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Der Duke, der mich verführte

Der Duke, der mich verführte

Titel: Der Duke, der mich verführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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Wahrscheinlichkeit groß, dass der Angetraute so feinfühlig wie ein Holzklotz zu Werke geht. In diesem Falle bleibt einem nur, ihn zur Mäßigung zu mahnen. Auch scheint es ratsam, ihm nur so viel Einblick zu gewähren, wie unbedingt nötig, bringt weibliche Blöße den Mann doch bekanntlich zur Raserei, die einem – je nach seiner Ausdauer und seiner Erfahrung – in unerfreulichem Maße die Nachtruhe kostet. Zeigt er kein weiteres Interesse mehr, können Sie davon ausgehen, dass er für dieses Mal am Ende ist. Bedecken Sie die betroffene Stelle mit einem kühlen, feuchten Tuch, um Reizungen und Wundgefühle zu lindern und für die nächste Begegnung bereit zu sein. Jede nachfolgende Begegnung sollte weniger unerquicklich sein als die erste, wenngleich einem dies niemand versprechen kann.
    Wie gut, dass Tiere nicht lesen konnten, sonst wären alle Lebewesen längst ausgestorben. Bedächtig schüttelte Justine den Kopf. Wie unnütz dieses Buch doch war! Absolut unnütz. Besser hätte sie daran getan, ihren Vater nach etwas einfallsreicheren Positionen zu fragen, als sie Gelegenheit dazu gehabt hatte.
    Mit einem Seufzer schlug Justine das Buch zu und versteckte es wieder unter dem Kissen. Dann ließ sie sich tiefer in die Daunen sinken und zog sich die Decke fröstelnd bis zum Kinn. Nach dem Rosenwasserbad, das Henri ihr bereitet hatte, fühlte ihre Haut sich noch immer feucht und erhitzt an.
    Vor der Tür waren Schritte zu vernehmen. Justine erstarrte, wusste sie doch, dass es niemand anders als Bradford sein konnte.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich aufsetzte. Endlich war es so weit! Endlich würde auch sie die animalischen Freuden des Tierreichs erfahren.
    Es klopfte kurz. „Darf ich hereinkommen?“, fragte er kühl und ausgesucht höflich.
    Zumindest kam er nicht wie ein ausgehungerter Schakal hereingestürzt. Wenngleich sie das irgendwie aufregender gefunden hätte.
    „Du darfst!“, rief sie.
    Die Tür ging auf. Die Kerzenflammen züngelten im Luftzug und warfen dunkle, flackernde Schatten an die cremeweißen Wände.
    Bradfords hohe Gestalt zeichnete sich im Türrahmen ab.
    Justine fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe, als sie bemerkte, dass er lediglich einen langen Morgenmantel aus grünem Seidenbrokat trug. Barfuß war er zudem. Auf seiner nackten Brust, von der dank des lose gebundenen Morgenmantels recht viel zu sehen war, krausten sich dunkle Haare.
    Er blickte sie mit so ungezähmter Leidenschaft an, dass alles in ihr sich in köstlicher Vorfreude regte.
    Ohne den Blick auch nur eine Sekunde von ihr zu wenden, trat er schließlich ein und warf die Tür hinter sich zu.
    Der Laut ließ sie zusammenschrecken, beinahe hätte sie vor lauter Aufregung angefangen zu kichern. Es hatte den Anschein, als wollte er sämtliche Hausdiener wissen lassen, dass die Herrschaft nun die Ehe zu vollziehen gedachte. Sie ließ sich zurück in die Kissen sinken und strich fahrig mit den Händen über den schimmernden Satin der Bettdecke. Nun brauchte sie nicht mehr zu träumen oder sich zu fragen, wie es wohl sein würde.
    Nun ging es zur Tat.
    Langsam kam er näher. Die Holzdielen knarrten leise unter jedem seiner Schritte. Sein Schweigen irritierte sie – vor allem in Anbetracht dessen, was sie zu tun gedachten. Es wäre schon schön gewesen, wenn sie wüsste, was er fühlte. Oder dachte. Nur eines war offensichtlich: Er schien es ebenso wenig erwarten zu können wie sie.
    Neben dem Bett blieb er stehen. Und wirkte auf einmal recht unentschlossen. „Wir müssen es nicht gleich heute tun.“
    Sie blinzelte ungläubig und setzte sich wieder auf. Hatte er den Verstand verloren? „Ich warte seit zwei Jahren darauf, dass du mich heiratest, und ich bin nicht gewillt, auch nur eine weitere Nacht auf das zu verzichten, was mir rechtmäßig zusteht.“
    Da es ganz offensichtlich zwecklos war, ihm – zögerlich, wie er war – die Initiative zu überlassen, beschloss sie kurzerhand, sich in jene Position zu begeben, die ihn zweifelsohne erfreuen würde, war doch kein Mann einem wilden Tier ähnlicher als Bradford.
    Sie schob sich die Bettdecke bis zur Hüfte herab, wobei sie sich mit jeder Bewegung bewusst war, dass er ihre Brüste bestens durch die dünne Chemise zu sehen bekam, und krabbelte auf allen vieren vor zur Bettkante, wo er noch immer untätig stand und sie mit begierigem Blick verschlang.
    Kurz zögerte sie, dann drehte sie sich um und präsentierte ihm ihren Allerwertesten. „Nur

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