Der dunkle Herzog
Zigarre, stieß den Rauch aus und sah Hart durch den Rauch an. »Vielleicht könnte dabei Lady Eleanor behilflich sein? Sie kennt jeden im Land.«
Neely lebte bei der Nennung eines Titels sichtlich auf. »Wenn diese Lady so freundlich sein würde?«
David steckte sich seine Zigarre wieder in den Mund, und Hart sah ihn ärgerlich an. Obwohl Eleanor zugab, dass viele Frauen ihrer gesellschaftlichen Klasse heirateten, um eine gesellschaftlich oder finanziell opportune Verbindung einzugehen, dürfte sie nicht allzu erfreut über die Bitte sein, dem zimperlichen und snobistischen Neely eine ihrer Freundinnen vorzustellen.
»Ich muss Sie warnen«, sagte Hart zu Neely, »dass es, selbst wenn Lady Eleanor ihre Unterstützung zusagt, ausschließlich bei der betreffenden jungen Lady liegen wird, ob sie Ihren Heiratsantrag annimmt. Eine Ehe ist eine zu heikle Sache, um eine Garantie dafür gewähren zu können.«
Neely dachte darüber nach und nickte dann. »Ja, ich verstehe. Nun, Gentlemen, ich werde über die Sache nachdenken.«
Hart fühlte, dass ihm der Fisch durch die Finger schlüpfte. Aber er hatte kein Interesse daran, durch England zu streifen und eine Braut für diesen Mann zu finden. Er würde auf Drohungen zurückgreifen müssen, auch wenn er das heute Abend eigentlich nicht hatte tun wollen.
Ehe er etwas sagen konnte, stieß David den Rauch aus und sagte: »Sagen Sie uns, was Sie wirklich wollen, Neely.«
Hart sah David überrascht an, dann fragte er sich, warum ihm die Anzeichen entgangen waren. Neely war nervös, weitaus stärker, als ein Mann es war, der wünschte, der richtigen Frau vorgestellt zu werden.
Hart war heute Abend nicht recht bei der Sache. Natürlich nicht. Seine Gedanken waren auf der Treppe bei Eleanor, ihrer raschen, aber unschuldigen Reaktion, dem Geschmack ihres Mundes, dem Duft ihrer Haut …
»Sie wollten um etwas anderes bitten, ehe Sie sich auf das sichere Thema einer Ehe zurückgezogen haben«, sagte David und lenkte damit Harts Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Spucken Sie es aus. Sie sind unter Freunden. Weltgewandten Freunden überdies.«
Mit anderen Worten,
Sie können offen mit uns reden, weil wir so schlecht sind, wie Gentlemen es nur sein können. Sie können uns mit nichts schockieren.
Neely räusperte sich. Er begann zu lächeln, und Hart entspannte sich. Mit seinem kumpelhaften Ton hatte David eine Brücke zu ihm geschlagen. Jetzt musste der Fisch nur noch ins Boot gezogen werden.
Neely sah Hart an. »Ich will tun, was Sie tun.«
Hart runzelte die Stirn, er verstand nicht. »Was ich tue?«
»Mit Frauen.« Neelys Augen nahmen einen hoffnungsvollen Ausdruck an. »Sie wissen schon.«
Oh du allmächtiger Gott.
»Das war in der Vergangenheit, Mr Neely«, sagte Hart kühl. »Ich habe mich geändert.«
»Ja. Was sehr bewunderungswürdig ist.« Neely atmete durch. »Aber Sie wissen bestimmt, wo ich solche Dinge finden kann. Ich mag die Ladys. Ich mag sie sehr, aber ich bin ein wenig schüchtern. Und ich habe keine Ahnung, welchen ich mich nähern muss für … gewisse Dinge. Ich habe in Frankreich einen Freund getroffen, der mir erzählt hat, er habe einer ein Halfter angelegt und sie wie ein Pferd geritten. Ich würde gern … ich würde so etwas sehr gern ausprobieren.«
Hart musste kämpfen, seinen Abscheu zu verbergen. Um was Neely bat, war in nichts zu vergleichen mit den exotischen Freuden, die Hart kennengelernt und genossen hatte. Neely fragte nach dem, von dem er dachte, es habe Hart gefallen – Frauen zu benutzen, vielleicht ihnen Schmerzen zuzufügen, zur Steigerung seiner Lust. Was Neely meinte, war eine Perversität, und ganz und gar nicht die Kunst, die Hart praktizierte.
Bei dem, was Hart tat, ging es um Vertrauen, nicht um Schmerz – Hart versprach der Frau, die sich ihm völlig auslieferte, höchste Lust. Er hatte sich darin geübt, genau zu verstehen, was eine Frau wollte, und ihr genau das zu geben. Er wusste, was er tun musste, damit sie sich bei ihm sicher fühlte. Eine Lady musste niemals Angst haben, wenn sie in Harts Obhut war.
Diese Kunst zu praktizieren, konnte jedoch gefährlich sein, und ein unerfahrener Perverser wie Neely würde vielleicht jemanden verletzen. Der Gedanke, dass Neely annahm, Hart genösse es, jemandem Schmerz zuzufügen, ärgerte ihn. Der Mann war ein Idiot.
Aber Hart brauchte die Stimmen, die dieser Mann ihm bringen würde. Er schluckte seine Abscheu hinunter und sagte: »Mrs Whitaker.«
»Ah.« David lächelte und
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