Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
er da schon mal hin als kleiner Beamter? Der Wirt fuhrwerkte eine Zeitlang in der Küche rum, entfachte dann das erloschene Feuer im Kamin neben dem Stammtisch von Neuem und legte den Freunden schließlich ein paar seiner Klamotten hin. Würden schon irgendwie passen. Yoghi ging zuletzt zurück in seine Küche und bastelte das Abendessen, während die anderen sich umzogen. Endlich raus aus den elend nassen Sachen. Endlich warm und trocken. Wahnsinn!
Ziemlich lächerlich sahen die Gäste im Wirtshaus Zum Murmeltier ja schon aus, als sie in den Sachen des Wirts und mit trockengerubbelten Haaren am Stammtisch hockten und aßen, was das Zeug hielt. Lisa und Nessy waren die Stoffhosen und Sporthemden deutlich zu groß, die anderen passten immerhin noch halbwegs ganz gut hinein. Nur, dass allen die Klamotten zu weit waren, denn keiner von ihnen hat so einen Bierbauch unterzubringen wie Yoghi. Eine Ausnahme bildete Rippenbiest. Dem Tauren wollte partout in keines der Kleidungsstücke des Gastwirts hineinpassen. So wickelte er sich lediglich in eine Decke („Siehst aus wie halbertrunkener Hund“, meinte Charly) ein und langte beim Essen zu. Und das Essen Yoghis war echt allererste Sahne! Viel besser als vom Schnellimbiss in Bens Heimat oder die meisten Sachen, die Schlömi so brutzelte. Selbst R'n'B war fast genauso zufrieden mit dem Abendmahl wie mit dem rohen ungewürzten Bisonfleisch, das es oft in seiner Heimat zu essen gab. Keiner von ihnen konnte sich erinnern, jemals zuvor so einen Hunger verspürt zu haben. Und Hotte schwor sogar, niemals mehr etwas anderes als Fastfood zu sich zu nehmen.
Gerade erschien der gute Yoghi mit Glühwein. Das war genau das Richtige im Moment. Den Gästen fielen fast die Ohren ab, als der Wirt entgegen aller Naturgesetze kundtat, das ginge auf Kosten des Hauses, weil er so lange keine Gäste mehr gehabt hätte. Aber natürlich kam die nächste Frage direkt hinterher und die Sechs waren wieder beruhigt.
„Was wollt ihr zum Essen trinken, Boys? Und Mädchen natürlich. Müsst ihr selbst zahlen. Ist aber sehr preiswert, alles. Bildet euch wohl nicht ein, nach dem Glühwein gibt's noch mehr Alkoholisches für euch. Nicht mit mir. Mit dem Jugendschutz nehm ich es nämlich sehr genau. Außerdem macht das Zeug blöde im Kopf, wie ihr an mir seht. Den Wein gab's nur, um Erfrierungen vorzubeugen, damit ihr's wisst.“
Alkohol war den jungen Gästen eh ziemlich wurscht, aber immerhin gab es hier leckerste Getränke zur Auswahl. Die Freunde schauten von ihren Tellern auf und grinsten sich gegenseitig an.
„Erst mal eine Cola!“ platzte es aus Charly heraus.
„Ist dieses schwarze Zeug, oder? Hab ein paar Flaschen davon da. Mach ich aber nur auf, wenn noch einer von euch was davon trinkt. Lohnt sich sonst nicht!“
Ben, Lisa und Nessy erbarmten sich. Rippenbiest bevorzugte Red Bull (Jaja, auch das gab es hier), und Hotte verwies auf sein fortgeschrittenes Alter und orderte einen Whisky, obwohl er niemals zuvor Alkohol getrunken hatte. Ben wunderte sich schon nicht mehr darüber, dass auch die koffeeinhaltige Limonade, die Yoghi ihnen servierte, einen Markennamen von der Erde trug. Auch Nessy kannte das Getränk aus dem Zentrum, bevorzugte aber eigentlich Schleppsie-Cola. Doch die führte der Wirt nicht.
Das Essen war irgendwann bis auf die letzten Reste vertilgt. Die Flasche Whisky - nach etlichen Hustern des Ex-Beamten – leer (Der Wirt hatte allerdings nicht unbeträchtlichen Anteil daran gehabt). Und schließlich hatten die anderen Yoghis Vorräte an Cola und ähnlichen Getränken deutlich dezimiert. Yoghi hatte sich die ganze Zeit über mit Fassbier und Fusel amüsiert, und seine Nase hatte einen tiefroten Farbton angenommen. Müde - und in Hottes Fall schon mächtig angetrunken - ließen sich die Freunde ihre Zimmer zeigen. Sie waren einfach, aber sauber. Sie legten sich nach und nach schlafen. Nur Ben saß noch am Tresen.
„Und du, Boy, hast du noch nicht die nötige Bettschwere?“, wollte der Wirt von ihm wissen.
„Doch, eigentlich bin ich todmüde. Aber mir geht noch so vieles im Kopf herum. Ich würde sowieso nicht einschlafen können, denk ich. Möchten Sie sich mit mir unterhalten, Yoghi?“
„Hör doch auf mit dem beschissenen Sie. Jeder duzt mich, wie es sich gehört. Bin für Gequatsche da. Was spukt dir denn noch alles im Kopf herum?“
„So viele Fragen, soviel, was ich nicht verstehe. Darf ich mit einer persönlichen Frage anfangen?“
„Klar!“
„Bist du
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