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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Verlangen und wieder jene öde Leere. Irgendetwas quälte ihn. Sie hatte das Gefühl, als würde mit einem Schlag jedes Stück des neuen Verstehens zwischen ihnen auslöschen, wenn sie seine Bitte zurückwies.
    »Also gut.« Sie legte ihre Hand in seine. »Lass uns die Welt schockieren.«
    Harts Lächeln verschwand, der gefährliche Mann war zurück. »Einverstanden.« Er zerdrückte fast Eleanors Hand, als er sie zur Tanzfläche zog. »Lassen Sie uns einen Walzer tanzen, Lady El.«
    »Es ist ein schottischer Reel«, sagte sie. Die Geigen und Trommeln spielten in munterem Takt.
    »Nicht mehr lange.«
    Mac und Isabella führten den Reel an, und Ladys und Gentlemen folgten ihnen fröhlich hüpfend. Hart ging mit Eleanor zum Dirigenten und schnippte dem Mann mit den Fingern zu. Die Geigen verstummten zögernd, während Hart leise mit dem Dirigenten sprach, dann nickte der Mann und hob wieder den Taktstock. Die ersten Klänge eines Straußwalzers füllten den Raum, und die Tanzenden sahen sich verblüfft an.
    Hart legte Eleanor die Hand auf den Rücken und führte sie. Das Orchester spielte entschlossener, und die überraschten Ladys und Gentlemen begannen, sich zu Paaren zusammenzufinden.
    Hart begann den Walzer zu tanzen, als das Hauptthema der Melodie erklang, und führte Eleanor mühelos über das Parkett. Sie wirbelten an Mac und Isabella vorbei, die noch immer dort standen, wo sie den Reel beendet hatten.
    »Was zum Teufel hast du vor, Hart?«, fragte Mac ihn.
    »Tanz mit deiner Frau«, gab Hart zurück.
    »Nichts lieber als das.« Mac grinste, nahm Isabella in seine Arme und walzte davon.
    »Du machst dich selbst zum Ziel des Klatsches«, warnte Eleanor, während Hart sie in die Mitte des Ballsaales drehte.
    »Es ist gut, wenn man über mich redet. Und hör auf, mich anzusehen, als hättest du Angst, ich werde über deine Füße stolpern. Denkst du, nur weil ich nie tanze, hätte ich vergessen, wie es geht?«
    »Ich denke, dass du immer das tust, was dir nützt, Hart MacKenzie.«
    Nein, Hart hatte nicht vergessen, wie man tanzte. Die Tanzfläche war nicht allzu groß, dennoch wirbelte Hart sie unbeschadet durch die Menge der anderen Tänzer. Er führte sie mit unübersehbarer Entschlossenheit. Seine Hand lag fest auf ihrer Taille, die andere hielt ihre behandschuhte Hand. Seine muskulöse Schulter bewegte sich unter Eleanors Berührung, und seine Nähe elektrisierte sie.
    Hart führte Eleanor quer über den Tanzboden, drehte und drehte sie. Der verschwenderisch dekorierte Saal wirbelte ebenso an ihr vorbei wie die Gesichter der Gäste, die das Paar erstaunt anstarrten.
    Hart MacKenzie tanzte niemals, und jetzt tanzte er mit Lady Eleanor Ramsay, der alten Jungfer, die ihm vor Jahren den Laufpass gegeben hatte. Und wie er tanzte. Nicht mit höflicher Langeweile, sondern mit Verve und Hingabe.
    Harts Blick sagte, dass es ihm verdammt egal war, was alle dachten. Heute Nacht wollte er mit Eleanor tanzen, und die Welt konnte ihm gestohlen bleiben. Eleanors Füße schienen zu schweben, und ihr Herz fühlte sich immer unbeschwerter. Sie wollte sich in seinen Armen zurücklehnen und lachen und lachen.
    »An dem Abend, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind, haben wir einen Walzer getanzt«, sagte sie über die Musik. »Erinnerst du dich? Wir waren das Stadtgespräch schlechthin – der dekadente Lord Hart hat sich die junge Eleanor Ramsay ausgesucht. Wie delikat.«
    Der harsche Ausdruck in Harts Augen verschwand nicht. »Das war nicht das erste Mal, dass wir uns begegnet sind. Du warst neun und ich war sechzehn. Du warst auf Kilmorgan und hast versucht, auf unserem Flügel eine Melodie zu spielen.«
    »Und du hast dich neben mich gesetzt und mir gezeigt, wie man sie spielt.« Eleanor lächelte bei der Erinnerung daran – der hochgewachsene Hart, bereits sehr attraktiv in seinem Abendjackett und dem Kilt, und mit den ersten Anzeichen arroganten Selbstbewusstseins. »Auf die höchstmögliche herablassende Art natürlich. Ein junger Mann aus Harrow geruht, ein Kind zur Kenntnis zu nehmen.«
    »Du warst ein Teufelsbraten, El. Du und Mac habt mir Mäuse in die Taschen gesteckt.«
    Eleanor lachte, und der Ballsaal um sie herum drehte sich. »Ja, das war recht lustig. Ich glaube nicht, dass ich davor oder danach jemals so schnell gerannt bin.«
    Ihre Augen waren wunderschön, wenn sie lachte, blau funkelnd wie das Sonnenlicht, das sich auf einem schottischen See spiegelte.
    Hart hatte Mac für den Streich mit den Mäusen

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