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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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und ließ ein leicht spöttisches Lächeln erkennen, das Byar nicht so recht zu deuten wusste – »können Sie Ihre k’th’s’s -Kraft beliebig ausweiten.«
    Byar verstand dieses Wort, es bedeutete ›Fühlenden-Fähigkeit‹ in der Sprache der Vuhl. Durch seine übersteigerte Wahrnehmung erfasste er noch eine weitere Bedeutung, die sich am ehesten mit ›Verdauung‹ beschreiben ließ.
    Ihn schauderte, während die beiden s’s’th’r -Wesen geduldig warteten.
    »Beliebig weit?«
    »Ich verstehe die Frage nicht«, antwortete die K I.
    »Entfernung. Wie – weit – kann – ich – meine – Fähigkeiten – ausdehnen …?«
    » k’th’s’s ? Das hängt von Ihren Fähigkeiten ab, Meister Byar. In Ihrem Fall würde ich sagen, dass Sie eine beträchtliche Entfernung erreichen dürften.«
    »Zeigen Sie es mir.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Der Raum verschwand, indem er wie splitterndes Glas zerfiel; an seine Stelle rückte Dunkelheit.
    Zuerst glaubte Byar, er sei in anGa’e’ren geraten, die Schleichende Finsternis des Täuschers, doch nach einigen Sekunden begann er Lichtpunkte wahrzunehmen – acht, dann achtmal acht, schließlich vierundsechzigmal vierundsechzig. Manche waren
heller als andere, sie hatten die unterschiedlichsten Farben und Formen, sie verblassten und sie wurden heller.
    »Bewusstseinssphären, Meister Byar.« Die Stimme der KI kam von überall und nirgends zugleich. »Die Bewusstseinssphären dieser Stadt, auf diesem Planeten. Je genauer Sie hinschauen, umso mehr werden Sie sehen.«
    Während Byar sich weiter umsah, entdeckte er tatsächlich mehr und mehr dieser Sterne. Er fühlte sie auch und hörte ihre Gedanken – vor allem die der Menschen. Dabei wurde ihm bewusst, dass die empfangenen geistigen Kräfte minimal waren … so belanglos, dass sie es kaum wert waren, zur Kenntnis genommen zu werden. Mit einem einzigen Gedanken konnte er jede von ihnen auslöschen.
    Und sie mir einverleiben – für mein … setzte er in seinem Geist an, doch dann rief er »Nein«, und der Himmel wurde erschüttert.
    »Wieso, Meister Byar?«, fragte die wellenförmige Stimme der KI, die irgendwo dicht bei ihm war. »Es ist wahr. Ihre eigene k’th’s’s -Kraft ist stark, viel stärker als die jeder …«
    »… Fleischkreatur«, fiel Byar ihr ins Wort. »So wollten Sie den Satz doch beenden, nicht wahr?« Er griff nach dem Headset, weil er es sich erneut vom Kopf reißen wollte.
    »Semantik«, entgegnete die KI. »Machen Sie sich darüber keine Gedanken – wenn Sie sich an diesem Begriff stören, kann das s’s’th’r geändert werden, damit ein anderer verwendet wird.«
    »Es geht nicht um den Begriff«, gab er zurück, »sondern um das, wofür er steht. Dieses Gerät projiziert nicht nur meine geistigen Kräfte, es versucht auch, sie zu manipulieren. Sie versuchen, mich zu manipulieren, Diener.«
    »Meister Byar«, sagte die Stimme. »Sie haben mehr k’th’s’s -Kraft als jedes Bewusstsein, das Sie sehen können. Es ist sogar so, dass das s’s’th’r in Ihnen eine Kraft registriert, die größer ist als die von fast allen, die es zuvor benutzt haben. Mit dieser Kraft könnten Sie alles erreichen, was Sie wollen. Denken Sie doch einmal darüber nach.«

    »Ich bin mir meines Platzes und meiner Rolle durchaus bewusst, Diener«, antwortete er. »Ich brauche weder Ihren Rat, noch muss ich mich von Ihnen in Versuchung führen lassen.«
    »Was brauchen Sie dann , Meister?«, fragte die Stimme aus der Dunkelheit. »Ihr k’th’s’s ist stark – stark genug, um mit uns zu sprechen. Was brauchen Sie? Was wollen Sie?«
    Byar dachte kurz nach, bevor er antwortete. »Vor vielen Zyklen«, sagte er schließlich, »nahmen wir zum ersten Mal am Rand unseres Bewusstseins die esHara’y wahr. Wir hielten sie zunächst für die esGa’uYal , doch gewisse … Erfahrungen … überzeugten uns vom Gegenteil. Aber dies hier, das s’s’th’r , ist eindeutig ein Werkzeug der Schmach. Es ist etwas, das von esGa’u kommt, vom Täuscher. Und da fragen Sie mich, was ich von Ihnen will ? Warum sollte ich überhaupt irgendetwas wollen?«
    DieKIantwortete nicht, vielleicht um Byar weiter den Sternenhimmel der Bewusstseinssphären betrachten zu lassen. Die Stimme hatte in einem Punkt recht gehabt – je länger er hinsah, umso mehr Lichtpunkte konnte er sehen. Nach und nach veränderte sich das Bild zu einer Ansicht des gesamten Systems New Chicago. Klar und deutlich konnte er die orangefarbene Sonne und die Planeten

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