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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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zwei Möglichkeiten«, sagte der Prophet. »Im besten Fall schließt sie sich der Bewegung an – ob mit den Zor oder ohne sie. Immerhin hat sie mit dem Ungeziefer auch immer noch eine Rechnung offen.«
    »Und im schlechtesten Fall?«
    Der Prophet grinste breit. »Wenn sie nicht den einzig vernünftigen Weg wählt, bekommt das Hohe Nest einen neuen Gyaryu’har .«
     
    Die Gig der Emperor Ian legte von der Luftschleuse der Rxe E Mhnesr ab und überwand die Strecke zwischen dem Otran-Schiff und dem Flaggschiff der Flotte. Der junge Pilot sprach nur ein paar Worte mit ihr und konzentrierte sich mehr darauf, das kleine Raumfahrzeug in Reichweite des Greifers zu bringen. Die Gig wurde aufs Hangardeck der Ian gelotst, wo das große Schiff die weitere Steuerung übernahm und das Fahrzeug landen ließ.
    Ohne Eskorte oder Begleitung ging Jackie zur Luftschleuse, öffnete sie und ließ sich vom Gravlift aufs Deck hinabbringen. Marines, die alle das Emblem des Flammenden Sterns trugen, standen in Habtachtstellung, präsentierten ihre Waffen und folgten Jackie, nachdem sie die Parade abgeschritten hatte.
    Es gab nur eine Richtung, in die sie sich begeben konnte: geradeaus und die Rampe hinauf. Durch die Kanzel aus Glastahl konnte sie den Propheten und Ch’en’ya erkennen, von Admiral Sir
Erich Anderson war weit und breit nichts zu sehen. Offenbar sollte das hier eine rein zivile Angelegenheit bleiben.
    Sie legte ihre Hand auf das Heft des gyaryu .
    Das obere Ende der Gefahrvollen Stiege, dachte sie. Du bist endlich dort angekommen.
     
    »se Gyaryu’har«, sagte der Prophet, als sie vor ihm stand. Sie zog eine Augenbraue hoch, als sie das Pränomen bemerkte. Anders als das förmlichere » ha « drückte es Gleichheit zwischen ihnen aus.
    Die Marines hatten den Raum verlassen, sodass sie nur noch zu dritt waren. »Ich freue mich, Sie hier zu sehen«, fuhr er fort.
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Doch«, beteuerte er. »Ich freue mich wirklich. So lange habe ich schon darauf gewartet, dass Sie sich uns anschließen – dass Sie sich mir anschließen.«
    »Glauben Sie, ich bin deswegen hergekommen?«
    »Ich bin grundsätzlich Optimist«, erklärte er und lächelte flüchtig. »Denn wenn Sie aus irgendeinem anderen Grund hergekommen sind, wird Ch’en’ya Sie töten müssen.«
    Es war eine so unverhohlene Drohung, dass Jackie sekundenlang die Worte fehlten.
    »Wir hatten diese Diskussion schon mal geführt, Smith«, gab sie zurück. »Und ich …«
    Ch’en’ya hatte blitzschnell ihr chya gezogen und auf Jackie gerichtet. Die Flügel zeigten eine zornige Haltung an. »Sie werden ihn mit seinem Titel anreden«, verlangte sie.
    »Ich werde ihn so anreden, wie ich es für richtig halte«, gab Jackie zurück und zog ihrerseits das gyaryu . Ch’en’ya veränderte ihre Position, um die Klinge abwehren zu können. Beide Waffen bewegten sich bedrohlich dicht aufeinander zu. »Sind Sie bereit, mich herauszufordern.«
    »Sind Sie gekommen, um sich uns anzuschließen?«, fragte Ch’en’ya.
    »Ich bin gekommen, um Ihnen die Wahrheit zu sagen.« Jackie
sah kurz den Propheten an. »Was Ihren Propheten angeht – und das, was er mit Ihrem Volk vorhat.«
    »Ch’en’ya weiß schon, was wir möglicherweise als Nächstes tun müssen«, sagte der Prophet. »Wir haben uns darüber bereits unterhalten.«
    »Haben Sie ihr auch erzählt, wie Sie Owen Garrett verraten haben?«, hakte Jackie nach. »Wie Sie versucht haben, ihn mit einem einzigen Wort zu töten?«
    Der Prophet antwortete nicht darauf, konnte aber für einen Augenblick nicht die Neugier verbergen, die ihre Worte ausgelöst hatten. Ch’en’ya sah kurz zur Seite und dann wieder zu Jackie. »Sie können mich nicht manipulieren, se Jackie. Sie und der Hohe Lord haben die Am’a’an-Wächter dazu gebracht, Ihre Befehle zu befolgen, aber bei mir gelingt Ihnen das nicht.«
    »Sie haben die Wächter belogen, se Ch’en’ya. Sie sagten ihnen, Sie seien der Hohe Lord des Volks und wollten ihnen ihre Ehre zurückgeben. Aber die hatten sie nie verloren. Vielmehr fiel ihnen das Hohe Nest irrtümlich in den Rücken, als es die Ebene des Schlafs verletzte.«
    »Das ist unwichtig«, antwortete Ch’en’ya. »Es gibt immer noch viel zu tun hier in der Welt-die-Ist. Sind Sie gekommen, um sich uns anzuschließen, oder nicht?«
    Jackie entdeckte in Ch’en’yas Augen nicht nur Wut, sondern auch Wahnsinn. »Nein«, antwortete sie schließlich.
    »He-e-ai!«, schrie Ch’en’ya und machte einen

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