Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
reihten sich auch Charly, Lisa und Yoghi, der Wirt in die Reihe der Verteidiger ein und stellten sich – zu allem entschlossen – links und rechts von Ben auf.
„Macht euch nicht lächerlich. Wenn ihr es drauf anlegt, werdet auch ihr sterben. Mich interessiert jedoch nur der Erdenjunge. Die anderen können von mir aus verschwinden und zum Teufel scheren!“
„Das wirst du nicht erleben!“, garantierte Nessy, die sich zur Sprecherin von Bens Garde aufgeschwungen hatte. „Wenn du ihn willst, musst du erst gegen uns kämpfen. Und verlass dich drauf, du Fettwanst: Du wirst den Kampf verlieren. Und nicht zu knapp!“
„Du machst mir keine Angst, du freches Miststück!“, höhnte der Angesprochene. „Für euch lästiges Beiwerk hat sich Aichet etwas ganz Besonderes ausgedacht!“
„Das will ich sehen!“, knurrte das Mädchen.
„Keine Sorge, das wirst du!“
Dies unverblümte Drohung brachte nun Charly auf die Palme, während die Katzen vorsichtshalber erst einmal das Weite suchten.
„Und was willst du jetzt tun, du Dämlack?“, maulte der dicke Junge. „Uns zu Tode langweilen mit deinem elenden Gewäsch?“
„Halt den Mund!“, entgegnete Pauli gelassen. „Mit einem wie dir gebe ich mich gar nicht erst ab. Höchstens, wenn ich dich töten muss, um an den Erdling heranzukommen.“
„Red du nur!“, ließ Charly verlauten, doch der Zollbeamte beachtete ihn nicht weiter. Stattdessen wandte er sich wieder direkt an Ben.
„Ich hatte gehofft, dich hier zu treffen, mein Freund. Besser gesagt, habe ich es gewusst, denn auf welchem Weg solltet ihr sonst eurem neuen lächerlichen Auswahllager entgegengehen? Den neuen Standort habe ich nämlich auch dem schmuddeligen Koch entlocken können.“
„Hör endlich auf, um den heißen Brei herumzureden, Pauli! Was genau willst du von mir?“
„Ach, mein Junge. Eigentlich bist du mir ja völlig egal. Aber es geht nicht darum, wer oder was du bist, sondern woher du kommst. Deine Herkunft bedeutet dein Todesurteil. Und ich werde dein Henker sein. Mach es dir besser nicht so schwer. Dann geht es schnell.“
„Schwätzer!“, grummelte Charly.
„Wie wär's mit meiner Faust in deiner Fresse?“, ergänzte Nessy.
„Wir machen uns doch wegen so einem verfressenen Penner wie dem in die Hosen, Leute!“, meldete sich nun der Wirt zu Wort. „Den verspeise ich zum Frühstück. Samt dem dämlichen Säbel!“
„Er ist im Auftrag des Bösen hier“, bemerkte Lisa, die nicht so sicher war, dass sie und ihre Freunde mit diesem Gegner fertig werden würden. „In meinen Träumen habe ich seinen Auftraggeber gesehen. Seine menschliche Gestalt ist nur Lug und Trug. Er ist ein Dämon, ein grausames, entstelltes Wesen!“
„Ist mir auch egal“, entgegnete der Wirt. „Wenn's sein muss, verpasse ich auch dem einen Kinnhaken!“
„Hätte ich nur meine Axt“, maulte Rippenbiest.
Pauli schmunzelte, als er die Sprüche der Auserwählten hörte. „Wartet ab, bis ihr dran seid. Zuerst beißt euer Freund Ben ins Gras.“
„Warum?“, wollte Ben wissen. Er verspürte nun seltsamerweise keine Furcht mehr. Hier und jetzt würde sich sein Schicksal und das seiner Freunde erfüllen. So oder so.
„Was habe ich dir oder Aichet getan, dass ihr mich so fürchtet? Ihr kennt mich doch gar nicht.“
„Das ist auch gar nicht nötig, Junge. Mein Herr und Meister hat schon so viele Geschöpfe getötet, ohne sie gekannt zu haben. Einfach nur, weil es seinen Zwecken diente.“
„Und welcher Zweck soll das in meinem Fall sein?“
„Wenn du das selbst nicht weißt, dann wird Aichet es dir bestimmt nicht sagen. Du wirst als Dummkopf sterben, Kleiner!“
„Nichts wird er“, warf Lisa unerwartet mutig ein. „Mich wollte Aichet haben. Mich hat er in meinen Träumen heimgesucht. Und ich bin es, die ihm laut einer uralten Prophezeiung ein Ende bereiten wird.“
„Die Prophezeiung ist ihm ebenso bekannt wie egal“, sagte Pauli offensichtlich gelangweilt. „Um dich kümmert er sich vielleicht später noch. Und deine Träume waren für ihn nur ein Zeitvertreib. Manchmal ganz nützlich auf ihre Art, doch zumeist nur lächerlicher Kleinmädchenunsinn. Wir haben zusammen gelacht über deine jämmerlichen Phantastereien.“
„Dein so genannter Herr und Meister hat meine Eltern getötet!“, sagte das Mädchen unvermittelt und mit bitterer Stimme.
„Wie gesagt, Aichet hat schon so viele getötet; wie soll er sich da ein paar einzelne Gesichter gemerkt haben? Offenbar haben sie
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