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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Ein paar Schürfwunden, Prellungen, nicht mal eine Gehirnerschütterung. Wenigstens war nichts gebrochen. Wer mochte wohl auf sie geschossen haben? Und warum eigentlich?
    „Du bist schwer verletzt, Malan!“, bemerkte Nessy. „Wir müssen die Wunde irgendwie verbinden. Ich hoffe, der Rucksack mit dem Verbandsmaterial ist in der Nähe gelandet.“    
    Das war er. Alle vier Rucksäcke hatten den Absturz unbeschadet überstanden und waren nur unweit der Teenager im spärlichen, vertrockneten Gras gelandet. Schmerzmittel waren allerdings keine mehr da. Die hatte man komplett den Bataren überlassen. Also griff Ben nach einer riesigen Menge Verbandsmaterial und versuchte zusammen mit seinen Freunden, so gut wie möglich Malans gewaltigen Flügel zu verbinden, um  damit die Blutung wenigstens halbwegs zu stoppen.
    „Leider sind wir alle miteinander keine Ärzte“, sagte er nach vollbrachter Tat. Allerdings sah der Verband tatsächlich reichlich unprofessionell aus. „Ein solcher hätte es sicher besser gekonnt, Malan.“
    „Es wird wohl gut sein, so wie es ist. Danke. Aber sagt mir, wisst ihr, was mich da eigentlich erwischt haben könnte?“, fragte das Flugtier und versuchte, sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
    „Es war ein Schuss. Vermutlich eine Kriegswaffe. Mit sowas sind im Krieg Flugzeuge beschossen worden“, glaubte Charly.
    „Was ist das? Eine Kriegswaffe? Und was sind Flugzeuge?“
    „Mehr oder weniger schöne Errungenschaften aus unserer Dimension. Die Waffen und Kriegsflugzeuge sind erfunden worden, um Leute, mit denen man Streit hat, umzubringen.“
    „Aber warum wollte man uns umbringen? Wir haben doch niemandem was getan?“
    „Vielleicht hat man uns mit irgendwem oder -was verwechselt.“, vermutete Charly.
    Malans Verband begann bereits, sich blutrot zu verfärben. Lange hielt der Roc wohl nicht mehr durch.
    „Wir müssen in die Ortschaft, deren Lichter wir heute Abend gesehen haben“, schlug Ben vor. „Ich hoffe, dort gibt es einen Arzt. Du musst unbedingt behandelt werden, Malan.“
    „Du hast Recht. Ein Heiler wäre der Richtige.“
    „Von mir aus auch das.“
    Es war inzwischen dunkel geworden. Weit im Osten sahen sie jetzt wieder die Lichter der Stadt. Die Freunde beschlossen, zu Fuß dorthin zu gehen. Was blieb ihnen denn sonst auch übrig? Wenn sie die Ortschaft nicht erreichten, musste der treue Roc womöglich sterben. Also marschierten sie die Straße entlang, den Lichtern entgegen. Und sie waren heilfroh, bei ihrem Absturz nicht auf der Straße zerschellt zu sein. Viel hatte wahrlich nicht gefehlt. Wo waren eigentlich die Katzen abgeblieben? Hoffentlich war ihnen nichts passiert. Vermutlich hatten sie nach dem dramatischen Absturz erst einmal das Weite gesucht und leckten nun ihre Wunden. Wenn sie sich um Malan gekümmert hatten, wollten die Auserwählten nach ihnen suchen. Es wurde schließlich Nacht. Die Lichter der fernen Siedlung waren aber kaum näher gekommen. Einige Stunden waren die Fünf jetzt schon unterwegs. Die Menschen und der Taure auf der Straße, der Roc daneben, da ihn auf dem Asphalt die Füße nach kurzer Zeit zu sehr schmerzten. Aber das Schlimmste war immer noch der starke Schmerz in seinem Flügel, der außerdem wieder heftig zu bluten begonnen hatte. Die Landschaft entlang der Verkehrsstraße hatte sich eigentlich während der ganzen Zeit nicht geändert. Rechts und links waren weite Flächen Gras und Heu zu sehen. Dazwischen befanden sich vereinzelte kleinere und größere Steine und Felsen, unter denen Eidechsen und Spitzmäuse die Nacht verbrachten. Mücken summten um die Wanderer herum. Sonst gab es keinerlei Spur von Leben. Straßenlaternen standen hier nicht am Wegesrand, so dass die müden Wanderer nicht sehr weit sehen konnten. Erst am nächsten Morgen im Sonnenlicht sollte ihnen der weit entfernte Fluss im Süden auffallen, der Agicurac. Und die schier endlose Ebene im Norden, hinter der irgendwo das Labyrinth zu finden sein musste. Ben versuchte sich die Landkarte, die er in dem Reisebüro im Zentrum gekauft hatte, ins Gedächtnis zu rufen. Ob hier in der Nähe wohl das Fiederlingsviertel war, vor dem der nette Herr im Büro gewarnt hat, weil dort Krieg herrschte? War womöglich deswegen auf sie geschossen worden? Vielleicht gehörten die Lichter am Horizont ja ausgerechnet zu diesem Viertel? Immer weiter marschierten die Fünf ihrem vermeintlichen Ziel entgegen. Die Sonne schickte sich langsam wieder an, ein weiteres Mal hier im

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