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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Treppe hinaufgerufen hatte, aber an Eleanor zu denken, wie sie auf der Brüstung gesessen und ihren Fuß zu seinem Po hatte hinaufgleiten lassen, ließ ihn von Neuem hart werden.
    Konzentriere dich. Wir werfen das Netz nach Neely aus, und er wird ein Dutzend loyaler Gefolgsleute mitbringen, er wird sie Gladstone abspenstig machen. Wir brauchen ihn. Fleming hatte Recht, mich zu holen – er ist für Neelys Geschmack zu dekadent.
    Der geläuterte Hart MacKenzie hingegen, der heutzutage kaum noch eine Frau anrührte, würde durchaus einen prüden Junggesellen für sich gewinnen können. Nichts konnte einen Puritaner so sehr für sich einnehmen wie ein Weiberheld, der eingesehen hatte, dass er einem falschen Weg gefolgt war.
    Neely musterte David missbilligend, als er sich eine Zigarre anzündete, sich zurücklehnte und genüsslich den Rauch inhalierte. David gab sich selten Mühe, seinen Appetit zu zügeln, aber Hart wusste, dass der Freund hinter der scheinbaren Sittenlosigkeit über einen rasiermesserscharfen Verstand verfügte.
    »Mr Fleming glaubt, er könne meine Loyalität gewinnen«, sagte Neely. Er verzog das Gesicht angesichts des Rauches und hustete in seine schmale Faust.
    David hatte das Ziel gut vorbereitet, wie Hart sofort bemerkte. »Mr Fleming kann in der Tat sehr ungehobelt sein«, sagte er. »Kreiden Sie es seiner Erziehung an.«
    Neely warf Fleming einen unfreundlichen Blick zu. »Was wollen Sie?«, fragte er Hart.
    »Ihre Unterstützung.« Hart spreizte die Hände, die Worte kamen leicht über seine Lippen, während sein Körper sich noch schwertat und sich nach Eleanor sehnte. »Meine Reformen, Neely, werden ins Herz der Dinge treffen, die Ihnen so viel bedeuten. Ich hasse Korruption, ich hasse es, wegzuschauen, wenn Menschen im Namen der Mehrung des Reichtums der Nation ausgebeutet werden. Ich werde solchen Dingen ein Ende bereiten, aber dabei brauche ich Ihre Hilfe. Allein kann ich nichts ausrichten.«
    Neely sah ein wenig besänftigt aus. Hart war nicht so dumm, ihn zu ködern, indem er ihm Machtgewinn oder Reichtum versprach – Neely war ein wohlhabender englischer Gentleman der oberen Mittelschicht, der sehr genaue Vorstellungen darüber hatte, wo jemandes Platz in der Gesellschaft war. Er verachtete Davids ungezügelten Lebensstil und Hart ob seines riesigen Besitzes, aber er verdammte diese beiden Männer nicht gänzlich. Es war schließlich nicht deren Schuld. Hart war ein Duke, David der Enkel eines Peers. Sie gehörten zur aristokratischen Klasse und konnten demnach nichts für ihre Ausschweifungen.
    Neely glaubte zudem, dass es die Pflicht der höheren Klassen war, das Los der unteren Klassen zu verbessern. Er wollte natürlich, dass Bauern und Arbeiter genau das blieben, was sie waren, aber sie sollten glückliche Bauern und Arbeiter sein, deren man sich annahm. So konnte man der ganzen Welt zeigen, dass zumindest die Engländer noch immer der Maxime
noblesse oblige
anhingen. Neely würde nicht im Traum einfallen, mit einem Minenarbeiter ein Pint »unten im Pub« zu trinken oder einen Cockney-Taschendieb als Kammerdiener für seinen Bruder einzustellen. Aber er würde definitiv für bessere Löhne kämpfen, für niedrigere Brotpreise und weniger gefährliche Arbeitsbedingungen.
    »Ja, nun«, sagte Neely. »Sie haben einige exzellente Ideen für Reformen dargelegt, Euer Gnaden.« Er befeuchtete seine Lippen, sein Blick richtete sich zuerst auf David, dann auf Hart.
    David fing den Blick auf und wandte sich an Hart. »Vielleicht können wir das Ganze noch ein wenig versüßen, eh?«, fragte David. »Ich spüre, dass Sie uns um etwas bitten möchten. Wir sind hier unter uns. Was hier gesprochen wird, bleibt bei uns dreien und innerhalb dieser Wände.« Er klopfte auf den gepolsterten Samt neben seinem Kopf.
    Hart rechnete damit, dass Neely verlangen würde, dass eine weitere Steuer für die Aristokratie eingeführt wurde oder dass sie ihn bei einem Lieblingsprojekt oder etwas in der Art unterstützten, doch er überraschte sie, indem er sagte: »Ich wünsche zu heiraten.«
    Hart zog die Augenbrauen hoch. »Tatsächlich? Meinen Glückwunsch.«
    »Nein, nein. Ich meine, ich wünsche zu heiraten, aber ich fürchte, dass ich mit infrage kommenden unverheirateten Damen nicht genügend bekannt bin. Vielleicht, Euer Gnaden, könnten Sie mit Ihren weitläufigen gesellschaftlichen Verbindungen mich jemand Passendem vorstellen?«
    Während Hart seine Verärgerung verbarg, zog David an seiner

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