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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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ein Mensch oder so was? Vielleicht sogar von der Erde, so wie ich?“
    „Nein. Wie kommst du drauf, Boy?“
    „Na ja, du siehst aus wie ein Erdenmensch, redest wie ein Erdenmensch, kochst wie ein Erdenmensch - vielleicht besser - und kleidest dich wie einer. Du bietest Speisen an, die es auch in meiner Welt, der Menschenwelt gibt. Du kennst Dart, Poolbillard und Spielautomaten. Alles irgendwie Errungenschaften, die es in gleicher Form auch in meiner Dimension gibt. Obwohl ich nicht weiß, ob wir unbedingt stolz darauf sein dürfen. Kann es denn vielleicht sein, dass deine Vorfahren Menschen von der Erde waren? Das würde manches erklären.“
    „Bin im Waisenhaus groß geworden. Wie ich dahin gekommen bin, weiß ich bis heute nicht. War quasi ein Findelkind“, antwortete der dicke alte Mann. „Hab also keine Ahnung, wer meine Eltern waren oder woher sie stammten. Ist mir auch wurscht. Sind sicher längst tot. Aber das mit den Übereinstimmungen zu deiner Welt ist leicht erklärt: Kauf das Zeug wie Hamburger, Spielautomaten, Cola und Fusel von Zeit zu Zeit bei ein paar Stümpern aus dem Zentrum. Die holen das ganze Zeug auf streng geheimen Wegen von der Erde. Irgendwie kriegen wir im Nichts das ganze Zeug eben nicht so hin wie ihr: Die Cola schmeckt verwässert, der Fusel hat mehr als 100 % Alkoholgehalt und die Spielautomaten spucken zuviele Gewinne aus. Kannst du alles vergessen. Außerdem stehen die Gäste auf das Zeug aus deiner Welt. Kann man nix machen. Hab die Jungs, die den ganzen Mist importieren schon tausend mal gefragt, wo das Tor zur Erde zu finden ist, die rücken aber nicht raus mit der Wahrheit. Betriebsgeheimnis, behaupten die. Schade, wenn ich wüsste, wie man rüberkommt, würd ich glatt selbst mal einen Blick auf die Erde werfen. Vielleicht sogar eine Kneipe aufmachen. Hoffe nur, dass da mehr Gäste kommen würden.“
    „Echt? Ich denke sogar, das könnte klappen. Aber hast du nie darüber nachgedacht, wo all die Menschen herkommen, die es im Nichts gibt? Ob ihr nicht allesamt Nachfahren von Erdlingen seid?“
    „Weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht. Ich bin, was ich bin, Yoghi, der Wirt. Alles andere ist doch egal. Was hab ich davon, wenn ich weiß, woher ich komme oder wohin ich gehe. Das Wesentliche ist doch, wo ich gerade bin, oder?“
    Ben konnte Yoghis leicht alkoholschwangere Gedankengänge sogar in etwa nachvollziehen. Aber er selbst fühlte anders. Ben war neugierig. Wollte immer alles wissen, jedes Rätsel lösen. Doch das Geheimnis um eine eventuelle gemeinsame Herkunft der Erden- und Nichtsmenschen würde er wohl heute Abend nicht mehr lüften können. Dennoch gingen ihm die Fragen nicht aus.
    „Wie sieht es denn mit den frischen Sachen aus, die du so anbietest? Fleisch und Obst. Oder die Kartoffeln für deine Fritten. Hast du einen Bauernhof hinter der Kneipe oder gibt es einen Supermarkt in der Nähe? Auf unserem Weg hierher haben wir weit und breit nichts Entsprechendes gesehen.“
    „Supermärkte gibt’s nur im Zentrum, und das ist weit weg von hier. Hab das ganze Zeug, von dem du sprichst und auch ein paar Ideen für meine Speisekarte von guten Freunden bekommen. Sind solche wie du. Menschen, meine ich. Wohnen aber hier im Nichts. Geh mir bei denen immer die Vorräte auffüllen. Wohnen auch gar nicht so weit von hier. Etwa drei Tagesreisen, wenn man zu Fuß geht. Natürlich nur, solange es die Tage gibt, wie wir sie hier zu kennen glauben. Kann sich ja immer mal ändern. Wer kann das wissen?“
    „Interessant“, meinte Ben. „Vielleicht könnten wir dort noch einmal Halt machen, bevor wir uns auf den Weg zum Meer machen. Das ist nämlich der nächste Punkt auf unserer Liste. Wo genau sind sie zu finden, Yoghi? Und sind sie nett?“
    „Naja, Boy! Klar sind die nett, sonst hätt ich denen schon längst mal in den Arsch getreten, oder nicht? Wohnen in Richtung Meer; müsste also ohnehin auf eurem Weg liegen. Was wollt ihr überhaupt am Meer? Gibt keinen Hafen, keine Stadt und noch nicht mal ein Gasthaus da.“
    „Laut unserer Karte handelt es sich um das Meer der sprechenden Fische. Es ist eine wichtige Aufgabe unserer Semesterprüfung. Der Unsterbliche erwartet uns irgendwo jenseits des Gewässers und wird uns hoffentlich sagen, wo wir diese Prüfung beenden werden. Es geht darum, zu ermitteln, wer am besten geeignet ist für den Job des Hüters. Aber eine andere Gruppe von Kandidaten, ähnlich der unseren, ist auch noch unterwegs zu ihm. Aber vermutlich auf

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