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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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füllt Wasser in den Teekessel und dreht das Gas auf. »Das kling vernünftig«, sagt sie. »Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Schwester Ruth es geschafft hat, Nacht für Nacht auf Schwester Nicola zu achten. Sie hatte wirklich große Angst, und ich auch. Aber hier draußen konnte ich sie nicht sonderlich unterstützen.«
    »Sie sagte«, meint Schwester Emily vorsichtig, »sie hätte den Eindruck gewonnen, Sie hätten möglicherweise beschlossen, bei uns zu bleiben. Es wäre hilfreich, wenn wir wüssten, ob Sie die Entscheidung getroffen haben.«
    Janna lehnt sich an die Zwischenwand und starrt den Teekessel an. »Das war schon komisch«, meint sie nachdenklich, »so in den letzten ein, zwei Wochen. Zuerst dieser Abend, als Schwester Nicola draußen herumgewandert ist, und dann der nächste Morgen, als Schwester Ruth hier in den Wohnwagen gekommen ist, um darüber zu sprechen. Irgendwie habe ich sie anders als sonst gesehen. Wir haben geredet. Und dann habe ich so eine Ahnung davon bekommen, dass es tatsächlich funktionieren könnte. Und danach … nun ja, kam noch einiges andere hinzu, was mir das Gefühl gegeben hat, irgendwie hierher zu gehören.«
    Schwester Emily beobachtet sie und hat fast Angst davor, etwas zu sagen, damit sie Janna nicht mit ihrer großen Freude unter Druck setzt. »Sie wissen, dass wir alle auch so denken«, bemerkt sie schließlich. »Ich jedenfalls bin fest davon überzeugt, dass Sie aus einem bestimmten Grund hierhergeführt worden sind. Vielleicht aus vielen Gründen.«
    Das Wasser kocht. Janna gießt Tee auf – Himbeere und schwarze Johannisbeere – und löffelt Honig hinein. Dann stellt sie die Becher auf den Tisch und setzt sich Schwester Emily gegenüber. Der Regen wird jetzt stärker und trommelt auf das Dach, und die Windstöße fahren durch den Obstgarten und rütteln an den dünnen Wänden des Wohnwagens.
    »Kommen Sie dann morgen mit uns? In die Remise? Wir wollen früh anfangen. Vielleicht können wir auch noch heute Abend etwas packen; aber genau wie Sie haben wir nicht allzu viele Schätze mitzunehmen. Nach all den Jahren, die wir in dem Haus gelebt haben, wird es uns schwerfallen, Chi-Meur zu verlassen, auch wenn wir nur auf die andere Seite des Hofes ziehen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf unserem neuen Abenteuer begleiten, Janna. Sie sind uns sehr ans Herz gewachsen.«
    Janna sieht sie an und beißt sich auf die Lippen. Tränen stehen in ihren Augen. »Natürlich komme ich mit«, sagt sie. »Klar. Eigentlich habe ich mich schon heute Morgen auf der Klippe entschieden.«
    Schwester Emily stößt einen tief empfundenen, dankbaren Seufzer aus. Da sie gestern Abend beim stillen Gebet war, hat sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon, warum Janna sich endlich entschlossen hat. Sie hat ihre Verzückung wahrgenommen und weiß, dass ihr ein großes Geschenk gemacht worden ist. Dankbar nimmt sie ihre Tasse und hebt sie in Jannas Richtung, um auf ihre gemeinsame Zukunft zu trinken.
    Janna erwidert das Lächeln und hebt ebenfalls ihren Becher. »Dann ist es ja gut, dass ich die alte Tasche rausgekramt habe«, meint sie fröhlich. »Am besten fange ich gleich an zu packen.«
    »Tommy. Ich bin’s, Phil … Nein, ich weiß. Hör zu. Ich habe ganz, ganz schlechte Nachrichten. Jim ist tot … Hör mir einfach nur zu. Er ist ertrunken. Von der Klippe gefallen, jedenfalls irgendwie. Läuft sowieso auf dasselbe hinaus … So ist es. Dicker Nebel, hat sich verlaufen. Das erzählt man sich, aber ich bin mir nicht sicher. Hat er dir gesagt, wie es da unten war? … Ja, der arme Jim hatte dort ein ganz schlechtes Gefühl. Sieh mal, die Sache ist die, dass die Polizei herumgeschnüffelt hat, und ich habe mich gefragt, ob sie sein Handy mit der SIM-Karte gefunden haben. Verstehst du, was ich meine? … Allerdings. Deswegen habe ich mir auch ein neues Telefon besorgt, und du hast die Nummer nicht erkannt. Ich will nicht, dass der gute Bill mich fragt, in welcher Verbindung ich zu Jim Caine stehe, und du willst das auch nicht … Nein, ich bin raus aus der Sache. Ich hoffe bloß, dass nichts auf seinem Laptop war. Wir haben alles per Handy abgewickelt. Gott sei Dank haben wir Prepaid-Handys benutzt! Da hattest du recht … Ja, ich melde mich, sobald du ein neues Telefon hast. Schreib dir meine Nummer auf. Bis dann.«
    Mummy stirbt plötzlich und ganz leise. Am Ende ist es eine Brustfellentzündung, die sie besiegt und den langen Kampf um ihr Leben beendet. Rupert kommt zur

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