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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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David Fleming, einem der ältesten Freunde und politischen Wegbegleiter Harts. Als Hart begonnen hatte, Eleanor den Hof zu machen, hatte David ganz offen und ohne Scham erklärt, ebenfalls in sie verliebt zu sein. Zu seinen Gunsten sprach, dass er nie versucht hatte, Harts Werbung zu stören oder ihm Eleanor zu stehlen. Nachdem Eleanor die Verlobung gelöst hatte, war David sofort nach Glenarden gekommen und hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht. Sie hatte ihn mit einem höflichen, aber festen Nein abgewiesen.
    Sie mochte David, und sie war ihm in Freundschaft verbunden geblieben, auch wenn er dem Trinken und Würfelspiel in einem Maß frönte, das man nur noch ausschweifend nennen konnte. Seine Vorliebe für politische Ränkespiele war das Einzige, was ihn davon abhielt, seinen Lastern völlig zu erliegen. Eleanor hatte sich besorgt gefragt, was mit ihm geschehen würde, wenn die Politik sein Interesse nicht länger wachzuhalten vermochte.
    »Wenn du dich losreißen kannst, MacKenzie«, sagte Fleming gedehnt, »ich habe Neely in meiner Kutsche sitzen. Ich hab mein Bestes getan, aber ich brauche deine Hilfe, ihn endgültig zu überzeugen. Soll ich ihm sagen, dass er zu einem günstigeren Zeitpunkt wiederkommen soll?«
    Eleanor beobachtete, wie Hart vom verruchten jungen Mann, in den sie sich verliebt hatte, wieder zum harten, leidenschaftslosen Politiker wandelte, zu dem er geworden war.
    »Nein«, sagte er jetzt. »Ich komme gleich hinunter.«
    David machte einige Schritte vor, Lichtschein fiel auf sein Gesicht. »Großer Gott, das ist ja Eleanor.«
    Hart hob Eleanor vom Geländer und stellte sie wieder auf die Füße, ihre Röcke fielen züchtig zurück an ihren zugedachten Platz.
    »Ich weiß, wer ich bin, Mr Fleming«, sagte sie, während sie den Schal vom Boden aufhob.
    David lehnte sich gegen die Wand, holte eine silberne Flasche aus seiner Jackentasche und nahm einen Schluck daraus. »Wollen Sie, dass ich ihn für Sie verprügele, El? Natürlich erst, nachdem wir Neely abgesetzt haben. Und dafür brauche ich Hart noch. Ich hab verdammt lange gebraucht, den Mann so weit zu kriegen.«
    »Nicht nötig«, sagte Eleanor. »Es ist alles in Ordnung.«
    Den ganzen Weg die Treppe hinunter spürte sie Davids scharfen, dunklen Blick auf sich ruhen. »Ich liebe es, ihn zu hassen«, sagte David und deutete mit der Flasche auf Hart. »Und hasse es, ihn zu lieben. Aber ich brauche ihn, und er braucht mich, und deshalb werde ich noch damit warten müssen, ihn umzubringen.«
    »Was Sie nicht sagen«, entgegnete Eleanor.
    Sie sah Hart nicht an, als sie die Treppe hinuntergingen, aber sie fühlte seine Wärme hinter sich. David steckte die Flasche zurück in die Tasche, legte die Hand an Eleanors Ellbogen und führte sie die restlichen Stufen hinunter.
    »Ehrlich, El«, sagte er. »Falls Sie vor ihm beschützt werden müssen, sagen Sie es mir.«
    Eleanor ging die letzte Stufe hinunter und entzog sich seiner Hand. »Machen Sie sich keine Gedanken um mich, Mr Fleming.« Sie lächelte ihn kurz an. »Ich bin eine selbstständige Frau und bin es immer gewesen.«
    »Als ob ich das nicht wüsste.« David stieß einen unglücklich klingenden Seufzer aus und hob Eleanors Hand an seine Lippen.
    Sie schenkte ihm ein weiteres Lächeln, zog sich zurück und kehrte mit dem Schal in den Ballsaal zurück, ohne sich noch einmal nach Hart umzudrehen. Doch sie fühlte seinen Blick auf sich, fühlte den Zorn darin, und hoffte, er würde diesen Zorn nicht an dem armen Mr Fleming auslassen.
    David Flemings Kutsche war so großtuerisch wie er selbst. Der überkorrekte Mr Neely, ein Junggeselle von spartanischer Lebensart, sah darin gewaltig fehl am Platze aus. Er saß stocksteif da und hielt seinen Hut auf seinen ziemlich knochigen Knien.
    »Entschuldigen Sie die Kutsche«, sagte Fleming, der ihm gegenübersaß, als Mr Neely sich voller Abscheu umsah. »Mein Vater war habgierig und extravagant zugleich, und ich habe die Früchte seiner Vorlieben geerbt.«
    Hart für seinen Teil konnte kaum atmen. Eleanor in den Armen zu halten und zu sehen, wie sie in uneingeschränktem Vertrauen zu ihm aufgeschaut hatte, hatte ihn erschüttert und alles andere unwichtig werden lassen. Hätte Fleming nicht gestört, hätte er sie heute Nacht genommen. Vielleicht schon dort auf der Treppe, was wegen der Möglichkeit, dass einer der Gäste hochgeschaut und sie gesehen hätte, doppelt erregend gewesen wäre.
    Seine Härte hatte ein wenig nachgelassen, als David die

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