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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Was ihnen auch auf allzu grausame Weise gelungen war. Denn immerhin tranken die Bataren das Wasser aus dem Fluss, wässerten ihre Felder damit und aßen die Fische aus dem Agicurac. Und jedes mal, wenn sie aßen, tranken oder sogar atmeten, nahmen sie das unsichtbare, geruchlose und geschmacklose Verderben in sich auf. Die Strahlung, die Radioaktivität, setzte sich auf und vor allem in ihren Körpern fest und ruinierte sie im Laufe der Zeit. Deshalb die Seuche. Doch bei den  Einheimischen wirkte sich die Strahlung erstaunlich schnell aus. Denn was bei einer atomaren Umweltverseuchung bei den Menschen in deren Welt mitunter Jahrzehnte dauerte, war hier in Wochen passiert. Vielleicht lag es daran, dass Einwohner verschiedener Dimensionen anders auf Einflüsse ihrer jeweiligen Umwelt reagierten. Mochte aber auch sein, dass die Seuche dementsprechend auch schneller wieder verging, so schnell, wie sie gekommen war – und getötet hatte. Wer konnte das schon wissen? Die am Verhör Beteiligten brachten Herrn Warzman wieder zu den übrigen Gefangenen an den Fluss und setzten sich dann erneut zusammen, um über die Zukunft zu beraten. Der Chef der Bataren ergriff bewegt das Wort: „Dummerweise wissen wir absolut nichts über Atom, oder wie ihr das Zeug nennt, das uns ausrotten will. Daher wissen wir auch nicht, wie wir ihm gegenübertreten sollen. Gibt es in Eurer Dimension ein Patentrezept dagegen?“
    Der Kleine Mann, der den knüppelharten Einsatz der Batarenhorde am Ufer geleitet hatte, schaute hoffnungsfroh auf die Auserwählten. Aber die machten keine sehr zuversichtlichen Gesichter.
    „Ich wüsste schon was“, behauptete Nessy, die ebenfalls vom Ufer mit zurückgekehrt war. „Wenn wir zurück zum Unterricht kommen, hau ich der Tekman so richtig eine aufs Maul. Ich denke, dass ihr ihrem Vater, diesem Geldsack, das alles zu verdanken habt. Immerhin gehört ihm wohl das Kraftwerk, wenn ich mich nicht irre. Und diese Dreckschleuder gehört umgehend eingestampft!“
    „Auch in unserer Welt ist das ein Problem. Am besten wäre es wohl, alle Welten würden auf Atomkraft verzichten“, gab Charly zu bedenken.
    „Stimmt, Charly“, meinte Ben. „Früher habe ich das mal anders gesehen. Aber ich lerne in dieser Dimension jeden Tag wieder dazu. Doch irgendwie müssen wir das Problem mit dem verseuchten Fluss und den Feldern anpacken. Meine Hoffnung ist ja, wenn die Auslöser – die Fässer und die kranke Erde – weggebracht werden, dass die Strahlung in dieser Welt schneller verebbt, als das bei uns der Fall sein würde. Schließlich hat die Strahlung hier ja auch extrem schnell Wirkung gezeigt.“
    „Du meinst, wir sollen alles, was die Krankheit in sich tragen könnte, fortschaffen?“
    „So ist es. Das wäre eine reelle Chance für euch alle. Die Felder müssten abgetragen werden, der Fluss von den Giftfässern gesäubert und der Fischbestand erneuert werden. Ich kann euch nicht versprechen, dass euer Leben danach wieder wie zuvor funktioniert, aber eine andere Idee habe ich nicht.“
    „Aber was sollen wir trinken, wenn der ganze Fluss doch verseucht ist, und das Wasser uns krank macht?“, wollte Sprazzel, der gerade noch Charlys kläglichen Gesang auf seiner Klampfe begleitet hatte, wissen.
    „Ihr müsst das Wasser tief aus gesundem Boden holen. Weitab von eurem Dorf. Weitab vom Fluss. Am besten, ihr transportiert es mit den Rocs hierher, die noch nicht erkrankt sind“, schlug Ben vor.
    Der Vorschlag war gut. Denn außerhalb des Dorfes der Bataren waren bislang weder der Boden, noch das Grundwasser von der Strahlung aus den Blechtonnen erfasst worden. Aber ein Problem blieb, welches Sprazzel in Worte fasste.
    „Schön und gut. Aber wie sollen wir das Wasser aus den Tiefen der Erde ans Tageslicht bringen? Bisher waren wir es gewohnt, es einfach mit Eimern aus dem Fluss zu holen und zu trinken.“
    Ein Einwand, der zurecht erfolgte. Denn immerhin waren die Bataren ein Volk, das seit alters her mit der Technik und mit allen Neuerungen auf Kriegsfuß stand. Wie sollten sie dem trockenen Boden Flüssigkeit abringen können?
    „Ich kann Euch vielleicht helfen“, hörten sie eine leise Stimme aus der Ecke.
    „Wer hat da gesprochen?“, fragte Rizzel, der alte Häuptling.
    „Ich, der Kleine Mann“, behauptete selbiger. „Bei aller Bescheidenheit – ich habe seit vielen Jahren gelernt, die Tiefen der Erde zu bearbeiten. Zwar bisher nur in der Theorie und in Bezug auf die Kanalisation, aber mit Erdarbeiten

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