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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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endlich erreicht?“, wollte Ben wissen und streckte sich.
    Stotterbär stellte sein Summen ein, und Fielmann wachte auf. „Jawoll, junger Mann. Wir sind da. Dreizehnter Stock: Herrenoberbekleidung. Alle aussteigen, bitte.“
    „Häh?“
    „Kleiner Scherz, Ben. Nun sind wir tatsächlich im tiefsten Keller unseres Hauptquartiers angelangt.“
    Die Drei reckten ihre verspannten Glieder und verließen den Lift, dessen Tür sich gleich wieder hinter ihnen schloss. Erneut waren sie in einem Flur angelangt. Gleicher Fliesenboden, gleiche Ekeltapete. Nur die Türen fehlten hier. Bis auf eine einzige am anderen Ende des Flurs. Dies war offenbar eine alte Haustür mit kleinem vergitterten Sichtfenster in der Front.
    „Ist das jetzt endlich die Unglaubliche Tür?“, wollte Ben wissen und war gar nicht beeindruckt.
    „Nicht direkt“, sagte Fielmann. „Dies ist nur die erste der vielen Türen, die zum eigentlichen Durchgang führen. Alle sind auf verschiedene Weise mechanisch, elektrisch, elektronisch, mit Bannsprüchen oder sonstwie gesichert, um eventuellen Eindringlingen das Weiterkommen zu verwehren. Aber wir kennen selbstverständlich alle Mechanismen, und wenn wir das letzte Tor passiert haben, ja dann sind wir in unserer Heimat. Da kannst du unser Hauptquartier Sektion Nichts bestaunen.“
    „Und einen Z-z-z-zigarettenautomaten“, ergänzte Stotterbär.
    „Genau“, sagte sein Bruder.
    Nun, wo der Zugang zum Nichts in greifbare Nähe gerückt war, ergriff wieder ein tiefes Gefühl von Zweifel und Verlustangst Bens Herz. Er würde seine Familie zurücklassen in seiner eigenen Welt, auch wenn die es gar nicht mitbekommen würde. Aber er würde es merken. Er würde sie alle vermissen und bekam jetzt schon einen Hauch von Heimweh. Aber er war nun schon soweit gekommen und wollte sich vor den Zwillingen seine Angst auch keinesfalls anmerken lassen. Irgendwann würde er zurückkommen, vielleicht als Held einer anderen Dimension, dazu reich an Erfahrung und wohl auch an Geld. Ganz bestimmt. Und er würde seine Familie unterstützen können, auch wenn diese niemals von seinen Abenteuern erfahren durfte. Ach ja, die Abenteuer, die hatte er ganz vergessen. Die zu erwartenden Abenteuer riefen nach ihm. Und den Ruf wollte und konnte er einfach nicht ignorieren. Zu lange und zu oft schon war er der Loser gewesen. Nun würde ihn eine echte Chance auf einen Neustart erwarten und vielleicht, ja vielleicht würde er sogar Freunde gewinnen.
    „Dann legt mal los“, sagte er nach kurzer Bedenkzeit. „Wie wollt ihr die erste Tür öffnen?“
    „Oh, die ist einfach“, sagte Fielmann und öffnete das Sichtfenster. Er griff hindurch und drehte den Schlüssel herum, der von innen steckte. Erste Tür erledigt. Danach folgte eine massive Stahltür. Stotterbär kannte die Zahlenkombination, die man ins Räderwerk eingeben musste und öffnete so auch die zweite Pforte. Dahinter wartete so etwas wie ein Scheunentor. Hier klopfte Fielmann  siebzehn  mal in Folge auf das Scharnier unten links, das Tor rollte langsam zur Seite und gab den Blick frei auf Tür Nummer Vier. Diese Tür bestand aus Panzerglas, war aber völlig undurchsichtig. In deren Mitte war so etwas Ähnliches wie ein Opferstock aus einer Kirche angebracht worden mit einer runden Öffnung an der Oberseite. Hier warfen die Zwillinge das alte Hustenbonbon ein und konnten die Tür so öffnen. Natürlich nur, um dahinter einer weiteren verschlossenen Pforte gegenüberzustehen. Es war ein schweres Portal aus purem Gold. Davor lag ein Skelett. Ben war ziemlich erschrocken, doch die Zwillinge erklärten rasch, dies sei entweder ein unerlaubter Eindringling gewesen oder aber einer ihrer Kollegen, der wohl dummerweise den entsprechenden Öffnungsmechanismus vergessen hatte. Stotterbär rieb seine Nase an dieser Tür, und sie öffnete sich. Schade, dass jenes Skelett keine Nase mehr besaß.
    So öffneten sie nach und nach ein Tor nach dem anderen. Einmal reichte es sogar, die Türklinke zu benutzen. Auf diesen Einfall wäre Ben nach all den Strapazen nie und nimmer gekommen. Eine andere Pforte hingegen mussten die Zwillinge aufsingen (Ein Männlein steht im Walde) und eine weitere wollte eine halbe Stunde lang angefleht werden, sich zu öffnen. Nachdem auch dies geschafft war (Meine Güte, wie tief konnte man sinken), ließ Fielmann die Bemerkung fallen, nach seiner Rechnung müssten sie jetzt etwa die Hälfte der Türen hinter sich gebracht haben, sollten die von der Verwaltung

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