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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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Aber es i s t lieb, daß du dir Gedanken m a c hst. Ich bin am Dienstag zu Jeff ins Internat gefahren und habe ihn besuc h t«, s a g t e sie. »Das Wochenende m it dir hat ihm gut gefallen.«
    »Ich war m i r nicht ganz sicher, weil ich am Sonntag arbeiten m ußte.«
    »O Harry«, sagte sie m att. »Es war doch schon schlimm genug für Jeff, daß wir ihn wegen deiner … Situation ein Jahr früher aufs Internat s c hicken m ußten. Diese Trennung hat ihn am m eisten von uns allen m i tgenom m en.«
    »Das weiß ich. Aber Jeff ist in Ordnung.«
    »Das hoffe ich. Ich bin f r oh, daß du angerufen hast«, sagte sie. »Können wir heute abend zusam m en essen? W i r sollten ein paar Dinge wegen Je f f s Bar-Mi z wa besprechen.«
    » W egen der Bar-Mizwa? Du m eine Güte, bis z u sein e r Bar-Mizwa ist es doch noch Monate hin.«
    »Harry, solche Sachen muß m an Monate im voraus organisieren. Würdest du lie b er m orgen abend m it m i r esse n ? «
    »Morgen bin ich zum Abendessen bei m ein e m Vater. Aber ich könnte ihn ja anrufen und …«
    »Tu das bitte nicht«, sagte sie rasch. »Aber grüße ihn ganz herzlich von m i r, tust du das ? «
    »Das werde ich. Und über Jeffs Bar-Mizwa sprechen wir bald ein m al.«
    »Danke, daß du angerufen hast. Das m eine ich ernst.«
    »Auf W i ed e rsehen, Della.«
    »Bis bald, Harry«, sagte sie m it ihrer klaren S tim m e.
    Der L a m borghini, den Harry selber fuhr, war gerade in einer W erkst a tt in E a st N yack z u r I n spektion, und so kam Sid Lawrenson, Harrys Mädchen für alles, herein nach Manhattan und holte ihn m it d e m z w eiten W agen, einem drei Jahre alten Chrysler, ab. Lawrenson fuhr so schnell er konnte durch die verhaßte Stadt nach Norden, bis schließlich der V erkehr i mm er dünner wurde und sie im Westchester County waren. Hier bogen sie auf einer Nebenstraße in eine elegant e , überteuerte W ohngegend ab, deren Häuser auf sanften Hüg e ln zw ischen a lt e n Lorbee r bäu m en und Rhododendronbüschen standen. An einem Torhaus vorbei fuhren sie e i ne serpentinenför m ig gewundene Auff a hrt hinauf, die von einem kleinen Wäldchen aus hohen E i chen, Platanen und Nadelbäu m en vor neugierigen Blicken von der Straße her verborgen wurde.
    Die Hälfte des herrschaftli c hen W ohnhauses war Anfang des 18. Jahrhunderts vom Nachkommen eines Mitglieds der holländischen westindischen K o m panie erbaut worden; die andere Hälfte hatte m an m e hr als ein Jahrhundert später hinzugefügt, aber so geschickt, daß m an kaum s a gen konnte, wo der eine Teil des hübschen Kolonialgebäudes endete und der andere begann.
    »Ich brauche Sie heute ab e nd nicht m ehr, Sidn e y«, sagte Harry, als er aus dem Wagen stieg.
    »Sind Sie … äh … sicher, Mr. Hope m an ? «
    Harry nickte. Lawrensons F r au Ruth, die im Hope m anschen Haus als Haushälterin f ungierte, hatte einen zie m lich beherrschenden Charakter, und so ver m utete Harry schon seit längerer Zeit, daß sich Sidney irgendwo, vielleicht sogar im nahegelegenen D orf, eine etwas weniger kratzbürstige Freundin hielt.
    »Dann werde ich ein paar Besorgungen m achen.«
    »Viel Spaß dabei.«
    Harry zog sich um und aß in Jeans und Pullover das Abendessen, das Ruth gekocht hatte. Nach der Trennung der Hop e m ans hatte die m ürrische Haushälterin, die Della gelie b t , Harry aber le d i gli c h ge m ocht hatte, k e in e n Zwei f el daran gelassen, für wen sie und ihr Ehe m ann lieber gearbeitet hätten. Aber Della war in eine kleine W o hnung in der Stadt gezogen, wo sie nur noch zwei m al die W oche eine Putzfrau brauchte, und so waren die Lawrensons im Haus geblieben, und Harry – ebe n so wie Sidney, dachte er m it plötzlichem A m üs e m ent – hatte allen Grund, dafür dankbar zu sein.
    Nach dem Essen ging er in sein ge m ütliches, vollgestopftes Arbeitszim m er im ersten Stock. In einer Ecke stand ein A rbeitstisch zum Edelsteinschleifen, auf dem sich neben Sägen, Feilen und einer Polier m aschine auch einige Bergkristalle und Hal b edel s t eine in verschiede n en Stadien des Schliffs befanden. Der Rest des Rau m es war eher ein St u dierzim m er als eine W erkstatt.
    Auf ein e m Tisch stapelten s i ch m it handschriftlichen Kom m entaren versehe n e Bücher u nd Manus k ript s eiten, und in den Regalen befand sich eine m erkwürdige Sam m lung unterschiedlichst e r Zeitschriften – Bibli s che Archäologie, Edelsteine und Mineralien, Oriens Antiquus, das Journal für den

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