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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten sie den größten Platz vor dem Zelt beobachten.
    Michaelas Gesichtszüge verhärteten sich. Hatten diese Fremden etwas mit Casars Berichten zu tun? Vorstellen konnte sie es sich, allein es fehlten die Beweise, und sie traute sich auch nicht, hinzugehen und den beiden Fragen zu stellen.
    Länger warten und die beiden beobachten wollte sie auch nicht.
    Michaela verspürte einfach den dringenden Wunsch, zu Cäsar zu gehen, zudem sie genau bemerkt hatte, daß hinter keinem der Fenster am Wagen Licht schimmerte. Entweder saß Cäsar im Dunklen oder…
    Daran wollte sie lieber nicht denken. Mit ihren schmalen, aber kräftigen Fingern raffte sie den Mantel noch dichter vor der Brust zusammen und setzte sich wieder in Bewegung.
    Sekunden später stand sie an der Treppe des beinahe museumsreifen Wohnwagens. Ela schaute gegen die Tür, aber die ließ sich nicht durchdringen. Ihr Herz klopfte schneller, sie selbst zitterte, wovon auch ihr rechtes Bein nicht verschont blieb, als sie den Fuß auf die erste Stufe stellte und sich abstützte.
    Zwei weitere hatte sie noch zu überwinden, dann würde sie vor der Tür und auch der Lösung stehen. Tief saugte sie den Atem ein.
    Es ging ihr nicht besser, aber ein Zurück gab es auch nicht. Die Kinder waren wieder in die Busse gestiegen. Sie hörte hinter sich das Röhren der Motoren, als die Fahrzeuge gestartet wurden.
    Das war auch für Michaela das Zeichen, die Klinke nach unten zu drücken.
    Die Tür war nicht verschlossen!
    Warum hatte Cäsar nicht abgeschlossen, wenn er sich bedroht fühlte?
    Und sie hätte zudem auch geklopft, aber ihre tatsächliche Reaktion war irgendwie einem natürlichen Wunsch gefolgt.
    Vor ihr lag das Innere des Wagens.
    Ein Loch, ein Schlauch und verdammt finster.
    Plötzlich hatte sie Angst vor der eigenen Courage. Der Hals war ihr eng geworden. Sie schnupperte, als sie den Wagen betrat, denn ihr war einfach der ungewöhnliche Geruch in die Nase gestiegen.
    Nein, verbrannt roch es nicht, aber irgendwie scharf und klar, als lägen noch die letzten Funken einer elektrischen Entladung in der Luft. Da war doch etwas faul.
    »Cäsar…?« Leise nur hatte sie den Namen gerufen. Jetzt hätte er antworten müssen, leider blieb es still, und er hatte sich sicherlich nicht zum Schlafen hingelegt.
    Hier ist etwas faul, dachte Ela.
    Und sie ging weiter.
    Rechts stand der Hocker. Dort lag auch die Kerze. Ela kam nicht dazu, nach ihr zu greifen, denn die Spitze ihres rechten Fußes berührte etwas Weiches.
    War es ein Körper?
    Die Frau traute sich nicht, ein Zündholz anzureißen. Sie griff statt dessen nach hinten, kriegte die Klinke zu fassen und drückte die Tür so weit auf, daß die letzte Helligkeit des allmählich verschwindenden Tages in den Wagen fallen konnte. Das Licht reichte aus. Ela sah das Grauen. Und dann schrie sie!
    Wir hatten uns also auf dem Gelände umgesehen und waren beide nicht begeistert von der Ausbeute, denn Erfolge hatten wir keine erringen können. Es gab für uns nichts Außergewöhnliches zu entdecken. Weder vor noch in dem Zelt, denn sicherheitshalber hatten wir uns Eintrittskarten gekauft, um auch das Programm sehen zu können.
    Auch das lief normal ab.
    Die Seilartisten, der Clown, die Tiernummern, nichts fiel aus dem Rahmen, so daß wir uns schon beinahe die Frage stellten, ob wir nicht falsch waren.
    Das sagte Suko auch, als wir das Zelt verließen.
    »Ich weiß nicht«, murmelte ich. »Irgendwie habe ich das Gefühl, etwas übersehen zu haben.«
    »Was denn?«
    »Wenn ich das wüßte, ging es mir besser.«
    Ich schlenderte wieder dorthin, wo wir unseren Wagen abgestellt hatten. Suko bewegte sich in meinem Schlepptau. Über die Kühlerhaube hinweg sprachen wir miteinander. »Hast du denn schon eine Idee, John?«
    Ich schaute zum Himmel, als könnte er mir eine Antwort geben. »Im Prinzip nicht.«
    »Das ist nicht viel.«
    »Sogar noch weniger. Ich habe mir nur gedacht, daß wir uns die Abendvorstellung noch einmal anschauen könnten. Vielleicht tauchen unsere vier Freunde dort als große Sondernummer auf.«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Sicher bist du dir auch nicht?«
    »Nein.«
    »Und was ist mit dem Gnom, vor dem Bloch so gewarnt hat? Was sagst du von ihm?«
    Ich klopfte auf die Motorhaube. »Hast du ihn nicht auch gesehen, Alter?«
    Suko grinste breit. »Du denkst an den Clown.«
    »Ja.«
    »Harmlos, ein Freund der Kinder.«
    »Oder ein Wolf im Schafspelz.«
    Mein Freund hob die Schultern. »Das kann auch sein. Ich

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