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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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sprechen. Oder mit Vater Pascal.
    Sie fragt sich, wie Schwester Ruth es fertigbringt, Schwester Nicola während der Nacht im Auge zu behalten. Die alte Nonne hat eine Verbindung zwischen ihr und Janna hergestellt, und Schwester Ruth bringt sie jetzt immer öfter in die Küche und lässt sie in ihrer Obhut zurück.
    Merkwürdig, denkt Janna, wie sehr sie Schwester Nicolas fast wortlose Gesellschaft genießt! Ab und an spricht sie, aber ihre Worte klingen in Jannas Ohren eigenartig, sodass sie vermutet, dass es sich um Texte oder Zitate handelt. Später denkt sie darüber nach und versucht, eine Bedeutung hineinzulegen. Sie kocht Schwester Nicola Kaffee oder eine Tasse Tee, die sie mit großem Genuss trinkt. In dieser Hinsicht ähnelt sie Dossie und Schwester Emily: Sie macht aus allem ein Fest.
    Und jetzt sieht es aus, als hätte sie, Janna, auf irgendeiner tiefen Ebene beschlossen, auf Chi-Meur zu bleiben. Mit ihrer Bemerkung gegenüber Schwester Ruth – ausgerechnet ihr – hat sie sich mehr oder weniger dazu verpflichtet. Nachher ist sie in Panik geraten; ihre alten Ängste sind zurückgekehrt. Und dann, gestern Abend in der Kapelle, hat sie dieses außerordentliche Gefühl von Frieden und Zugehörigkeit erlebt.
    Der Nebel strudelt jetzt um sie herum, und sie hält sich dicht neben der Dornenhecke, die die Felder auf der Spitze der Klippe umgibt. Wie leicht es wäre, hier einen falschen Schritt zu tun und über den Rand der Klippe auf die Felsen unten zu stürzen! Erleichtert biegt sie auf den Weg ein, der über das Feld nach Chi-Meur führt.
    Er muss verrückt sein, bei diesem Wetter hier heraufzukommen. Als er aufgebrochen ist, hat allerdings noch die Sonne geschienen. Das Problem ist, dass er allmählich unter Verfolgungswahn leidet; er sieht Dinge, die nicht da sind, und hört Geräusche. Immerhin hat er es fast geschafft. Noch vierundzwanzig Stunden, und er ist raus aus der Sache. Phil und er haben ihren Teil der Arbeit erledigt, und der Rest liegt jetzt bei den Anwälten. Noch ein Anruf, hier draußen, wo niemand in der Nähe ist, und dann wird er seine Tasche packen. Die niedliche Kleine aus dem Kloster kommt ihm entgegen, und er nickt grüßend. Der Nebel wird jetzt dichter, aber er wird sich beeilen. Er zieht sein Handy hervor, scrollt das Adressbuch hinunter und drückt die Wähltaste.
    »Hör zu«, sagt er, »ich will dir nur Bescheid geben, dass die Nonnen von diesem alten Testament wissen … Ja, dem Dorfklatsch habe ich entnommen, dass ihnen jemand gesagt hat, es wäre okay, weil sie trotzdem noch auf dem Gelände leben werden. Etwas in der Art. Der genaue Wortlaut ist anscheinend sehr wichtig, aber offensichtlich haben sie jemanden, der etwas von seiner Arbeit versteht … Nein, mehr weiß ich nicht. Das läuft hier ungefähr so wie bei ›Stille Post‹, doch das ist das Wesentliche … Hör mal, morgen früh verschwinde ich von hier. Dann kommt es auf dich und deinen Freund, den Anwalt, an. Ich hoffe nur, dass er den Mumm dazu hat … Ich habe dir ja erzählt, wie es hier aussieht. Wenn du gewinnst, dann hast du die Einheimischen gegen dich, aber das ist dein Problem … Ja, okay. Ich melde mich später.«
    Der Dunst treibt über die Klippe, und Caine will sich auf den Heimweg machen; doch plötzlich wird der Nebel dichter und wälzt sich in dicken, nassen Wolken heran, sodass er nicht mehr richtig sehen kann. Auf dem Pfad unter sich hört er Leute kommen, die immer schneller werden und dann in einen Laufschritt verfallen. Die Schritte sind zielbewusst und schwer und werden von seltsamen, hallenden und unheimlichen Rufen begleitet. Es hört sich an wie eine Horde Wilder, die ein Tier jagen, und mit einem Mal steigt eine primitive Panik in ihm auf. Jetzt umringen sie ihn, lassen ihn nicht durch, drängen ihn ab, und er dreht sich instinktiv um und rennt vom Dorf weg in Richtung Trevone, in den immer dichter werdenden Nebel hinein.
    »Ich weiß, ich hätte es euch sofort erzählen sollen«, sagt Schwester Ruth. »Mein Stolz hat mich davon abgehalten. Ich dachte, ich hätte in meiner Pflicht als Betreuerin versagt. Jetzt sehe ich ein, dass das falsch war und Schwester Nicolas Sicherheit viel wichtiger ist als mein Stolz.«
    Sie sieht in die Runde der schockierten Gesichter: Vater Pascal, Mutter Magda und Schwester Emily. Schwester Nicola beobachtet sie ebenfalls, aber mit großer Zuneigung und einem warmherzigen Lächeln, das Schwester Ruth ermutigt.
    »Ich schaffe es einfach nicht, die ganze Nacht

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