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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zusammen mit seinen Freunden aus dem Totenreich, und er würde sich die nächste Person vornehmen, die von Cäsar eingeweiht worden war.
    Michaela Santini!
    Ausgerechnet sie, denn der Gnom wußte, daß sie ihn nicht leiden konnte, auch wenn sie so freundlich tat. Eine derartige Ablehnung spürte er einfach, und auf seiner Todesliste hatte sie ebenfalls hoch oben gestanden.
    Er drehte sich herum. Ihm fiel ein, daß er noch sein Unterhemd trug. Das andere lag bereit, und er streifte es sich über. Dann reckte er sich, wobei er die kleinen Arme in die Höhe streckte und die Hände zu Fäusten ballte.
    Es war die Geste des Siegers, jetzt noch mehr als sonst!
    Es war für Ela Santini alles wunderbar gelaufen. Ihre sechs Pferde hatten sich in einer bestechenden Form gezeigt, sie durch ihr Verhalten unterstützt und nicht im Stich gelassen, doch sie konnte sich nicht so recht daran erfreuen.
    Immer wieder waren ihre Gedanken während der Nummer zu Cäsar zurückgeglitten. Sie hatte sich mit dem beschäftigt, was ihr erklärt worden war, und seltsamerweise sah sie dies nicht als eine lächerliche Geschichte an, sondern nahm sie ernst.
    So ernst, daß sie auf den Pferderücken Fehler machte und es nur ihrer Routine verdankte, daß sie nicht abrutschte. Über Haltungsfehler sah das junge Publikum hinweg, es störte sie nicht. So wurde Ela Santini mit einem donnernden Applaus bedacht, als sie ihren Auftritt beendet hatte.
    Natürlich wollten die jungen Gäste eine Zugabe haben, sie forderten sie durch rhythmisches Klatschen herbei. Michaela machte noch einmal einen Handstand auf dem Pferderücken und ließ sich so durch das Rund der Manege treiben. Danach war Schluß.
    Schwer atmend und auch ein wenig erschöpft lief sie dem Ausgang entgegen, den Leithengst am Zügel haltend, den sie dann einem Helfer übergab. »Du weißt, was zu tun ist, Boris. Abstriegeln, die Decken über sie legen, ihnen Futter und Wasser geben.«
    »Gut, Ela«, sagte der Mann aus Weißrußland, »aber willst du nicht dabeisein?«
    »Nein, heute nicht. Ich schaue später vorbei.«
    »Geht klar.«
    Michaela hätte sich eigentlich duschen und umziehen müssen, so jedenfalls lief das Ritual immer ab, an diesem Tag verzichtete sie darauf, denn die Zeit drängte. Sie griff nur nach ihrem normalen Mantel, der mit Kaninchenfell gefüttert war, und eilte ins Freie, wo ein großes Durcheinander herrschte. Ela hatte mit ihrem Auftritt die Vorstellung beendet, die kleinen Gäste verließen den Zirkus. Sie alle standen noch unter dem Eindruck der Vorstellung, waren dementsprechend aufgedreht, und die Betreuerinnen hatten große Mühe, ihre Schäfchen zu sammeln und sie zu den Bussen zu bringen.
    Die junge Artistin war froh, dem Chaos entwischen zu können und lief den direkten Weg zum Wagen ihres Kollegen Cäsar. Sie war ungemein gespannt, was er ihr wohl alles zu sagen hatte. Sicherlich war ihm wieder etwas eingefallen. Sie fühlte sich wie eine Verschwörerin, die in einen gefährlichen Plan eingeweiht worden war.
    Gleichzeitig hatte sie auch Angst. Sie brauchte sich nur das Gesicht des Farbigen vorzustellen, um dieses bedrückende Gefühl hochkommen zu lassen. Es war einfach zu schlimm gewesen, als hätte das Grauen Falten in die Haut gezeichnet.
    Es mußte einfach etwas daran sein. Er konnte sich die Dinge nicht einfach aus der Luft gesaugt haben. Bestimmt gab es konkrete Hinweise, und darüber würde er bestimmt mit ihr reden.
    Sie hastete weiter. Einige Male wurde sie von Kollegen angesprochen, doch mehr als ein Kopfschütteln bekamen die nicht als Antwort. Es hatte keinen Sinn, wenn sie sich jetzt verzettelte, sie mußte etwas herausfinden, denn wenn sich schon ein Mann wie Cäsar Sorgen machte, dann brannte bereits das Dach.
    Trotz ihrer Hast war sie vorsichtig und gab genau acht, wer sich in ihrer Nähe bewegte. Irgendwo überkam sie die Angst vor einem heimlichen Beobachter. Schon der Gedanke an Pablo, den Gnom, jagte ihr Schauer über den Rücken.
    Sie sah ihn nicht, was aber nichts heißen sollte. Er konnte sich dank seiner Größe überall verstecken und würde genau im richtigen Augenblick auftauchen.
    Michaela befand sich bereits in Sichtweite des Wagens, als sie plötzlich stehenblieb. Es geschah aus einem Reflex heraus, eine innere Stimme hatte sie gewarnt.
    Nicht weit entfernt und in der Nähe ihres Autos standen zwei Fremde.
    Zwei Männer, der eine wohl Europäer, der andere Asiate. Sie hatten sich einen günstigen Platz ausgesucht, denn von dort

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