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Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer

Titel: Der Drachenflüsterer - Der Drachenflüsterer Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich, stehen zu bleiben. Der Schmerz wanderte ganz langsam über seine Schultern in die Brust. Er biss sich auf die Lippen und versuchte, ihn mit seinem Willen zurückzudrängen.
    »Raus hier, verschwinde. Lass mich in Ruh und lass ihn in Ruh!«, schnaubte er, und endlich fühlte er durch den Schmerz des Drachen und die Taubheit seiner Hände hindurch das vertraute, erlösende Pulsieren. Die stechenden Schmerzen tropften von seinen Armen, die Taubheit löste sich kribbelnd auf. Ben spürte, wie sich das wunde Fleisch des Drachen regte, wie die frischen Verkrustungen knackten und aufbrachen. Nicht um zu bluten, sondern um frischem wachsendem Fleisch Raum zu geben. Er vergaß die Zeit und alles um ihn her, dieser gigantische Flügel verlangte ihm alles ab, mit jeder Faser dachte er ans Heilen, mit jedem Schnaufen atmete er den Schmerz aus, den er dem Drachen entzog. Er hörte, wie das Röcheln des Giganten versiegte, wie daraus ruhiges, regelmäßiges Atmen wurde. Bis Ben irgendwann völlig ausgelaugt und leer seine Hände von den Wunden löste und auf die Knie sank. Zusammengekauert blieb er einfach sitzen, bis Yanko ihn irgendwann packte und zum Höhlenboden hinunterführte.

    »Trink«, sagte Nica und hielt ihm einen Holzbecher mit Wasser hin.
    Hastig leerte er ihn und bemerkte erst jetzt, dass seine Lippen völlig ausgetrocknet und aufgerissen waren. Zweimal ließ er sich nachfüllen, dann reichte ihm Yanko einen Kanten Brot und geräucherten Speck. »Wir haben die Vorräte der Arbeiter gefunden.«
    »Danke.« Langsam kauend blickte sich Ben um. Feuerschuppe döste nahe des Eingangs vor sich hin, sonst sah er niemanden.
    Yanko bemerkte seinen suchenden Blick und erzählte, dass er die Toten aus der Höhle geschafft, mit einfachen Gesteinsbrocken begraben und ein paar Worte zu den Göttern gemurmelt hatte. Nica hatte nichts gesagt und auf das Grab ihres Vaters gespuckt.
    »Wo ist Aiphyron?«, wollte Ben völlig ausgelaugt wissen, Tote interessierten ihn im Augenblick nicht. Nichts interessierte ihn wirklich, er plapperte einfach vor sich hin.
    »Vorne, beim Eingang. Er bewacht die Mine.«
    »Bewachen? Vor wem denn?«
    »Vor allen.« Yanko lachte bitter. »Zwei von den Ketzern sind entkommen und haben in Trollfurt Alarm geschlagen. Du bist ein gesuchter Mörder und weißt gar nicht, wie viel Angst die Leute vor dir haben. Dann kommst du in Begleitung eines geflügelten Drachen zurück und greifst die Mine an. Die ganze Stadt belagert uns, doch zum Glück will keiner hereinkommen, solange Aiphyron dort lauert.«
    Ben seufzte und brachte ein müdes Grinsen zuwege. »Wie lange...?«
    »Ein paar Stunden. Wie lange genau, ist in der Dunkelheit hier schwer zu schätzen.«

    »Muss schlafen«, brachte Ben noch hervor, dann übermannte ihn die Müdigkeit, und er sank einfach zu Boden.
    Als er wieder erwachte, lag Yanko schnarchend neben ihm, und Nica saß vor ihm und starrte ihn an. Er hatte schrecklich unruhig geschlafen, konnte sich aber an seine Träume nicht erinnern. Ihren Blick wusste er nicht zu deuten, doch verliebt war dieser sicher nicht. In seinem Inneren herrschte Leere, er wusste nicht, ob er selbst noch etwas für sie empfand. Und dann fiel ihm ein, dass ihr das wahrscheinlich egal war, schließlich hatte er ihren Vater getötet. Der wiederum versucht hatte, ihn zu töten, und sie an einen Drachen verfüttern wollte. Wie lange hatte sie an diesem Pfahl gehangen und das gigantische Maul angestarrt, das sie verschlingen sollte? Er mochte sich nicht vorstellen, wie sie sich fühlte.
    »Kannst du auch Menschen heilen?«, fragte sie, als er sich mühsam aufrappelte.
    »Nein. Leider. Bist du verletzt?«
    Zögernd schüttelte sie den Kopf.
    »Kommst du mit, während ich mich um Feuerschuppe kümmere?« Seine Lebensgeister waren inzwischen auch erwacht, und er fühlte sich ausgeruht und erfrischt. Er musste lange geschlafen haben.
    »Ich leg mich lieber hin.«
    »Komm schon. Ich muss dir was zeigen.« Er wusste zwar nicht, ob es etwas nutzte, aber er wollte es ausprobieren. Langsam folgte sie ihm.
    »Guten Morgen, Feuerschuppe«, sagte Ben und rieb dem Drachen über die Schnauze. Der brummte zufrieden. »Ich nenn dich erst mal weiter Feuerschuppe, ja? Bis du mir deinen wahren Namen verrätst.«

    Dann legte er seine Hände auf die Flügelansätze, die seit gestern ein kleines Stück gewachsen waren. Sanft strich er über sie hinweg und bat Nica, sie solle ihre Hände zu seinen legen. Er hatte sich erinnert, wie

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