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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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haben?«
    »Lassen Sie mich eines klarstellen, Ms. Ibarra. Was jenseits des Risses im Einsatz ist, das hat nichts mehr mit der Organisation zu tun, die wir über zwanzig Jahre hinweg aufgebaut haben. Es ist etwas völlig anderes daraus geworden, etwas sehr Fremdes.« Wieder bemerkte Ibarra bei ihm einen Gesichtsausdruck, den sie nicht definieren konnte. »Und was das Thema Verrat angeht, scheint das allmählich allgegenwärtig zu sein. Die Zahl der Leute, denen ich vertrauen kann, wird immer kleiner. Also müsste die Antwort auf Ihre Frage ›Ja‹ lauten. Ich würde es so bezeichnen, dass ich zu einem neuen Geschäftspartner eine Beziehung aufbauen und dabei gern Rodriguez’ Hilfe in Anspruch nehmen möchte.«
    »Da ist irgendetwas, was Sie mir verschweigen.«
    »Madam.« Er trank abermals einen Schluck Kaffee. »Es gibt ein ganzes Universum voller Dinge, die ich Ihnen verschweige. Sie haben aber mein Wort, dass ich Ihnen bislang ausschließlich die Wahrheit gesagt habe.«
    Ibarra dachte über das Gehörte nach und versuchte sich vorzustellen, wie M’m’e’e Sha’kans Reaktion ausfallen würde. Es war klar, dass Djiwara auf vieles zugreifen konnte, aber genauso klar war, dass er noch irgendeinen Plan im Hinterkopf hatte, über den er nicht sprach.
    »Ich glaube, es wäre gefährlich, Ihnen Rodriguez hier auf Oberon zu übergeben.«
    »Ich gehe nicht davon aus, dass ich hier noch länger bleibe, Ms. Ibarra. Ich halte das Sol-System für einen viel angemesseneren Schauplatz, zumal ich dort etwas zu erledigen habe.«
    »Wann müssen Sie es wissen?«

    »Haben Sie die Macht, diese Entscheidung zu treffen, oder müssen Sie erst den Rashk fragen, für den Sie arbeiten?«
    »Ich kann entscheiden.«
    »Gut, dann entscheiden Sie bitte, Ms. Ibarra. Diese Hüter können jeden Moment auf die Idee kommen, meinen guten Freund aus einer Luftschleuse zu stoßen. Und wenn das passiert, dann können Sie unsere Abmachung vergessen.«
     
    Die Merton dockte noch einmal an der Oberon-Sternbasis an, vollgetankt und zum Sprung in Richtung Innere Sphäre bereit. Diese Tatsache wurde von einer Nic-Kopie festgehalten, die im Hauptcomputer von Oberon lief, doch es war nur eine Information unter Millionen. Als die Merton aus dem System sprang, befand sich J. Michael Djiwara an Bord.

27. Kapitel
    Die Mission des Gyaryu’har erfolgte mit dem Segen des Hohen Nests, doch es ist unklar, was man damit zu erreichen hoffte. Die Regierung des Sol-Imperiums hatte bereits ihre Einsatzbefehle erhalten, um innerhalb weniger Wochen die während eines ganzen Jahrhunderts aufgebaute Verständigungsbereitschaft zunichte zu machen.
     
Autor unbekannt
Der Dunkle Kreuzzug und seine Geschichte
Spätes Fragment, erschienen ca. 2430
     
     
    Oktober 2424
Upendra-System
     
    »Admiral«, drang eine Stimme aus der Dunkelheit.
    »Darstellung anhalten.«
    Die Wiedergabe der Schlacht, ein astrografisches Holo, stoppte in dem Moment, in dem das Vuhl-Schiff nur wenige Kilometer von den Abwehrfeldern der Barbados entfernt explodierte. Zwei ihrer Jäger waren von dem Feuerball bereits erfasst worden.
    Sir Erich Anderson drehte sich um, weil er wissen wollte, wer ihn störte. Es war ein Mann in der Uniform eines Hüters, der über den transparenten Laufsteg in die Mitte des Raums kam.
    »Das ist die Barbados , nicht wahr?«
    »Bradford«, sagte er zu dem Hüter. »Hat mein Adjutant Ihnen nicht gesagt, dass ich nicht gestört werden möchte?«
    »Es ist unüblich, dass ein Mitglied des Ordens der Hüter deratige Anweisungen befolgt, Admiral.«
    Anderson schnaubte. »Es gab mal Zeiten, da waren mit einem
Dienstgrad noch echte Privilegien verbunden. Ja, das ist die Barbados , und das da ist der Bastard, der sie zum Wrack gemacht hat. Wenn Sie wollen, können wir das Holo ungefähr zehn Sekunden vorspulen, um es mitanzusehen.«
    »Es war schon beim ersten Mal sehr unerfreulich, Sir.«
    »Ja, für mich auch … Also, Bradford, was kann ich für Sie tun?«
    »Es ist eher so, dass ich etwas für Sie tun kann, Admiral. Ich habe Informationen für Sie, die Sie sicher interessieren werden.«
    »Informationen?«
    »Wir haben herausgefunden, warum sich die Zor zurückgezogen haben, Admiral.«
    Mit einem Mal hatte Cameron Bradford Sir Erich Andersons ungeteilte Aufmerksamkeit.
    »Und?«
    »Aufgrund eines Verrats, Sir. Weil sie berechtigterweise glauben, dass Mr. Garrett verraten wurde.«
    »Der Prophet erzählte mir …«
    »… eine Lüge, Admiral. Der Prophet erzählte Ihnen

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