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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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mehr haben, an dem sie zusammen sein können. Gleichzeitig ist ihm klar, dass er sich auf irgendeine Weise enger an Dossie binden muss, wenn er in dem Ferienhaus bleibt. Das ist der perfekte Ausweg für ihn. Er wird sich eine Geschichte über ein anderes Objekt ausdenken, das nicht allzu weit entfernt liegt und zu gut ist, um es sich entgehen zu lassen … etwas in der Art. Das Problem ist, dass er verwirrt ist und nicht recht weiß, was er für die zwei Frauen empfindet. Er will am liebsten beide zugleich haben.
    Und was Kitty angeht … seit Mummys Tod sind sie einander wieder nähergekommen. Die liebe gute Kitty ist wirklich niedergeschmettert, und er hat es nicht übers Herz gebracht, sich ihr gegenüber anders als liebevoll zu verhalten. Am Wochenende haben sie sich besser verstanden, und ihre Beziehung ist wieder glücklicher. Sie sind zwar nicht so weit gekommen, dass sie über die Zukunft gesprochen hätten, aber die Spannung zwischen ihnen hat sich größtenteils gelöst. Trotzdem wird er früher oder später Entscheidungen treffen müssen. Leise pfeifend fährt er den Hügel hinunter und schmiedet einen Plan. Er wird am Wochenende nach Bristol fahren und sehen, ob er Kitty ein paar neue Ideen für die Zukunft nahebringen kann.
    Erneut wirft er einen Blick auf die Uhr; er wird es gerade so schaffen. Kurz darauf setzt er den Wagen in den niedrigen, langen Anbau und steigt aus. Dann schließt er die Haustür auf, sieht sich um und vergewissert sich, dass aufgeräumt ist. Er hört Motorengeräusch, das näher kommt und dann abbricht, und eilt nach draußen, um seine zukünftigen Mieter zu begrüßen.
    »Was ist eigentlich aus diesem Rupert geworden?«, erkundigt Pa sich.
    Ma, die mit Wolfie auf dem Schoß auf einem Stuhl sitzt und ihn mit einem Handtuch kräftig trocken reibt, seufzt. »Ich habe keine Ahnung«, gibt sie ungeduldig zurück. »Ich habe dir schon ein dutzend Mal gesagt, dass ich einfach nicht begreife, was da los ist. Dossie hat mir fast den Kopf abgerissen, als ich ihn erwähnt habe.«
    John the Baptist steht da, auch ein Handtuch über dem Rücken, und wartet auf Pa, der dabei ist, die Stiefel auszuziehen. Seine nassen Pfoten hinterlassen kleine Pfützen auf dem Schieferboden, und er schüttelt sich halbherzig, wobei das Handtuch ihn bremst. Seine jugendliche Leidenschaft für Wasser nimmt rapide ab, und er lässt untröstlich die Ohren hängen, während er darauf wartet, ebenfalls abgetrocknet zu werden. Anschließend darf er in die Küche, wo er sich so dicht wie möglich an den Herd drängt und einen Hundekuchen bekommt – als Anerkennung, weil er nicht in die Pfützen gesprungen ist.
    Mo setzt Wolfie auf den Boden, hängt das Handtuch zum Trocknen auf und nimmt die Mütze ab.
    »Komm, Jonno!«, sagt sie. »Ich trockne dich ab.«
    »Lass ihn doch!«, meint Pa. »Das übernehme ich. Gott, ich hasse Regen.« Rasch reibt er Jonno Beine und Bauch ab. »An diesem Spaziergang war wirklich nichts gut. Das Wetter war restlos abscheulich. Und wenn du nicht gewesen wärst«, setzt er, an John the Baptist gerichtet, hinzu, »hätte ich heute Morgen nicht da hinausgemusst.«
    »Und du wärst nicht so fit wie jetzt«, gibt Mo scharf zurück und öffnet die Küchentür.
    Pa holt tief und voller Selbstmitleid Luft, und Jonno legt mitfühlend die Ohren an, obwohl seine ganze Aufmerksamkeit nun der Küche und dem Geräusch gilt, mit dem die Dose mit den Hundekuchen geöffnet wird. Pa versetzt ihm einen Klaps und hängt das Handtuch auf, und Jonno eilt eifrig in den warmen Raum, wo Mo ihm den Hundekuchen auf seine Decke neben dem Herd gelegt hat. Wolfie sitzt in seinem Korb, kaut zufrieden und behält Jonnos Hundekuchen begehrlich im Auge.
    »Das Problem ist«, fährt Pa fort, folgt ihm und schließt die Tür, »dass wir es nie erfahren werden, wenn wir nicht fragen. Dossie meine ich.«
    »Ich habe sie gefragt«, erinnert Mo ihn. »›Wie schade, dass Rupert nicht kommen konnte! Warum lädst du ihn nicht einmal zum Mittagessen ein? Oder zum Tee oder sonst etwas.‹ Dossie wurde plötzlich ganz gereizt und hat etwas vor sich hin gemurmelt, und das war es.«
    »Also, mir gefallen diese ganze Geheimnistuerei und das Schweigen nicht«, murrt er. »Macht schlechte Stimmung, und das gerade jetzt, da das Geschäft wieder in Gang kommt.«
    »Du weißt genau, was ich davon halte.« Mo kramt im Kühlschrank herum. »Ich habe es die ganze Zeit befürchtet. Mein Instinkt sagt mir, dass der Mann verheiratet ist. Als

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