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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Quadratmeter große Maisonettewohnung bezogen hatten, hatte ihnen ihre Vermieterin den Vorschlag gemacht, das Haus zu kaufen, für eine unverschämt geringe Anzahlung, der Rest sollte auf Rentenbasis vergolten werden. Warum sie damals gezweifelt hatten, ob sie auf den Vorschlag eingehen sollten, war Katharina und Ulli im Nachhinein schleierhaft.
    »Wann ist der letzte Rest unten raus?«, fragte Katharina.
    »Soweit ich weiß, Anfang nächster Woche. Auf ein oder zwei Tage kommt es nicht an.«
    »Nein, aber ich würde mich schon gerne mal da unten so richtig umsehen. Ob wir etwas renovieren müssen oder ob es Schäden in der Wohnung gibt.«
    »Paar Eimer Farbe an die Wand und fertig«, meinte Ulli optimistisch.
    »Hoffentlich. Nicht dass wir da noch viel Geld reinstecken müssen.«
    Ulli verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. »Sollen wir denn da einziehen? Oder willst du lieber hier oben bleiben?«
    »Mir wär es lieber, wir blieben hier. Die Wohnung von Frau Herbold ist zwar auch ein Traum, aber willst du auf diesen herrlichen Blick verzichten?«
    »Nein. Andererseits hab ich aber auch keine Lust mehr, die Treppen rauf und runter zu laufen, wenn wir mal im Garten sind. Außerdem ist die Terrasse unten wesentlich größer als unsere. Gar nicht zu reden von den vierzig Quadratmetern, die die Wohnung mehr an Fläche hat.«
    »So viel Platz brauchen wir doch gar nicht, unsere Wohnung ist groß genug.«
    »Schatz, zu viel Platz kann man nie haben. Außerdem könnten wir dann ein Zimmer als Büro einrichten. Und Arne wird sich irgendwann auch weiter ausbreiten wollen.«
    »Klar, Sozialarbeiter brauchen dringend ein Arbeitszimmer«, schmunzelte die Kommissarin. »Du willst doch nur eine Ecke haben, in der du ungestört im Internet stöbern kannst. Aber vielleicht hast du Recht, bevor wir uns später ärgern, dass wir die größere Wohnung nicht genommen haben…«
    »Sag ich doch«, bekräftigte Ulli.
    »Mir graut es nur vor einem Umzug.«
    »So schlimm wird das allerdings nicht. Wir müssen das Zeug ja nur eine Etage tiefer tragen, keine Treppe nach oben. Und um unsere derzeitige Wohnung werden sich die Leute prügeln. Das dürfte kein Problem darstellen, die zu vermieten.«
    »Ich darf gar nicht daran denken, dass wir demnächst Führungen veranstalten müssen«, seufzte Katharina. »Hoffentlich fallen wir nicht auf die Nase.«
    »Warum sollten wir? Bei der Miete, die wir nehmen können, reduziert sich der Kreis der Interessenten sofort um ein Vielfaches.«
    »Hast du dich etwa schon erkundigt?«
    »Na klar. Eintausend kalt ist absolut kein Problem, damit liegen wir gut im Mietspiegel.«
    »So viel?«, fragte die Blonde ungläubig.
    »Was denkst du denn? Das hier ist eine Top-Lage, damit sind wir noch nicht mal unverschämt, eigentlich könnten wir noch höher gehen.«
    »Irre, damit hätte ich nicht gerechnet«, freute sich Katharina. »Und wenn man bedenkt, dass die Zahlungen an Oma Herbold künftig wegfallen… dann geht es uns ja richtig gut.«
    Ulli vernichtete den Rest seines Weins und atmete theatralisch aus. »Haben wir uns verdient. Endlich müssen wir nicht mehr jeden Pfennig einzeln umdrehen.«
    »Cent«, korrigierte Katharina.
    »Sei nicht so pingelig. Auf jeden Fall kannst du dir unbesorgt einen anderen Wagen leisten, bevor deine Schrottkarre endgültig den Geist aufgibt.«
    Katharina strich sich die langen blonden Haare aus dem Gesicht und überlegte. Ihr Fiesta war schon arg betagt und knirschte an allen Ecken und Enden; bei ihrem Fahrstil wahrlich kein Wunder.
    »Vielleicht sollte ich mich wirklich langsam nach einem Neuen umsehen.«
    »Entweder das oder einem guten Gebrauchten. Soll ich mal gucken?«
    »Nix da, du kommst mir dann wieder mit einem BMW oder einer anderen Schleuder, die ich nicht haben will. Da kümmere ich mich selbst drum.«
    »Wann gehen wir denn endlich zum Standesamt?«, wechselte Ulli das Thema.
    Katharina leerte ebenfalls ihr Glas und griff automatisch zur neunten Zigarette des Tages. »Das läuft uns doch nicht weg«, wich sie aus. »Im Augenblick haben wir mit dem Haus genug am Hals.«
    Ulli runzelte die Stirn. »Kannst du mir mal sagen, was das soll?«
    »Was meinst du?«
    »Jahrelang hast du mir in den Ohren gelegen, wir sollten endlich heiraten. Vor fast zwei Jahren habe ich dich dann gefragt, ob du mich heiraten willst – und du hast Ja gesagt! Und wenn ich jetzt das Thema zur Sprache bringe, kommen von dir irgendwelche Ausflüchte. Hast du es dir anders

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