Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
kenne ich mich gut aus. Leider habe ich allerdings, was die praktische Seite anbelangt, zwei linke Hände. Aber wenn ich ein paar Helfer hätte ...“
„Die bekommst du“, versicherte Rizzel glücklich. „Alle gesunden Bataren sind froh, dir beim Bau eines Wasserlochs helfen zu dürfen. Schließlich ist es unsere letzte Chance.“
„Super!“, frohlockte der Kleine Mann. „Ich habe auch schon eine Idee für eine simple aber wirksame Wasserpumpe im Kopf, meine Freunde.“
„Wie lange wird die Realisierung dauern?“, wollte Ben wissen.
“Etwa einen halben Monat eurer Zeit, wenn alle Bataren mit anpacken werden”, schätzte der kleine Mann.
„Das ist eine verdammt lange Zeit“, meinte Charly.
„Für Euch vielleicht. Aber ich bin solche Zeitspannen gewohnt. Das macht mir nichts. Außerdem habe ich sowieso vor, hier zu bleiben, wenn mich die Bataren wollen. Denn hier gefällt es mir. Und von hier aus werde ich die Tekman AG, oder wie diese Verbrecherorganisation heißt, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen.“
Der Häuptling der Bataren überlegte nicht lange, denn er war sich seiner Sache sicher.
„Natürlich kannst du hier bleiben, solange du willst. Für immer, wenn es dein Wunsch ist. Und nicht nur, weil du uns bei der Wasserversorgung hilfst, auch weil wir dich mögen. Von ganzem Herzen. So wie deine Freunde, die ebenfalls bleiben können, solange es ihnen beliebt.“
Ben fühlte sich sehr geschmeichelt, wusste aber auch, dass sie trotz aller neugewonnenen Freundschaften weiterziehen mussten. Ihrer eigentlichen Aufgabe und dem verlorenen Gruppenmitglied hinterher. Also sagte er dem Chef der Bataren, was er und seine Kollegen vorhatten.
„Es ist sehr nett von dir, dass du uns Euer Dorf zur Bleibe anbietest. Wir werden hier verweilen, bis die Erde eurer Felder wieder gesund ist. Werden die kranke Erde mit euch abtragen und fortbringen. Die Fässer aus dem Fluss beseitigen und Wasser aus fernen Gegenden holen mit euch. Aber dann müssen wir weiterziehen. Andere Aufgaben in fernen Ländern erwarten uns. Verzeiht.“
„Nein!“, befahl Rizzel energisch. „Ihr werdet solange nicht bleiben. Wir werden alle Andenken an das Stampfende Ungeheuer selbst beseitigen. Wir haben genug fleißige Hände. Und solange der Boden keine gesunde Ernte bringt, werden wir von unseren eisernen Vorräten leben, die wir in besseren Zeiten angelegt haben. Aber ihr werdet dann längst wieder unterwegs sein. Am besten Morgen schon!“
Ben machte ein verständnisloses Gesicht. Wollten die Bataren ihre Gäste aus der Menschenwelt und die anderen Hüterkandidaten so schnell wie möglich wieder los werden?
„Versteh mich nicht falsch“, bat der Chef, als er Bens Blick begegnete. „Aber ich erkenne, dass ihr weiter müsst. Ihr seid in Eile. Wegen Lisa, wie ich vermute.“
„Richtig“, bestätigte Ben und begriff langsam die Absicht des Häuptlings.
„Auch wir Bataren wissen, wie wichtig der Zusammenhalt in einer Gruppe ist. Also verliert keine unnötige Zeit und sucht nach ihr. Sie ist es wert.“
Ben nickte bloß. Der Batar hatte Recht. Genauso würden sie es halten. Sie würden der Hauptstraße entlang weiterziehen. Bis ans Ende der Welt, wenn es sein musste. Vorausgesetzt, die Blaue Gruppe hatte das Ende nicht ohnehin schon längst überschritten.
„Wir werden gehen. Denn du sagst die Wahrheit, Rizzel. Aber wir brechen erst Morgen auf, wenn alles Weitere geklärt ist. Ich will keine halb erledigten Arbeiten zurücklassen.“
„Das wirst du nicht, mein Freund. Dessen bin ich sicher. Aber morgen geht ihr. Versprich mir das!“
Ein neuer Tag – ein neuer Anfang. Für die Bataren, für die Menschen, den Tauren und für den kleinen Mann. Mit der Hilfe der Gäste hatte Rizzel ein Programm entworfen, wie die missliche Lage zu beseitigen war:
Der Kleine Mann würde mit einigen Rocs und hundert Bataren ins Landesinnere ziehen, um sich um die Wasserversorgung zu kümmern. Der Kleine Mann hatte ein paar Skizzen angefertigt, nach denen die Einheimischen eine Pumpstation bauen würden, die gesundes Wasser aus den Tiefen der Nichtserde holen sollte. Ein gewaltiges, aber vielversprechendes Unterfangen.
Eine andere Hundertschaft von Einheimischen würde in den nächsten Monden die durch Bewässerung verseuchte Erde auf den Feldern rund um das Dorf abtragen und fortbringen. Dann musste gesunde Erde aus anderen Gegenden geholt und zur Bestellung neuer Ernten genutzt werden.
Wieder andere
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