Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gelassen«, flüsterte er, »Himmel, ihr seid wieder bei mir. Ich… ich… habe euch gesehen.« Er wollte ihnen alles sagen, denn er war davon überzeugt, daß auch Geister seine Stimme verstanden und nicht allein auf telepathischem Wege kommunizierten.
    ›Wir sind da!‹
    Der Zwerg schluckte. Er freute sich über den ersten gedanklichen Kontakt, der mit ihm aufgenommen war. Vor Erleichterung und Freude zitterten ihm die Knie.
    ›Ich habe euch gesehen. Ihr… ihr habt den Verräter bestraft. Der Spiegel zeigte mir alles.‹
    ›Wir wollten es.‹
    Pablo rang seine Hände. Er schaute nicht mehr in ihre roten Augen, da er abgelenkt war. Seine Gedanken beschäftigten sich mit ganz anderen Dingen, denn die Flammen und seine Eltern in der tanzenden Feuerhölle hatte er nicht vergessen. Und die satanischen Vier spürten sofort, daß sich die Überlegungen im Kopf ihres Gegenübers mit anderen Problemen beschäftigten als mit ihnen.
    ›Wir wissen Bescheid. Wir wissen, daß du deine Eltern gesehen hast…‹
    »Ja«, erwiderte er röchelnd. »Ja, das habe ich alles erlebt. Es war einfach grauenhaft…«
    ›Sie gehören dazu!‹
    Für einen Moment war Pablo platt. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er die nächste Frage gedanklich oder normal stellen sollte. Der Gnom war einfach zu sehr durcheinandergebracht worden. Das Erscheinen seiner längst verstorbenen Eltern paßte eigentlich nicht in seinen Plan.
    Irgend etwas mußte da für ihn nicht greifbar sein, aber er wollte die Lösung erfahren, deshalb stellte er die Frage nach seinem weiteren Vorgehen zunächst zurück.
    »Ich weiß, daß meine Eltern tot sind«, sprach er mehr zu sich selbst. Er hatte kaum gewollt, daß seine Freunde die Worte aufnahmen, sie taten es trotzdem.
    ›Sie sind auch tot!‹ hörte er. ›Aber sie gehörten schon damals zu uns. Sie haben sich für eine Seite entschieden, was gut war. Deine Mutter hat dich geboren. Es war ihr Wunsch, Nachwuchs zu kriegen. Nachwuchs auch für ihn, denn dein Leben sollte in seine Bahnen gelenkt werden. Es ist so gekommen, wie sie es sich gedacht haben. Es war alles vorgeplant, und nichts wurde dem Zufall überlassen. Du bist ihr Produkt, und du bist gleichzeitig ihre Vertretung in dieser Welt.‹ Der Gnom hörte die Antworten. Er nahm sie hin, er wußte, daß er sie nicht kommentieren konnte. Schon allein deshalb nicht, weil er einfach zuwenig über seine Eltern wußte, aber er hatte sich schon jetzt geschworen, ihnen ein würdiger Nachfolger zu sein. So wie sie waren, so würde auch er sein, wenn auch auf eine etwas abgewandelte Art und Weise. Die vier Gestalten vor ihm waren seine Helfer, seine Mauer, sie würden die Gefahren von ihm abhalten, und so wandte er sich sehr vertrauensvoll an dieses dämonische Quartett.
    ›Was muß ich tun?‹
    ›Du wirst dich nicht anders verhalten als sonst. Du wirst in die Manege gehen und deine Nummer abziehen. Es ist die letzte Vorstellung, und wir schwören dir, daß sie unvergeßlich bleiben wird. Nicht nur für dich, auch für die Besucher und für spätere Generationen. Hier wird der mächtige Baphomet durch uns ein Zeichen setzen. Nichts mehr wird nach dieser Vorstellung so sein, wie es einmal gewesen ist, das schwöre ich dir. Deinen Auftritt wirst du heute genießen wie nie zuvor, denn wir werden ihn begleiten. ‹
    Staunend hatte der Gnom zugehört. Er himmelte diese vier Wesen an, die sehr nahe vor ihm standen. Trotz dieser Nähe konnte er nicht erkennen, ob sie nun mit den Füßen den Boden berührten oder nicht.
    Die Körper verschwammen über dem Boden. Sie zerfaserten regelrecht.
    Geister, Spukwesen – auch Menschen?
    Nein, keine Menschen.
    Aber es war ein Name gefallen. Er hatte ihn nicht genau behalten und wollte ihn trotzdem wissen. Aus diesem Grunde versuchte Pablo ihn zu buchstabieren, was die anderen natürlich merkten, und sie halfen ihm dabei. Er hörte ihn noch einmal durch seine Gedanken klingen und wiederholte ihn flüsternd.
    »Baphomet…«
    ›Er ist unser Anführer. Wir haben unseren Tod herbeigesehnt, um zu ihm zu kommen. Du hast uns dabei geholfen, du warst es, der uns die Brücke gebaut hat, und du wirst es auch sein, der weiterhin an unserer Seite steht und mit uns kämpft.‹
    Diese Sätze stimmten den Zwerg nahezu euphorisch. ›Es gibt Feinde‹, formulierte er. ›Ich habe sie gesehen. Ich habe sie erlebt. Sie… sie sind vorhanden…‹
    ›Das wissen wir.‹
    ›Wer sind sie?‹
    ›Es soll dich nicht kümmern. Sie werden kommen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher