Der Dämonen-Parasit
Dämonen-Parasit befand.
Dann griff er zu.
Ein schattenhaftes Etwas, das man mit einer Hand gleichsetzen konnte, wollte durch meine Kleidung und die Haut in meine Brust eindringen, um mich auf schreckliche Art und Weise zu töten.
In diesem Augenblick stürmte Suko in den Raum. Ich hatte ihn nicht kommen hören, vernahm seinen Schrei und auch das eine Wort, dessen Magie die Bewegungen in der näheren Umgebung lähmten. »Topar!«
Es war ein Schrei, der fast überkippte. Ich konnte nicht mehr erstarren, weil ich es bereits war - und die Schatten?
Auf sie hatte das Wort keine Wirkung. Die teuflischen Wesen konnten sich weiterhin bewegen, aber sie waren durch den Schrei von ihrem eigentlichen Tun abgelenkt worden.
Suko war ebenso schnell wie sie. Und er hatte die Lage im Bruchteil einer Sekunde erfaßt. Er sprang mit einem gewaltigen Satz an mir vorbei, erreichte die Stelle, wo das Kreuz am Boden lag, und riß es an sich. Im nächsten Augenblick hatte er es schon wieder losgelassen und durch den auf mir hockenden Schatten auf meine Brust geworfen. Da löste sich der Bann.
Was meine Kraft, was Sukos magisches Wort nicht geschafft hatten, das vollbrachte das Kreuz.
Es zerstörte den auf mir hockenden, unerklärbaren, dreidimensionalen Schatten, entfaltete seine gesamte Kraft, und die Magie des Lichts machte aus dem Schatten einen zusammengepreßten Klumpen. Galuri hatte sich im rechten Moment in Sicherheit gebracht. Er wischte zum Fenster, wo auch seine beiden noch übriggebliebenen Diener abwartend lauerten.
Sobald sich der Dämonen-Parasit in ihrer Nähe befand, machten sie kehrt und verschwanden.
Zurück blieben Suko und ich.
Ich lag auf dem Rücken, und mir kam es vor, als hätte mich jemand schockartig aufgetaut. Mein Kreislauf spielte verrückt, das Blut rauschte wie ein Strom durch meine Adern, es drang auch in den Kopf ein und pochte hart hinter den Schläfen. Ich verzog das Gesicht. Es war wirklich schlimm, diese Sekunden zu erleben. Ich erkannte nur verschwommen, wie Suko zum Fenster schritt und es schloß. Als er sich umdrehte, ging es mir ein wenig besser. Durch Anwinkeln und Abstützen meines rechten Arms gelang es mir, mich aufzusetzen. Vor mir blieb der Chinese stehen. Er grinste und streckte seine rechte Hand aus.
Ich erfaßte sie und ließ mich hochhieven. Suko stützte und drückte mich in einen Sessel. Aufatmend sank ich in die Polster. Der Chinese grinste.
»Du hast gut lachen«, sagte ich. »Verdammt, das war knapp. Ich hätte es allein nicht geschafft. Deshalb danke, daß du im rechten Augenblick gekommen bist.«
»Bei mir brauchst du dich nicht zu bedanken«, erwiderte Suko.
»Wieso?«
»Schick den Gruß unserem Chef, Sir James. Wenn er nämlich nicht bei uns drüben angerufen hätte, wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, was hier passierte.«
Ich schlug gegen meine Stirn. »Ja, jetzt fällt es mir ein, wir hätten schon längst bei ihm sein müssen.«
»Du aber nicht«, konterte Suko.
»Sicher. Ich…«
»Schau dir mal deine Brust an.«
Ich senkte den Blick. Als ich dies tat, spürte ich schon die Schmerzen. Die Spitze des Brieföffners hatte einen langen Streifen quer über die Brust gezogen. Aus ihm war das Blut gesickert, es rann in mehreren Bahnen in Richtung Bauchnabel.
»Das läßt sich mit einem Pflaster verbinden. Ich klebe es quer darüber.«
»Optimist.«
»Verbandszeug ist im Bad!«
Beide hörten wir das Geräusch an der Tür. Suko nahm sicherheitshalber seine Dämonenpeitsche auf, die er bei seinem plötzlichen Eintritt hatte fallen lassen.
Es war nur Shao, die nachschauen wollte, ob wirklich alles in Ordnung wäre. Als sie den blutigen Streifen auf meiner Brust entdeckte, stieß sie einen leisen Schrei aus.
»Keine Angst, Mädchen, Suko kümmert sich darum. Aber wenn du willst, kannst du mich verbinden.«
Die Chinesin nickte und fragte: »Was ist eigentlich geschehen?«
»Das Zimmer wäre fast zu einem Grab für mich geworden«, gab ich zurück.
»O Gott.« Shao preßte ihre Hand gegen die Lippen.
Da schlug das Telefon an. Scharf schnitt das Geräusch durch die eingetretene Stille.
Suko, der mit Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Pflaster aus dem Bad kam, warf das Zeug auf die Couch und hob ab.
»Sir, es ist alles in Ordnung«, hörte ich ihn reden. »John hat es noch einmal überstanden.«
Ich wußte, mit wem mein Freund sprach und winkte. Er verstand das Zeichen. Ich bekam den Apparat auf die Oberschenkel gestellt und meldete mich mit: »Hurra,
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