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Der Dämonen-Parasit

Der Dämonen-Parasit

Titel: Der Dämonen-Parasit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefunden. Auch der Dämonen-Parasit ließ sich nicht blicken. Er schickte erst die anderen vor. Die ersten Angriffe waren nur eine Art von Störmanöver gewesen, das merkte ich wenig später, als einer der Schatten sich von seinem Fleck löste, nach unten fuhr, über meinen Schreibtisch hinwegwischte und plötzlich einen Briefbeschwerer festhielt. So etwas wie ein Arm begann aus der dunklen, schemenhaften Gestalt zu wachsen, und mir lief es kalt den Rücken hinab.
    Das Phänomen der Schatten machte mich noch wahnsinnig. Sie waren nur huschende, nicht zu fassende Wesen, trotzdem dreidimensional, denn sie konnten Gegenstände aufnehmen, wobei ich sie nicht zu fassen bekam. Unwahrscheinlich war dies. Erst jetzt fiel mir der Widersinn meines Handelns auf, weil ich das Fenster geöffnet hatte, denn die Schatten waren in der Lage, durch Wände zu gehen. Was sollte ich da noch unternehmen?
    Mein Blick blieb auf dem Brieföffner haften, der nicht aus Silber war, auch wenn es so wirkte. Denn Stahl besitzt ungefähr die gleiche Farbe wie das Edelmetall.
    Schießen hatte keinen Sinn. Die Silberkugeln würden durch den Schatten fahren und ihn nicht einmal verletzen.
    Ich mußte mich auf mein Kreuz verlassen.
    Bei einem normalen Messerkämpfer kann man dessen Reaktionen und Vorhaben oft genug an den Augen ablesen. Hier war es etwas anderes. Die Schatten besaßen nichts Menschliches an sich, bei ihnen konnte man wirklich keine Taten im voraus erahnen.
    Auch kamen mir die Schatten dunkler vor als bei der ersten Begegnung. Sie tarnten sich besser.
    Zum Glück lag keine zweite Waffe griffbereit in der Nähe, so daß der andere Schatten unbewaffnet blieb.
    Doch der erste reichte mir.
    Sekunden der höchsten Gefahr wuchsen heran. Mir war plötzlich schrecklich kalt. Wie eigentlich immer, wenn es wirklich um mein nacktes Leben ging.
    Der gefährliche Schatten verschmolz mit der Dunkelheit des Zimmers, so daß er kaum zu erahnen war. Ich hatte das Gefühl, als würde der Brieföffner in der Luft schweben.
    Ein Stoß.
    Ich sah nur den Reflex der Klinge, der Schatten huschte heran, ich kam nicht richtig weg und schlug kurzerhand mit der Rechten zu, in der ich auch mein Kreuz hielt.
    Ein singendes Geräusch ertönte, als das Kreuz und der Brieföffner gegeneinanderprallten. Durch diese Kollision wurde der mörderische Stoß abgeschwächt, und die Klinge sauste an mir vorbei. Ich wollte sofort mein Kreuz einsetzen, da war der Schatten bereits verschwunden und hatte eine andere Position eingenommen.
    Ich drehte mich und sah mich noch in der Bewegung einem neuen Angriff ausgesetzt.
    Diesmal hatte ich nicht soviel Glück. Durch ein hastiges Zurückspringen konnte ich zwar einen tödlichen Treffer vermeiden, der Klinge entging ich nicht völlig.
    Die Spitze des Brieföffners fetzte mir quer das Hemd auf, stieß auch durch den Stoff des Unterhemdes und fand die Haut, wo sie von links nach rechts einen roten Streifen auf der Brust hinterließ, aus dem sofort das Blut quoll.
    Hart biß ich die Zähne zusammen. Der Schmerz war im ersten Augenblick schlimm, jedoch ertragbar. Zudem konnte ich mich sowieso nicht um dieses Wehwehchen kümmern, hier ging es um mein Leben. Mit einem gewaltigen Satz sprang ich in eine andere Richtung, warf dabei einen Stuhl um und stolperte selbst, so daß ich auf den Rücken fiel.
    Der Schatten war mir gefolgt.
    Ich sah ihn und die Waffe bereits über dem Stuhl. Die Spitze zeigte schräg nach unten, sie wies exakt auf meinen Körper und würde mich im nächsten Moment durchbohren.
    Ich warf dem Schatten mein Kreuz entgegen!
    Die wirklich einzige Chance, die mir blieb. Er mußte vollen Kontakt mit dem silbernen Kruzifix bekommen.
    Der Schrei war dünn, geisterhaft und gleichzeitig schmerzerfüllt. Er wehte durch das Zimmer, wobei er mir bewies, daß ich diesmal getroffen hatte.
    Der Brieföffner entglitt dem Schatten und fiel dicht neben mir zu Boden. Mein Gegner selbst veränderte seine Gestalt. Sie wurde wie die auf dem Boot zusammengepreßt. Während dies geschah, zuckten kleine Blitze auf.
    Der stofflose, trotzdem dreidimensionale Schatten verdichtete sich zu einer faßbaren Materie. Ein schwarzer, an Teer erinnender Klumpen fiel auf meine Beine.
    Das Aus für den Schatten!
    Aber da war noch der zweite. Blitzschnell flog er auf mich zu. Er hatte bemerkt, daß ich keine Waffe mehr trug, denn das Kreuz lag nach wie vor auf dem Boden.
    Ich hechtete hin.
    Im gleichen Moment erreichte mich auch der Schatten. Bevor meine

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