Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
einmal wieder!“
„Und teilen uns eine Kornblumensuppe. Wer kann das wissen?“, sagte der Blaue und tauchte unter.
Und so setzten die Fünf ihren Weg durch die Wiese/das Wohnzimmer in gleicher Richtung fort. Zum Orakel, das sieht, aber scheinbar nicht mehr sprechen wollte.
„Seltsam, dieses blaue Ding“, stellte Charly fest. „Ich komm mir vor wie in der Muppet-Show!“
„An so was und Schlimmeres müssen wir uns wohl gewöhnen, obwohl dies hier nicht die Muppet-Show ist, sondern die Realität, glaube ich. Wer kann das wissen?“, sagte Ben mehr oder weniger ernst.
„Was für eine Show?“, wollte Nessy von den beiden Erdlingen wissen.
„Nicht so wichtig“, meinte der dicke Junge. „Aber was haltet ihr davon: Jeder von uns, der noch mal Wer kann das wissen? sagt, zahlt einen Zehner in die Mannschaftskasse!“
„Alles klar!“, meinte Ben. „Hoffentlich reicht meine Reisekasse aus.“
„Aber einiges, was der Flaabes gesagt hat, geht mir wirklich nicht aus dem Kopf“, warf Lisa ein, während sie durch die Blumen stapften. „Was ist, wenn das Orakel tatsächlich verstummt ist? Ob wir versuchen sollten, direkt und ohne Umwege die Stadt der Kasathen zu finden? Vielleicht könnten wir so Zeit einsparen, wenn es hier denn überhaupt Zeit gibt.“
Charly konnte sich einfach nicht zurückhalten. „Wer kann das wi...? Ach nein, das kostet ja jetzt Geld. Aber mal im Ernst, auf der Karte ist das Orakel eingezeichnet. Irgendeinen Grund muss das wohl haben, oder?“
„Das ist wahr. Meister Athrawon hat sich sicher was dabei gedacht“, vermutete Rippenbiest. „Lasst uns halt zum Orakel hingehen. Wenn es stumm bleibt, gehen wir eben ohne seinen Segen. Dann haben wir es wenigstens versucht, oder?“
„Du hast Recht, Kumpel“, ergänzte Ben. „Aber die Diskussion hat sich ohnehin erübrigt. Schau doch mal nach vorne!“
Ben hatte es zuerst gesehen, das lang ersehnte Orakel. Wie der Flaabes gesagt hatte, stand es direkt neben der Wohnzimmer-Blumenwiese in Nasenrichtung. Das Orakel, das sieht, war ein etwa fünf oder sechs Meter hoher Felsblock, der mitten im Gras stand. Er besaß die Form eines übergroßen grauen Gesichtes. Nase, Mund und Augen waren vor Urzeiten in den harten Fels gemeißelt worden. Der Mund war derzeit tatsächlich geschlossen. Aber das Bemerkenswerte an dem Steinbildnis waren wohl dessen Augen. Sie schienen wagenradgroß zu sein, und offen. Das Orakel, das sieht.
„Tja, da sind wir nun“, stellte Charly wenig ehrfürchtig fest. „Wer übt sich denn nun mal ein wenig in Konversation mit dem Granitschädel? Freiwillige vor!“
Eine Zeit lang sagte niemand etwas. Allen voran das Orakel.
„Also gut“, gab Ben schließlich nach, der sich in diesem Augenblick wieder daran erinnerte, dass er ja auserkorener Gruppenleiter war. „Vielleicht komme ich ja mit dem Steinriesen zurecht; das hoffe ich zumindest.“
Er wandte sich dem grauen meterhohen Gesicht zu. „Sei gegrüßt, Orakel, das sieht. Wir sind Gesandte auf dem Weg zur Stadt der Kasathen. Kannst du uns bitte helfen, dorthin zu gelangen? Hast du vielleicht eine Nachricht für uns?“
Steinernes Schweigen...
„Na ja, Ben, netter Versuch“, meinte Nessy und stellte sich neben den Jungen. „Aber vielleicht steht der schwere Bursche nicht so auf die traditionelle Masche. Hey, du alte Felsmütze! Wie ist der Stand der Dinge? Lass mal 'ne Message rüberwachsen für ein paar Pilger, die sich ein bisschen in der Kasathentown tummeln wollen, Bruder!“
Steinernes Schweigen...
„Ich denke, da muss jemand mit Gefühl ran“, vermutete Rippenbiest. „Wie wäre es mit dir, Lisa? Versuch doch mal, dem Orakel zu schmeicheln. Mir liegt das nicht so, weißt du... Vielleicht brauchen wir ja auch sowas wie ein Passwort, in der Art von Sesam öffne dich oder so.“
„Ich werde es versuchen. Womöglich kann ich den Stein ja erweichen.“
„Aber ganz sicher!“
Lisa zog eine Schnute. „Also gut. Hallo, Orakel. Sprichst du vielleicht mit mir, wenn schon nicht mit meinen Freunden? Oder wartest du womöglich auf eine Parole?“
Steinernes Schweigen. Aber der Steinkopf bewegte sich nun immerhin. Er nickte nahezu unmerklich. Offenbar wollte er tatsächlich eine Parole hören, aber welche denn nur?
„So ein Mist!“, schimpfte Nessy. „Er will ein Schlüsselwort von uns. Nur, wie sollen wir das rauskriegen? Sollen wir ihm etwa Lisas ganzes ödes Lexikon vorlesen, oder wie?“
„Versuch es mal mit Krautsalat, wie bei den
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