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Der Dienstagabend-Club

Der Dienstagabend-Club

Titel: Der Dienstagabend-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Kunden ab.«
    Sir Henry lehnte sich im Sessel zurück. Er dachte daran, was Jimmy erzählt hatte von dem pfeifenden Mann und – ja, es schien alles zu passen.
    Er erhob sich und drückte Miss Marple warm die Hand.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich vorgehen muss. Wenigstens kann ich mein Heil versuchen…«
    Fünf Minuten später war er wieder bei Mrs Bartlett im Haus und saß Joe Ellis gegenüber in der kleinen Stube mit den vielen Porzellanhunden.
    »Sie haben uns belogen, Ellis, wegen gestern Abend«, sagte er in bestimmtem Ton. »Zwischen acht und halb neun haben Sie nicht in der Küche an der Anrichte gearbeitet. Man hat sie auf dem Flusspfad gesehen, und zwar wenige Minuten, bevor Rose Emmott ermordet wurde.«
    Der Mann rang nach Luft.
    »Sie ist nicht ermordet worden – bestimmt nicht. Ich habe nichts damit zu tun. Sie hat sich selbst ins Wasser gestürzt. Aus Verzweiflung. Ich hätte ihr kein Haar gekrümmt – bestimmt nicht!«
    »Warum haben Sie uns dann belogen?«, fragte Sir Henry scharf.
    Dem Mann wurde es unbehaglich zu Mute, und er senkte den Blick.
    »Ich hatte Angst. Mrs Bartlett sah mich dort in der Gegend, und als wir hinterher hörten, was geschehen war – nun, da glaubte sie, es sähe vielleicht schlecht aus für mich. Da habe ich mir denn so gedacht, ich wollte sagen, ich hätte hier gearbeitet, und sie hat sich bereiterklärt, mir den Rücken zu decken. So eine wie sie gibt es nicht alle Tage. Sie ist immer gut zu mir gewesen.«
    Ohne ein Wort zu verlieren, verließ Sir Henry das Zimmer und marschierte in die Küche. Mrs Bartlett stand gerade am Spülbecken und wusch ab.
    »Mrs Bartlett«, sagte er unvermittelt, »ich weiß alles. Ich glaube, Sie legen am besten ein Geständnis ab – oder Joe Ellis wird gehängt für eine Tat, die er nicht begangen hat… Ah! Ich sehe, dass Sie das nicht wünschen. Ich will Ihnen genau sagen, was geschehen ist. Sie hatten die Wäsche fortgebracht und waren auf dem Heimweg. An der Brücke trafen Sie Rose Emmott. Sie glaubten, sie habe Joe betrogen mit diesem Fremden. Aber nun war sie schwanger, und Joe war bereit, ihr zu helfen – sie nötigenfalls zu heiraten, wenn sie ihn haben wollte. Er hat vier Jahre in Ihrem Haus gewohnt, und Sie haben sich in ihn verliebt. Sie wollten ihn für sich haben. Daher hassten Sie dieses Mädchen – konnten es nicht ertragen, dass dieses wertlose Frauenzimmer Ihnen den Mann fortnahm. Sie sind eine starke Frau, Mrs Bartlett. Sie fassten das Mädchen bei der Schulter und warfen es in den Fluss. Kurz darauf trafen Sie Joe Ellis. Der Junge Jimmy hat Sie von Weitem zusammen gesehen – doch in der Dunkelheit und dem Nebel hat er den Kinderwagen für eine Schiebkarre gehalten und angenommen, sie werde von zwei Männern geschoben. Sie haben Joe eingeredet, dass der Verdacht auf ihn fallen könnte, und ein Alibi für ihn ausgeklügelt. In Wirklichkeit war es aber ein Alibi für Sie! Das stimmt doch, nicht wahr?«
    Er hielt den Atem an und wartete. Alles hatte er auf diesen einen Wurf gesetzt.
    Sie stand vor ihm und rieb sich die Hände an der Schürze, während langsam ein Entschluss in ihr reifte.
    »Es verhält sich so, wie Sie es geschildert haben, Sir«, sagte sie schließlich mit ihrer ruhigen, beherrschten Stimme (eine gefährliche Stimme, dachte Sir Henry plötzlich). »Ich versteh nicht, was auf einmal über mich kam. Sie war so schamlos. Da konnte ich einfach nicht anders – sie sollte mir Joe nicht nehmen. Ich habe kein glückliches Leben gehabt. Mein Mann war immer krank und verdrießlich. Ich habe ihn gepflegt und treu für ihn gesorgt. Und dann kam Joe zu mir als Mieter. Ich bin noch nicht so sehr alt, Sir, trotz meiner grauen Haare. Bin gerade vierzig geworden. Joe ist ein Mann, wie es unter tausend nur einen gibt. Ich hätte alles für ihn getan – aber auch alles! Er war wie ein kleines Kind, so sanft und so vertrauensvoll. Er gehörte mir, Sir, ich wollte für ihn sorgen. Und diese – diese – «
    Sie schluckte und versuchte sich zu beherrschen. Selbst in diesem Augenblick war sie eine starke Frau. Sie richtete sich kerzengerade auf und blickte Sir Henry mit einer gewissen Neugierde an.
    »Ich bin bereit, Sir. Ich hätte nie gedacht, dass es herauskommen würde. Es ist mir schleierhaft, wie Sie es entdeckt haben.«
    Sir Henry schüttelte sanft den Kopf.
    »Nicht ich habe es entdeckt«, sagte er – und er dachte an das Stück Papier, das noch in seiner Tasche ruhte und auf dem in sauberer, altmodischer

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