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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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länger als die innerhalb. Von wegen genug Schlaf für die Auserwählten und so.
    Doch Rippenbiest wollte die Sicherheit der Gruppe nicht allein dem Zufall überlassen und hielt aufmerksam Wache, während er einmal mehr seine Streitaxt polierte. Die anderen dagegen schliefen mehr oder weniger sofort ein. Warum auch nicht? Die Sonne schien, das Gras duftete und das Abenteuer konnte gut und gerne noch ein paar Stunden warten.
    Nichts war passiert, als die vier Menschen hintereinander nach wenigen Stunden aufwachten.
    „Nun, wisst ihr jetzt, wohin wir gehen sollen?“, fragte der Taure, der gerade mit seinem linken Daumen über die Schneide seiner Axt fuhr, um deren Schärfe zu prüfen. „Vielleicht haben eure Träume euch ja die Augen geöffnet.“
    Dann lachte er laut und packte sein umfangreiches Waffenarsenal zusammen.
    Die Angesprochenen rieben sich erst einmal den Schlaf aus den Augen. „Im Gegenteil“, gähnte Charly. Ich krieg meine Augen kaum auf. Man ist halt nicht mehr der Jüngste.“
    „Bist auch nicht älter als wir“, maulte Nessy. „Nur ein bisschen rundlicher.“
    „Na, schönen Dank auch.“
    „Aber der Taure hat Recht“, nahm Lisa den Faden auf. „Wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Aber wohin bloß?“
    „Fragen wir doch mal unseren Gruppenchef“, meinte das andere Mädchen der Blauen Gruppe. „Na, was denkst du, Ben? Schon eine Idee?“
    „Meine Ideen scheinen mir in eurer Welt abhanden gekommen zu sein“, antwortete Ben und richtete sich mühsam auf. „Ich frage mich sowieso immer mehr, warum Meister Athrawon ausgerechnet mir die Verantwortung übertragen hat. Jeder von euch wäre besser dafür geeignet als ich.“
    „Ach was“, lenkte Kobanessa ein. „Der Meister ist ja ein helles Köpfchen und wird wissen, was er tut. Du wirst das Kind schon schaukeln. Und wenn nicht heute, dann eben morgen. Aber was machen wir heute?“
    „Wir gehen in die Richtung, wo die Kornblumen wachsen“, sagte Lisa leise. „Die gefallen mir.“
    „Alles klar, Lisa, vernommen und akzeptiert!“, erwiderte Charly fröhlich. „Sonst sitzen wir nämlich nächstes Jahr noch blöd hier rum und diskutieren. Dabei ist eine Richtung doch so gut wie die anderen. Finden wir nichts, drehen wir halt wieder um.“
    Insgeheim war Ben heilfroh, dass ihm die Entscheidung auf diese Weise abgenommen worden war. Er konnte Nessies optimistische Meinung ihn betreffend nicht wirklich teilen. Meister Athrawon musste sich einfach geirrt haben. Trotz dieser düsteren Gedanken machten sie sich kurz darauf frohen Mutes auf den weiten Weg durch das hohe Gras und näherten sich schon bald darauf den blauen Kornblumen, die vorhin Lisas Interesse geweckt hatten.
    „Welchen Vorschlag hast du denn jetzt für uns?“, fragte Nessy das andere Mädchen nach einer Weile. „Sollen wir einfach mitten durch die Blumen marschieren oder lieber einen weiten Bogen darum machen, um sie nicht alle zu zertreten?“
    „Die Blumen werden uns schon nicht beißen, also ab durch die Mitte“, antwortete Charly an Lisas Stelle und nahm die Sache mit dem ihm typischen Humor.
    „Jaja, wenn Frauen und Quatschköpfe erst mal das Sagen haben...“, ließ Rippenbiest verlauten.
    „Ach, halt den Mund!“, meinte Charly und lachte.
    So gingen die Fünf also durch die blaue Blumenpracht und dachten an nichts Schlimmes, bis sie jemanden plötzlich „Autsch!“ rufen hörten. Irgendwo unter ihnen.
    „Wieso Autsch? Wer war das?“, fragte Lisa und schaute runter auf ihre Füße, von denen einer auf dem Fuß eines seltsamen Wesens stand. Sie zog den Fuß schnell wieder zurück.
    „Oh, vielen Dank auch!“, sagte das kleine Wesen. „Zu gütig von Ihnen, dass sie meinen Fuß 'eute noch freigegeben 'aben, Madame. Aber wen stört schon der Schmerz eines kleinen Flaabes'?“
    „Entschuldigung, das wollte ich nicht, ich hab sie gar nicht gesehen. Tut mir echt leid“, antwortete Lisa. Aber wer war das überhaupt, der da mit ihr sprach und das auch noch mit irgendwie unpassendem französischem Akzent? Es war, wie er bereits sagte, ein Flaabes. Und er sah aus wie ein kleines Wollknäuel mit Armen dran und mit Riesenfüßen, etwa Schuhgröße 64, obwohl er keine Schuhe trug. Mitten in dem blauen Knäuel befand sich dessen beleidigtes Gesicht: Eine lange gurkenähnliche Nase bildete das Zentrum, darüber große schwarze Augen  und darunter eine große Klappe, sein Mund. Rechts und links vom Knäuel befanden sich seine menschenähnlichen Ohren. Der

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