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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod 2

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod 2

Titel: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Sick
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Lebensmotto − alles, was das Herz begehrt.
    Hier sollte man sich auf das Wichtigste beschränken. Oder
    die Signatur ganz löschen − vor allem, wenn man seinen
    Freunden schreibt. Wie sieht das sonst aus? Urteilen Sie
    selbst:
    Hallo Suse-Schnute I
    ch freue mich auf dich!
    Bis später, dein Larsi-Hasi
    Mit freundlichen Grüßen
    Lars Winterfjord

    Dr. Lars-Jakob Winterfjord
    Hitzboehm-Entertainment
    Konzeption/Marketing
    10247 Berlin
    Germany
    Hitzboehm − ein Unternehmen der Prime Time Group Ltd.
    »We make your party swing!«

    Fon: 0049-30-xxxxx
    Fax: 0049-30-xxxxx
    Mob: 0049-179-xxxxxx
    www.hitzboehm.com

    Re: AW: Re: AW: Re: AW: Anfrage!
    Gepriesen sei der Erfinder der Antwort-Funktion! Es steht
    außer Frage, dass es ungemein praktisch ist, zur Beantwor-
    tung einer E-Mail lediglich auf den »Antwort«-Button kli-
    cken zu müssen, und schon öffnet sich auf dem Bildschirm
    eine neue E-Mail-Maske. Der Adressat wird automatisch
    eingetragen, dem Betreff ist ein »AW:« (für Antwort) oder
    ein »Re:« (für Reply) vorangestellt, man verliert also keine
    Zeit und kann sofort »in die Tasten hauen«. Manche E-Mails
    wandern wie Pingpongbälle wieder und wieder zwischen den
    kommunizierenden Personen hin und her, jedes Mal wird die
    Betreffzeile um ein»Re:«oder»AW:«länger. Leider wird auch
    der Text der E-Mail jedes Mal länger, weil alle vor-
    angegangenen Hin- und Her-Mails hinten dranhängen. Die
    meisten E-Mail-Programme sind nämlich so eingerichtet,
    dass beim Klicken auf die Antwort-Funktion auch der Text
    der E-Mail, auf die man antworten will, in der Antwortmas-
    ke erscheint, je nach Einstellung mit einem »›«-Zeichen am
    Zeilenanfang versehen. Meistens setzt der Schreibende den
    Antworttext einfach darüber. Das ist allerdings nicht unbe-
    dingt logisch. Denn wir lesen von links nach rechts und von
    oben nach unten. Die Antwort gehört also unter den Ur-
    sprungstext, nicht darüber. Bei der Gelegenheit bietet es sich
    an, den automatisch kopierten Text (das sogenannte Zitat)
    auf die Aussage zu verkürzen, auf die man wirklich Bezug
    nimmt. Kürzen und Löschen gilt im E-Mail-Verkehr
    keinesfalls als unhöflich, im Gegenteil!
    Stellen Sie sich vor, Sie kommunizieren mit einem Anbieter,
    fragen ihn, ob er ein bestimmtes Produkt hat, er schreibt in
    seiner Antwort »Muss ich mal nachsehen«, Sie schreiben
    zurück»Okay, tun Sie das, vielen Dank!«, er meldet sich mit
    »Re: AW: Re: Anfrage«: »Nein, den Artikel habe ich leider
    nicht vorrätig«, Sie fragen ihn, ob er ihn bestellen könne, er

    erwidert, das dauere aber mindestens drei Wochen, Sie
    fragen, ob er Ihnen vielleicht sagen könne, bei wem man
    dieses Produkt sonst beziehen könne, er schreibt, versuchen
    Sie es mal bei dem und dem, Sie fragen nach einer Tele-
    fonnummer, er schreibt sie Ihnen samt Anschrift und E-Mail-
    Adresse, Sie klicken erfreut auf »E-Mail drucken«, um sich
    die Angaben auszudrucken, und der gequälte Drucker
    braucht vier Minuten und fünf Blatt Papier, um eine einzige
    E-Mail auszuspucken, die aus rund einem Dutzend mitein-
    ander verschmolzener »Re: AW: Re: AW: «-Mails besteht.
    Fünf Blatt Papier für eine Telefonnummer! Von den Kosten
    für Druckertinte ganz zu schweigen. Das Erstellen eines
    Antwortformulars kostet uns nur einen Mausklick, aber es
    nimmt uns nicht das Nachdenken darüber ab, ob der emp-
    fangene Text wirklich nochmal in Gänze mitverschickt wer-
    den muss.

    Schöne bunte HTML-Welt!
    Früher bekam man bisweilen Briefe, die mit Oblaten ver-
    ziert waren. Kennen Sie das noch? So wunderbar kitschige
    Klebebildchen von Engeln oder Hundebabys, die links oben
    in der Ecke oder am unteren Rand appliziert wurden, manch-
    mal auch mitten auf der Seite, wenn es galt, einen peinlichen
    Fehler zu kaschieren oder den dürftigen Inhalt zu strecken,
    damit die Seite irgendwie gefüllt wurde.
    Heute bekommt man gelegentlich E-Mails, in die lustige
    Comiczeichnungen einmontiert sind. Vorzugsweise animiert,
    das heißt, sie bewegen sich, so wie die Personen auf den
    Fotos und Gemälden in »Harry Potter«. In der Weih-
    nachtszeit, zu Ostern und zum Geburtstag ist es am
    schlimmsten. Nichts ahnend öffnet man die Mail, die mit
    »Frohe Weihnachten!« oder »Herzlichen Glückwunsch!«
    überschrieben ist, und − zack − springt einem ein winkender
    Weihnachtsmann ins Gesicht, oder ein gar luustisches
    Glückshäschen schlackert mit den Ohren. Man erschrickt,
    und reflexartig klickt man die E-Mail

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