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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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der Küste und näherte sich dann. Hinter dichten Büschen ging sie in Deckung. Es waren keine Wachen zu sehen und am Feuer erkannte sie lediglich einen Chetekken. Er war nicht besonders groß und offensichtlich mit irgendetwas beschäftigt. Ein Kind? Unwahrscheinlich. Sie sah genauer hin. Er lag auf der anderen Seite des Feuers und die Flammen blendeten sie. Offensichtlich lag der Chetekke auf dem Rücken und hatte sich auf die Arme aufgestützt. Sie wechselte die Position. Ein einzelner Chetekke mit ihrer Kryobox! Seltsam. Wohin brachte er sie?
    Egal. Der Nat Chatka dort am Feuer war lediglich ein weiterer Entführer ihres Kindes. Sie hatte schon den Ersten besiegt und auch der da hatte keinen Schimmer von ihrer Anwesenheit. Das würde leichter als erwartet. Sehr vorsichtig kroch sie näher heran.
    Es war tatsächlich kein ausgewachsener Chetekke, sondern ein Junge. Wusste er überhaupt, was er da transportierte? Offensichtlich nicht, denn in diesem Moment nahm er die Box und betrachtete sie von allen Seiten. Madigan kroch weiter, schneller jetzt. Wenn es dem Chetekken gelang, die Box zu öffnen, lag die Phiole frei und der Embryo war der Neugier des Chetekkenjungen schutzlos ausgeliefert. Nur noch wenige Meter.
    Da hatte der Chetekke den Sensor gefunden und drückte ihn. Madigan sprintete, überbrückte schnell die letzten Meter und sprang den Chetekken laut brüllend an.
    Als sie auf ihm saß und sein Gesicht sah, war sie überzeugt, den Verstand zu verlieren! Unter ihr lag die Liebe ihres Lebens, Hockster Beltrim, und lächelte sie an. Aber das konnte doch nicht sein!
    Oder?

Die gläserne Bedrohung
     

7. Ich träumte so lange vom Fliegen
     
    „Madigan!“, rief Hockster überrascht. Er strahlte sie an. „Du bist aber spät dran, wir haben schon gegessen. Wo hast du denn gesteckt den ganzen Tag über?“
    Madigan erwiderte sein Lächeln. „Hockster! Bist du ... du bist es wirklich!“ Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und bedeckte es mit kurzen, schnellen Küssen. „Du bist es! Du bist wieder da! Mein Liebster! Ich habe dich so vermisst Liebster, mein ... so sehr vermisst. .... Die Monate ohne ... eine Ewigkeit ...“. Plötzlich hielt sie inne, sein Gesicht noch in den Händen haltend wurde ihr Blick misstrauisch. Sie ließ ihn los und richtete sich auf. „Du bist doch Hockster, oder?“ Sie stand auf.
    Hockster erwiderte ihren zweifelnden Blick mit einem unsicheren Lächeln. „Natürlich bin ich ich“, sagte er und merkte im selben Moment, wie seltsam das klang. Aber viel erschreckender war, dass Madigan sich von ihm entfernte. Nicht viel, aber gerade weit genug, dass er es bemerkte. Dieser kleine Schritt Distanz, den sie mit einer fast unbewusst anmutenden Bewegung schuf, schmerzte ihn mehr als alles, was er seither erlebt hatte und er ahnte, was auch immer er jetzt sagen würde, es wäre in jedem Fall nicht dazu angetan, ihre soeben geschaffene Distanz aufzuheben. Also sagte er, was ihm einfiel. „Es ist nicht so, dass die Chetekken einen der ihren verändert und als Hockster Beltrim auf den Weg gebracht hätten.“
    Madigan hob den Kopf. „Ich habe gesehen, wozu ein Magier dieser Welt fähig ist, wozu Hockster fähig war. Der Gedanke, dass du einer von ihnen bist, ist gar nicht abwegig. Vor allem jetzt, da du es selbst gesagt hast.“ Sie sah zur Box hinüber.
    Hockster folgte ihrem Blick. Das Innere lag noch immer frei, weißer Rauch stieg aus der Mitte empor.
    Madigan ging und hob sie auf. Sie untersuchte die Box und seufzte erleichtert. Der Inhalt war unversehrt. Sie verschloss die Kryobox wieder.
    Hockster beobachtete jeder ihrer Bewegungen. Noch fühlte er ihre Küsse auf Wangen und Lippen wie feine Hagelkörner, die eine leichte Taubheit hinterließen, wenn sie schmolzen. Er trat neben sie, nahm ihre rechte Hand in die seine, streichelte jeden einzelnen Finger und sagte dann: „Du hast mir zwei Briefe geschrieben, sie sind beide verbrannt. Es tut mir leid.“
    Sie zuckte zusammen, sah ihn an und entzog ihm ihre Hand. „Das ist kein Geheimnis.“
    „Nein, aber ihr Inhalt ist es schon. Ich habe die Briefe so oft gelesen, dass ich sie auswendig kenne. Möchtest du, dass ich daraus zitiere, oder willst du mir lieber eine Frage stellen?“
    Madigan schüttelte den Kopf.
    Hockster sagte: „Du weinst nicht oft. Du kämpfst lieber, als Schwäche zu zeigen. Deinen ersten Brief erhielt ich, nachdem du das Turnier in Idenhal gewonnen hattest. Vielleicht wirst du deine Zuneigung wiederfinden,

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