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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich an Michaela Santini, denn sie mußte gewarnt werden.
    Sie mußte fliehen, solange es noch ging – und wenn er ihren Auftritt kurzerhand unterbrach. Keine Sekunde länger durfte die Frau in seiner Nähe bleiben.
    Sie taten ihm ja nichts und trafen auch keinerlei Anstalten, dies zu ändern. Vielleicht waren sie nur gekommen, um ihn abzuschrecken und auf den Besuch des Gnoms vorzubereiten.
    Wie dem auch sei, Überraschung war für ihn der beste Angriff. Und plötzlich stürmte er vor. Er wuchtete seinen Körper nach rechts, denn dort befand sich die Tür. Cäsar wollte sie nicht erst aufreißen, sondern sich mit seinem gesamten Gewicht dagegen werfen, und er würde sie so aus dem Rahmen brechen.
    Dazu kam es nicht.
    Hinter seinem Rücken hörte er ein seltsames Geräusch, das wie ein fauchendes Pfeifen klang. Er fand auch keine Zeit für eine Drehung, sie hätte ihm auch nichts gebracht, denn die erste Klinge erwischte ihn in der Körpermitte.
    Plötzlich hatte er das Gefühl, von einem Feuerstrahl durchbohrt zu werden. In seinem Rücken und etwa in der Höhe der Hüfte brannte ihm der Strahl die Adern und das Fleisch durch. Sein starker Vorwärtsdrang wurde radikal gestoppt, und mitten im Lauf brach der starke Mann in die Knie. Auf dem rechten Arm konnte er sich abstützen. Er führte die linke Hand um die Hüfte herum, er wollte sich die Waffe aus seinem Rücken reißen, doch auch das schaffte er nicht, denn die nächste Klinge bohrte sich tief in das Muskelgewebe der linken Schulter.
    Cäsar stürzte nach vorn.
    Noch im Fallen erwischte ihn das dritte Messer.
    Diesmal schien sein rechtes Bein in Flammen zu stehen, und das vierte Messer bohrte sich von der Seite her schräg in seine Brust. Alle steckten jetzt in seinem Körper, und Cäsar lag dicht vor der Tür am Boden, verwundert darüber, daß aus den Wunden kein Blut floß und er auch noch nicht gestorben war.
    In einer Reihe standen sie vor ihm. Sie starrten ihn aus ihren geisterhaften Glutaugen an, während die Kraft der Klingen in seinem Körper tobte. Auf einmal war alles schrecklich anders geworden. Der Körper war nach wie vor da, aber er floß auch jetzt, denn genau dort, wo ihn die Messer erwischt hatten, zischten kleine Brandherde auf. Er verbrannte.
    Die Messer verbrannten ihn.
    Weißes Feuer bildete sich. Es sprühte hoch wie ein Licht von Wunderkerzen und gab der dunkelhäutigen Gestalt einen mondbleichen Schimmer, der wie kaltes Silber auf seiner Haut lag.
    Die vier Grausamen schauten zu.
    Und noch einmal hörte der sterbende und verbrennende Mann die höhnische Stimme des Gnoms. »Ich bin überall, Cäsar, auch wenn du mich nicht siehst. Ich habe viele Augen, aber das hatte ich, du mußt schon entschuldigen, vergessen, dir zu sagen. Ich hasse viele Dinge, aber am meisten hasse ich Verräter.«
    Noch einmal riß der starke Mann den Mund auf.
    Nein, er konnte nicht mehr sprechen, nur ein Gurgeln strömte aus seiner Kehle, die dann einen grellweißen Feuerstoß mitbekam und den starken Cäsar verstummen ließ.
    Diesmal für immer…
    ***
    Pablo hatte seinen Auftritt hinter sich, und er fand, daß er an diesem Tag besonders gut gewesen war. Die Kinder hatten gejubelt, sie hatten gelacht, dann auch geweint, als er ihnen so schrecklich traurige Szenen vorspielte und dabei selbst schluchzen mußte, aber das alles beherrschte er perfekt.
    Er war eben der große Illusionist, der sich oft versteckte, denn über sein wahres Ich wußte niemand Bescheid.
    Jetzt saß er allein in seiner Garderobe vor dem Spiegel und schminkte sich ab. Dazu benutzte er eine weißgraue geleeartige Masse, die ihn eigentlich anwiderte, aber es gab nun mal nichts anderes. Daran gewöhnen würde er sich nie.
    Eine Garderobe, die ihm allein gehörte.
    Das war in diesem kleinen Zirkus ein Novum, aber es gab keinen Kollegen, der den winzigen Raum mit ihm teilen wollte. Die aus Planen bestehenden Wände zu den anderen Garderoben waren so dicht wie möglich verschlossen. Niemand wollte sogar durch irgendwelche Ritzen schauen und den Gnom unbedingt sehen.
    Das war ihm auch sehr lieb. Er saß auf einem Hocker, um sich im Spiegel zu betrachten.
    Die weiße Schminke und der übergroße, grellrot gemalte Mund hatten sein Gesicht noch breiter erscheinen lassen. Die feuerrote Perücke, die er bei seinen letzten Aktionen übergestreift hatte, lag neben ihm auf dem Tisch, zwischen all den Tuben und Töpfen, die mit verschiedenen Farben gefüllt waren.
    Er hatte die Masse auf seinem

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