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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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gyaryu und schloss die Augen. Wenn sie damit anfing, machte das Laura halb verrückt, doch Jackie sagte nie ein Wort darüber, was genau sie da eigentlich tat.
    Sergei, dachte sie. Was wissen Sie über Port Saud?
    Nichts, kam fast sofort die Antwort. Das war nicht einmal auf den Raumkarten verzeichnet. Vielleicht sollten Sie so wie jeder andere den Computer benutzen. Jackie hörte ein amüsiertes Lachen und musste selbst unwillkürlich grinsen. Das machte Laura dann noch eine Spur verrückter.
    »Wohin sind sie gereist?«, fragte Jackie, als sie die Augen wieder aufschlug.

    »Sie sind an Bord eines Handelsschiffs mit Namen Hellespont gegangen, Ziel war Mothallah. Von dort können sie praktisch überallhin gereist sein.«
    »Wissen Sie etwas über das Schiff?« »Nicht viel. Der Captain ist ein Navy-Offizier im Ruhestand, Rafael Rodriguez.«
    »Na, das ist doch schon mal hilfreich. Es gibt doch höchstens acht Milliarden Navy-Offiziere im Ruhestand, die Rodriguez heißen.«
    Laura zuckte mit den Schultern. »Und davon nur acht Millionen, die mit Vornamen Rafael heißen. Schon klar, ich werde sehen, was ich herausfinden kann. In der Zwischenzeit …«
    »In der Zwischenzeit sollten wir in Erfahrung bringen, wohin die Hellespont geflogen ist.«

Shiell Institute, Jardine City New-Chicago-System
    Das Shiell Institute in New Chicago war noch nie Treffpunkt für so viele Würdenträger und so viele Militärs gewesen. Byar HeShri, der Meister des Sanktuariums, hatte von beidem in den letzten Jahren genug gesehen und konnte sich weder für die einen noch die anderen begeistern.
    Stattdessen begann er sich für egeneh zu begeistern, was er in jungen Jahren verabscheut hatte. Natürlich war es damals auch noch ein anderes Universum gewesen. Es war si S’reths Lieblingsgetränk – damals vor vielen achtmal Zyklen. Es wärmte ihn gegen die Kälte der Schmach, wie er zu sagen pflegte.
    Ich sollte vielleicht sagen, dass ich langsam alt werde, überlegte er. Aber ich fürchte, das ist längst geschehen.
    Angehörige des Volks bedachten ihn mit achtungsvollen Flügelgesten, die Menschen nickten ihm zu und verbeugten sich, und die Rashk fuchtelten wild und unbegreiflich mit den Armen,
während er sich langsam durch die belebten Korridore des Instituts bewegte. Fast jeder machte ihm sofort Platz, wohl da man seine Gedankengänge für zu wichtig erachtete, als dass jemand sie hätte unterbrechen wollen.
    Wartet nur ab, bis ich in aller Öffentlichkeit meinen Mittagsschlaf halte, fügte er im Geiste an. Wieder musste er an si S’reth denken, der sich zu einem lästigen alten Würdigen entwickelt hatte, kurz bevor er den Äußeren Frieden überwand.
    An diesem Morgen im Shiell Institute regnete es unablässig und rhythmisch, die Tropfen schlugen gegen die Fenster und prasselten auf das Pflaster. Wo sich die Rampen und Gehwege zwischen den Gebäuden erstreckten, blieben die Passanten trocken, da schwache Kraftfelder dafür sorgten, dass der Regen abgeleitet wurde. Trotzdem war die hohe Luftfeuchtigkeit recht erdrückend und ließ die 0,9 Standardschwerkraft noch etwas beschwerlicher erscheinen.
    Rashk-Wetter, dachte Byar verächtlich.
    Als er die Rampe zum Gebäude 9 hinaufging, öffneten sich vor ihm die Türe, und zwei menschliche Marines gingen in Habtachtstellung und salutierten vor ihm. Er trat ein und sah Dr. Rivendra Wells nahe dem Lift mit zwei Kollegen reden. Wells, einer der kenntnisreichsten Experten für Vuhl-Technik, entschuldigte sich, als er Byar sah, kam zu ihm und begrüßte ihn mit einem Griff um die Unterarme.
    » se Byar.«
    »Dr. Wells. Ich sollte Ihnen vermutlich sagen, dass es mich freut, hier zu sein, aber ich bedauere sagen zu müssen, dass es mich lediglich freut, Sie zu sehen.«
    »Das genügt mir vollauf, Meister Byar.« Wells fasste ihn am Ellbogen und dirigierte ihn in den Aufzug. »Vierzehn«, sagte er, dann fuhren sie nach oben.
    »Haben Sie schon irgendetwas über die Technik herausfinden können?«
    »Ja und nein. Wir wissen, welche Kräfte sie besitzt, welche Wirkung sie haben soll, und wir haben einen Beobachtungscomputer
und ein Headset für Menschen und Zor anschließen können.«
    »Aber Sie können sie nicht bedienen.«
    »Kann man so sagen. Sie scheint nur auf bestimmte Anreize durch Fühlende zu reagieren.«
    Byar stellte seine Flügel in die Pose der Belustigung. »Die Sie natürlich nicht erzeugen können.«
    Rivendra Wells zuckte beiläufig mit den Schultern. »Noch nicht.« Der Lift hatte

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