal ein Ende, und nach drei Stunden warf Schlömi seine Passagiere schließlich samt Gepäck und ohne viel Federlesens aus dem Fahrzeug. Die Jugendlichen standen mitten auf einer scheinbar grenzenlosen Ebene voller Staub und Geröll, auf der allerdings mutterseelenallein eine einsame Tür ohne Wand oder Mauerwerk drumherum stand, die noch dazu absolut nirgendwohin zu führen schien.
    „Und jetzt viel Spaß bei eurer blöden Aufgabe“, höhnte der Lagerkoch. „Ich hoffe, dass ich keinen einzigen von euren kleinen Wichtigtuern jemals wiedersehe. Von mir aus könnt ihr euch die jämmerlichen Schädel da draußen einschlagen lassen!“
    Mit diesen munteren Worten schloss der allseits beliebte Koch die Tür des Busses und fuhr eilig davon. Dabei wirbelte er natürlich noch eine Menge Staub auf, der die jungen Leute zum Husten brachte. Ben glaubte noch, ein schadenfrohes „Arschlöcher!“ über das rasselnde Motorengeräusch hinweg gehört zu haben.
    „Kuschelhasig! Und nun?“, wollte Charly wissen, nachdem er sich von seinem Hustenanfall halbwegs erholt hatte. „Unser Schlömi mag ja eine Seele von einem Menschen sein, aber er hat uns nicht gesagt, wie es weitergehen soll. Ob uns der alte Mistbock überhaupt an der richtigen Stelle rausgeworfen hat?“
    „Hoffentlich. Sonst würde Meister Athrawon mächtig wütend werden. Ich denke, wir müssen durch die Tür da vorne gehen“, glaubte Lisa, immer noch röchelnd.
    „Warum? Ist doch nichts dahinter außer noch mehr Staub.“
    „Es gibt Türen, hinter denen man etwas ganz anderes findet, als man erwarten würde“, wusste Lisa aus eigener, nicht allzu ferner Erfahrung zu berichten.
    „Naja, von mir aus.

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