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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Stimme klang sanft. „ADA ist der Computer der Independence und wird allgemein als eine Künstliche Intelligenz bezeichnet.“
    „Es tut mir leid“, sagte Hockster schließlich.
    „Ja, ich weiß“, erwiderte Madigan, befreite sich, drehte sich schnell weg und betrachtete das Display.
    „Was ist in der Box?“, fragte Hockster. „Immerhin hast du deswegen deine einzig wahre Liebe aus dem Dunkel der Nacht angesprungen.“
    „Später!“, erwiderte Madigan.
    „Ich habe sie vor dem Untergang im Chetekkenfluss bewahrt. Also sag mir, was so Kostbares darinnen ist, dass die Schlangen sich mit dir darum streiten und du mit mir.“
    Sie sah ihn lange an. Dann sagte sie: „Ein Teil meiner Zukunft!“
    Hockster hatte keine Ahnung, was das nun wieder zu bedeuten hatte.
    „Wie stark ist die gläserne Armee?“, fragte Madigan schnell.
    Hockster zuckte die Schultern. „Fünf-, vielleicht sechstausend Krieger.“
    „Erzähl mir alles, was du darüber weißt.“
    Das tat Hockster. Mit Tippets Hilfe berichtete er jede Einzelheit, an die er sich erinnerte, angefangen bei der Halle der Krieger bis zu den Schmelzöfen und den magischen Feuern.
    „Wenn Magie ins Spiel kommt, wird es immer schwierig“, sagte Madigan.
    „Oder leichter!“, erwiderte Hockster. „Vielleicht hat Double-T eine Lösung, wie man Krieger aus Glas aufhält.“
    „Glas ist ein amorpher Feststoff“, erklärte Double-T, „und auf viele Arten zerstörbar. Für eine genaue Analyse und Ausarbeitung einer Taktik reicht die derzeitige Datenlage nicht aus.“
    „Wird diese Glaskriegerkammer bewacht?“, fragte Madigan.
    „Von einer ganzen Stadt. Außerdem ist sie nicht in der diesseitigen Welt. Was war noch mal in der Box?“
    Madigan hob die Augenbrauen. „Wie lautete meine Antwort?“
    Hockster grinste: „Dass du es kaum erwarten kannst, von mir geküsst zu werden?“
    Ja, dachte Madigan. „Nein!“, sagte sie.
    Wenig später überflogen sie Diwenstein. Die Stadt des Wissens, die Hockster einst gegründet hatte, um das Wissen seiner Welt vor Krieg, Plünderung und damit dem Untergang zu bewahren. Die Stadt war gewachsen, seit er sie zuletzt besucht hatte.
    „Warst du noch einmal da?“, fragte Hockster.
    „Ohne dich?“, fragte Madigan überrascht. „Nein!“
    Hockster sah hinab. Keine Zeit für einen Besuch bei guten Freunden, dachte er bedauernd.
    „Weck mich, wenn wir in Idenhal sind“, bat Hockster. Er setzte sich, wo er stand, lehnte seinen Rücken an die Steuerkonsole und war schnell eingeschlafen.
    Hockster spürte eine sanfte Berührung im Gesicht. Er öffnete die Augen und sah Madigan, die sich über ihn gebeugt hatte. Sie zuckte zurück, als er sie ansah. „Wir sind gleich da!“, sagte sie mit angehaltenem Atem.
    Hockster lächelte froh. Da verstehe einer die Frauen, dachte er. Madigans Berührung war so sanft, ihre Worte so weich. Als wüssten Hände und Stimme mehr, als sie ihm bislang hatte sagen wollen.
    „Wo landen wir?“, fragte Hockster.
    „Hier ist ein guter Platz.“
    Madigan führte Hockster und Tippet zielsicher durch die Straßen der Stadt bis zum Palast. Die Wachen erkannten sie und nach einer kurzen Überprüfung durften auch Hockster und Tippet passieren. Ein Wächter führte sie. Die Nachricht ihrer Ankunft in Idenhal überholte sie, aber bevor sie den Thronsaal erreichten, wurden sie von zwei königlichen Dienern in Empfang genommen, voneinander getrennt und behutsam aber bestimmt in Nebenräume geführt.
    Hockster fand sich unversehens in einem Waschraum wieder, in dessen Mitte eine Wanne mit heißem Wasser stand. Er stieg hinein und wusch sich nach Aussage des Dieners drei Monate alten Staub von der Haut. Für ihn war noch nicht einmal ein ganzer Tag vergangen, seit er von Madigan getrennt worden war.
    Anschließend half ein anderer Diener ihm aus der Wanne und wollte ihn mit einem Tuch abtrocknen. Hockster knurrte den Diener an und streckte fordernd die Hand aus. Er bekam das Handtuch mit einer ergebenen Verbeugung. Zuletzt erschien wieder der erste Diener, derjenige, der ihn in diesen Raum geführt hatte, und brachte neue Kleidung. Hockster dankte ihm, scheuchte ihn fort und zog sich an. Zuletzt setzte er sich einen hoch aufragenden, grauen Hut auf und fühlte sich zum ersten Mal, seit einem Tag oder drei Monaten, wieder wie ein Mann aus den Tarrasbergen. Er verließ den Raum und wurde vor der Tür wieder von ‚seinem’ Diener in Empfang genommen und in einen Saal geführt. Madigan und Tippet warteten

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