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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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Beerdigung, Kitty ist von all ihren Freunden umgeben, aber jetzt ist sie wieder allein in der Wohnung, zusammen mit Mummys Asche in einer Urne, die wie ein Bonbonglas aussieht.
    »Ehrlich«, hat sie gemeint, »man sollte doch denken, dass der Bestatter etwas Besseres zustande bringt«, und Rupert hat sie mitfühlend umarmt und getröstet. Doch jetzt ist er wieder zurück nach Cornwall gefahren.
    Kitty steht am Wohnzimmerfenster und sieht hinaus in den Regen. Es ist merkwürdig, hier allein zu sein, ohne dass Mummy sich irgendwo im Hintergrund befindet. Ihr Tag hat seine Struktur verloren, und sie fühlt sich eigenartig, einsam und traurig.
    »Natürlich empfindest du so, Liebes«, hat Sally gesagt. »Das war zu erwarten. Du solltest jetzt an die Zukunft denken. Aber gib um Himmels willen nicht nach und ziehe wieder nach Cornwall! Bleib ein einziges Mal in deinem Leben hart!«
    Kitty wendet sich vom Fenster ab. Sie beginnt, einen Plan zu schmieden – Sally hat es vor einiger Zeit bereits vorgeschlagen: einen Besuch im Ferienhaus. Vielleicht wäre es nett, hinunterzufahren, zu sehen, wie das Cottage sich entwickelt hat, und Rupert zu überraschen. Seit dem Tod der armen Mummy ist er so lieb; da hat sie fast vergessen, dass sie ihn verdächtigt, weil er nie nach Hause kommt. Er hat ihr erklärt, dass er findet, es sei am besten, das Cottage doch zu vermieten, und hat schwer dafür gearbeitet, die ganze Einrichtung absolut richtig hinzubekommen. Sie möchte ihm wirklich glauben. In ihrer Traurigkeit und ihrem Kummer um Mummy ist sie zu dem Schluss gelangt, dass sie zusammen sein müssen, aber nicht in Cornwall. Dazu ist sie unwiderruflich entschlossen. Sicher, sie kann verstehen, dass er nicht in der Wohnung bleiben will – er hat sich hier immer beengt gefühlt, und Rupert ist ein Mann, der seinen Freiraum braucht –, aber sie kennt hier ein paar sehr nette Immobilien, entweder in dieser Gegend oder gleich auf der anderen Seite der Hängebrücke in Leigh Woods. Sie hängt immer noch an ihrer Idee, Häuser zu kaufen und zu renovieren, um sie an Studenten zu vermieten. Ihr ist klar, dass Rupert ein Projekt braucht, denn er hasst es, müßig zu sein und sich eingesperrt zu fühlen. Deswegen war er auch immer so nett zu Mummy.
    »Die arme alte Mummy«, hat er einmal gesagt. »Wenn ich so eingeschränkt wäre, würde ich mich umbringen.«
    Bei dem Gedanken an die arme Mummy überwältigen Kitty die Tränen. Sie hat Rupert immer geliebt, und er hat sie mit seinen schrecklichen Neckereien zum Lachen gebracht. Kitty weint jetzt bitterlich und schreibt ihm eine SMS:
    Hoffe, alles okay. Freue mich aufs Wochenende. Kitty
    Dann legt sie das Handy auf den Tisch, trocknet sich die Augen und fragt sich, wo er wohl gerade ist.
    Rupert fährt über die schmalen Straßen, verflucht den Regen und behält seine Armbanduhr im Auge. Das ist wieder einmal typisch! Dass das Wetter auch ausgerechnet so drastisch umschlagen muss, wenn er einen Termin mit jemandem hat, der das Cottage besichtigen und vielleicht langfristig mieten will! So ein Glück hat er immer! Während er den Hügel hinunterfährt und die Scheibenwischer die Wassermassen beiseiteschieben, sagt er sich, dass es dumm ist, sich wegen des Wetters Gedanken zu machen. Dieses Ehepaar verbringt seit vielen Jahren die Ferien in Cornwall und weiß, dass man sich nicht auf das Wetter verlassen kann. Immerhin ist es ein Glücksfall, dass diese Leute angerufen und ihn um Rat gebeten haben.
    »Wahrscheinlich wäre es zu viel erwartet«, hatte die Frau scherzhaft gemeint, »dass eines Ihrer wunderschönen Ferienhäuschen zu vermieten ist, aber wir dachten, vielleicht wüssten Sie sonst etwas für uns.«
    Er hat ihnen die Lage des Hauses am Rande des Moors beschrieben, und sie waren ziemlich aufgeregt über die Aussicht. Also haben sie ein Treffen vereinbart, und jetzt regnet es in Strömen, er hat im Stau gestanden und wird zu spät kommen, wenn er nicht einen Zahn zulegt. Rupert hört das Handy im Handschuhfach piepen, beschließt jedoch, es einstweilen zu ignorieren. Er wird nachsehen, sobald er am Haus angekommen ist. Wenn Kitty ein ernsthaftes Problem hat, neigt sie ohnehin dazu anzurufen, statt ihm eine SMS zu schreiben.
    Und noch etwas anderes bereitet ihm Sorgen. Seit er nicht zu Pas Geburtstagsfeier erschienen ist, versucht er, es bei Dossie wiedergutzumachen, und sie wird bestürzt sein, wenn sie erfährt, dass er doch beschlossen hat, das Cottage zu vermieten, und sie keinen Ort

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