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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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werde ich es tun. Ich will nicht, dass das Böse unsere Welt vernichtet. Denn wenn ich nicht gehe, wird es genau so kommen. Es hat nämlich schon begonnen: Vater und Mutter sind gestorben. Und all die anderen. Also was habe ich zu verlieren?“
    „Dein Leben, Kleines. Die Gefahren auf deinem Weg werden groß und zahlreich sein.“
    „Siegt das Böse, sterbe ich wie alle anderen auf der Welt. Gehe ich jedoch, haben wir alle eine kleine Chance. Ansonsten hätte der Priester die Prophezeiung doch nicht für uns niederschreiben brauchen. Mein kleines Leben ist kein zu hoher Preis für das Schicksal der Welt.“
    „Du weißt nicht, wovon du sprichst.“ Haam wirkte verbittert.
    „Großvater, du hast Angst, den letzten Menschen zu verlieren, der dir geblieben ist. Das stimmt doch, oder?“
    „Und was ist so falsch daran?“
    „Wenn ich nicht gehe, sterbe ich auf jeden Fall bei der Vernichtung der Welt. Nur, wenn ich dich verlasse, besteht die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Verstehst du das denn nicht?“
    „Kindchen, du bist um so vieles klüger als ich“, gab der alte Haam zu, und wieder umarmten sie sich für eine lange Zeit.
    „Was, glaubst du, meint die Prophezeiung damit, das Böse sei nicht von dieser Welt?“
    „Ich weiß es nicht, mein Schatz. Vielleicht stammt es aus der Welt der vergessenen Götter. Doch kann ich mir nicht vorstellen, dass die Priester solche Wesen angebetet haben sollen. Ich denke, die Hexe wird dir womöglich mehr dazu sagen können. Sie ist um einiges älter und weiser als ich.“
    „Wann  muss ich gehen?“, fragte sie ihren Großvater.
    „Wenn du wirklich willst...“
    „Ja, Großvater. Du weißt, ich muss gehen.“
    „Dann solltest du heute noch nach Norden aufbrechen. Das Böse hat eine Woche Vorsprung. Und in meinen alten Knochen kann ich irgendwie spüren, dass seine Macht bereits im Wachsen begriffen ist.“
    „Dann gehe ich jetzt. Doch zuerst muss ich ein paar Sachen packen.“
    „Mach das, Schatz. Nimm warme Kleidung und Lebensmittel mit. Um den Rest kümmere ich mich.“
    Während Lisa die Hütte des Großvaters verließ, um packen zu gehen, öffnete Haam die schwere alte Holztruhe, die an der hinteren Wand der Hütte zu finden war. Er nahm ein scharfes Jagdmesser heraus, das in einer abgewetzten ledernen Scheide steckte und legte es auf den Tisch. Danach nahm er noch eine kleine Schachtel zur Hand und legte sie daneben. Schließlich fanden sich noch eine Wolldecke, ein paar ziemlich klobige Wanderschuhe und allerlei nützlicher Krimskrams, den Haam im Laufe seines Lebens gehortet hatte. Er steckte das alles zusammen in einen großen Rucksack, den er selbst oft während seiner Handelsreisen in den Norden benutzt hatte. Obenauf ließ er zudem noch Platz für die Kleider und Lebensmittel, die Lisa mitnehmen würde. Er setzte sich schließlich an den Tisch, und sein Blick blieb an der Schriftrolle mit der Prophezeiung hängen. Kurzentschlossen legte er sie noch oben auf die Wolldecke zu den anderen Sachen im Rucksack. Wenig später stand Lisa mit einem Bündel in den Händen wieder in Haams Tür. Schnell war alles verstaut.
    „Du wirst fünf oder sechs Tage benötigen, bevor du aus dem Wald hinaustrittst“, vermutete Haam. „Wenn es dunkel wird, suche dir einen Schlafplatz entlang des Pfades und vergiss nicht, ein Feuer zu entfachen, das die Kreaturen der Nacht von dir fernhalten sollte.“
    „Kann ich bei Nacht nicht weiterwandern?“
    „Nein, besser nicht. Denn erstens wirst du den Schlaf brauchen und zweitens könntest du dich ohne Licht leicht verirren, und dann wärst du verloren. Die Wesen des Waldes lauern links und rechts des Weges unvorsichtigen Wanderern auf und tun ihnen schreckliche Dinge an.“
    „Dann sind es keine Märchen, die Geschichten von den vielen Ungeheuern im Wald?“
    „Nein, keineswegs. Genauso wenig die Legende um die Hexe des Waldes.“
    „Werde ich die alte Frau denn finden?“
    „Ich hoffe es. Nach etwa zwei Tagesmärschen musst du den sicheren Pfad für eine kurze Zeit in östliche Richtung verlassen.  Die Stelle ist für das geübte Auge leicht zu ermitteln. Auf der rechten Wegesseite findest du einen halb mannshohen Felsen vor, der geformt ist, wie ein Fisch und der von Moos bewachsen ist. Hier musst du den Pfad verlassen und zur Hexe gehen. Doch bitte denk daran, dies nur bei Tageslicht zu wagen. Versprich mir das.“
    „Natürlich, Großvater. Doch ich werde für die Nächte Feuerstein mitnehmen müssen, sonst kann ich kein

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