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Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer

Titel: Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Brennendes Öl spritzte im Kreis durch die Höhle, Yirkhenbarg starrte die handgroße Flamme an, die wie ein gieriges Insekt gegen seine bloße Brust klatschte, dort hinabrutschte und die Hose in Brand setzte. Yirkhenbarg strauchelte, bremste, schlug nach den Flammen zwischen seinen Beinen und auf den Oberschenkeln und stocherte dabei wild mit dem Schwert herum.
    Während er noch panisch das Feuer zu ersticken versuchte, wurde er mit voller Wucht von der Stahlfackel getroffen, die Ben bereits in der zweiten Runde herumschleuderte.
    Der Aufprall ließ die Fackel vibrieren und schlug sie Ben aus den Händen, hämmerte Yirkhenbarg jedoch zur Seite. Dieser wurde gegen die entblößten Zähne des Drachen geschleudert und kippte über sie hinweg in das riesige Maul. Augenblicklich schloss es sich, öffnete sich jedoch sofort wieder und spuckte Yirkhenbarg in hohem Bogen aus. Er prallte viele Schritte weiter gegen die Wand und blieb verrenkt liegen. Tot, dachte Ben, dann eilte er zu Aiphyron, ohne noch einen Blick auf Yanko und Nica zu werfen.
    Fünf Arbeiter lagen reglos auf dem Boden herum, keiner schrie mehr. Die anderen mussten geflohen sein.
    Aiphyron wälzte sich mit Feuerschuppe über den Boden. Die beiden Drachen hatten sich ineinander verbissen und rissen sich mit den Klauen die Schuppen vom Fleisch. Schnaubend krachten sie gegen die Wände, so dass Gesteinsbrocken von der Decke prasselten. Ansatzlos schlug der kleinere Feuerschuppe immer wieder mit den spitzen Krallen nach Aiphyrons Augen, als wolle er ihn blenden. In der engen Höhle konnte er seine Wendigkeit ausspielen, Aiphyron wurde durch seine Flügel behindert, die nutzlos über seinen Rücken hingen.

    Als er Ben herbeieilen sah, umklammerte er Feuerschuppe und ließ sich auf den Rücken fallen.
    »Heil ihn!«, knirschte er.
    »Was?« Ben starrte auf den zappelnden, umklammerten Drachen, der weiterhin nach Aiphyron schnappte.
    »Heil ihn, verdammt! Bring ihn zur Vernunft!« Aiphyron keuchte vor Anstrengung. »Ich will ihn nicht töten!«
    Feuerschuppe knurrte etwas, das ein »Ich dich schon!« hätte sein können.
    Kurz zögerte Ben und starrte auf die beiden Drachenleiber. Würde Aiphyron nur kurz die Kontrolle verlieren und sie wälzten sich über Ben hinweg, wäre er Mus.
    »Was soll’s!«, brüllte er, es war doch sowieso alles egal, und er sprang mit Anlauf auf den rot geschuppten Rücken. Verbissen klammerte er sich an einer gebogenen Zacke fest und zog sich zu den Flügelansätzen vor. Feuerschuppe bäumte sich in Aiphyrons Griff auf, doch vergebens. Eilig rutschte Ben bis zu den Knubbeln und umklammerte sie. Augenblicklich setzte das vertraute Pulsieren ein, er spürte das Kribbeln, das von ihm zum Narbengewebe des Drachen hinüberwanderte.
    »Ganz ruhig«, flüsterte er und versuchte, gleichmäßig und tief zu atmen. Sein Herz schlug wild.
    Feuerschuppe warf den Kopf herum, doch Aiphyron erwischte ihn, bevor er nach Ben schnappen konnte.
    »Ruhig. Wir kennen uns doch«, sagte Ben noch einmal und konzentrierte sich auf die fließende Kraft. Ganz anders als vor wenigen Wochen hatte er inzwischen das Gefühl, sie leiten zu können. Seine Unterarme kribbelten, und allmählich erlahmte der Widerstand des Drachen. Schließlich gab er ganz auf. Mit klaren Augen sah er Ben an, und mit einem Mal stand Erkennen in seinem Blick.

    »Rotgeschuppter Freund, glaub mir, der Bursche kriegt deine Flügel wieder hin«, sagte Aiphyron und musterte ihn dann mit zusammengekniffenen Augen.
    Feuerschuppe brummte, antwortete aber nicht.
    »Sag schon, wie sieht’s aus? Feuerdrache oder nicht?«
    »Nein!«, rief Ben. »Er ist kein Feuerdrache! Keine Feuerwesen in Trollfurt, hab ich gesagt!«
    »Ja, schon gut. Das ist doch kein Grund, so herumzuschreien«, sagte Aiphyron und rümpfte die Schnauze. »Und jetzt heil den Großen, bevor er ganz erwacht und Schmerz sein ganzes Sein erfüllt.«
    »Was soll ich?« Kopfschüttelnd drehte sich Ben nach dem Drachen im Berg um. Das riesige grau geschuppte Wesen erwachte langsam. Und es erwachte verstümmelt und im Schmerz, so wie Aiphyron von versengenden Flammen zu früh aus seinem Geburtsort gerissen worden war. Doch dieser Drache hier musste zehnmal größer sein.
    Zwischen Ben und dem erwachenden Giganten standen Yanko und Nica, sie waren inzwischen herangekommen und starrten Ben an.
    »Was hast du mit Feuerschuppe getan?«, fragte Nica und sah ihn zugleich dankbar und verwirrt an.
    »Ich heile Drachen. Das ist meine Gabe.« Mit

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