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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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m en – einen berüh m ten, alten Buchladen, zum Beispiel, und eine Schreibwarenhandlung. Der Rest der Straße aber gehörte der Dia m antenindustrie, die hier selbstbewußter auftrat als in der Oberstadt. Hier – und an ein paar anderen, von diesem grundverschiedenen Ort e n – fühlte sich Harry Hop e m an zu Hause.
    Er ging an einem gerade dem Jünglingsalter entwachsenen Mann vorbei, der w i e ein W asserfall auf einen Mann einredete, der sein Großvater hätte sein können.
    Am Fenster des Ladens, vor dem die beiden standen, klebte ein zerri s sener, ve rblichener Z ett e l:
     
    Das Ansprechen
    von
    Passanten
    zum
    Zweck des Geschäftemachens
    ist
    PER GESETZ VERBOTEN
    Lizenz Num m er
    435-10.1
     
     
    Komitee zur Selbstkontr o lle der Juweliere
     
    »Nein, aber ich habe etwas ganz Ähnliches«, sagte der Junge m it ernster Miene. »Und außerdem gebe ich Ihnen einen Riesenrabatt drauf.«
    Harry grinste und dachte an seine eigene Lehrzeit auf diesem Gehsteig.
    Die Läden hier waren buchstäblich nur Fassade. Die wirkliche Forty- s eventh Street fand m an in den kleinen Gruppen orthodoxer Juden, die w i e Inseln im Strom der Menge auf dem Trottoir s t anden und in ihren langen, graubraunen Kaftans und br e itk re mpigen, pelzbesetzten Hüten, die sie S t r e i m el nannten, wie s e m itisc h e Quäker wirkten. Manche von ihnen hatten auch dunkle Filzhüte und m oderne, schwarze oder dunkelblaue Anzüge an. Harry nickte denjenigen, die er kannte, grüßend zu. Manche untersuchten den Inhalt kleiner Päckchen aus v erknitt e rtem Seidenpapier, wie kleine Jungen, die Mur m eln tauschten – nur daß sie m it diesen Mur m eln die Ausbildung ihrer Kinder, Goldzähne, Miete, Essen und die monatliche Spende für die Synagoge, die schul, finanzierten.
    Ein oberflächlicher Betrachter hätte das, was diese Männer da beäugten, nicht wahrgenom m en. Di a m a nten sind der einfac h ste W eg, um eine große Sum m e Geld auf kleinstem Raum zus a m m enzupressen. Die Mehrzahl der Männer waren Zwischenhändler, die die Steine – oft auf Kredit – von I m porteuren wie Harrys Vater beka m en und sie dann an die Juweliere weiterverkauften. Die m eisten von diesen Zwischenhändlern hatten keine Verkaufsräu m e, ja oft nicht ein m al ein Büro. Bei schlechtem W etter m achten sie ihre Geschäfte statt auf der Straße bei ein e r Tasse Kaffee oder in den Gängen und im Schauraum des Diamond Dealers Club, wo auch viele i h re Sc h ätze über Nacht im Tresorraum einschlossen.
    Manche von diesen Händlern brachten es irgendwann zu einem winzigen Büro im Straßengewirr beiderseits der Forty-seventh Street. Nur wenige ka m en noch weiter nach oben. Ein paar der wirklich reichen Männer Amerikas hatten als einer dieser kle i nen Dia m antenhändler begonnen, die ihre Ge s chä f t e auf d em Gehsteig abwick e lte n , ihr Büro in der Tasche m it sich heru m t rugen und auf Jiddisch verhandelten, bis schließlich statt eines Vertrags ein Handschlag das Geschäft besiegelte.
    Harry ging die Fifth Avenue hinauf in die Gegend, in der der m ehr offizielle Dia m antenhandel zu Hause war, und bewunderte im Schaufenster von T i ffany & Co. kurz einen wunderschönen, als Brosche gefaßten weißen S olitär, der gut und gerne seine 58 Karat hatte. Es war ein beeindruckender Stein, aber kein Di a m ant, um den sich Legenden ranken konnten. Harry aber handelte m it genau diesen Legenden.
    Er genoß jeden Blick, auch wenn er noch so flüchtig sein mochte, den er von einem der wenigen sagenumwobenen Steine erhaschen konnte. Schon in seiner Kindheit hatte er all die Geschichten über d i e Halskette der Queen, den Großmogul, den Orloff, den Stern von Afrika und das Auge des Brahma begierig aufgesogen.
    Die m eisten dieser berüh m ten Diamanten waren für i mm er in tiefen Tresorgewölben weggeschlossen und in diesem Jahrhundert nur ganz wenigen Menschen zu Gesicht geko mm en, aber die Männ e r, die sich am Sonntag vor m ittag zu einer T as s e schwarzen Tee in der Wohnung von Harrys Vater trafen, sprachen ganz vertraut von ihnen, so, wie ihre Väter es ih n en erzä h lt h a tten.
    Manch e de r alte n Diamant e nhändler f amilie n erinnerten Harr y a n di e W aldmurmeltiere , di e a n de n U f er n de s Hudso n gediehen . Di e Familie n wuchsen , un d wen n e s zu Haus e z u en g wu r de , s u c hte n sic h di e Jung e n , g a n z wi e bei de n Murmeltieren , ei n neue s Revier , un d s o ka m es , daß fran z ösisch e , englisch e ,

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