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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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als Erste in Erscheinung traten, scharten jeder eine Flotte um sich – zu denen auch Schiffe gehörten, deren Besatzungen sich weigerten, das Emblem des Flammenden Sterns abzulegen. Hass kam schnell auf und ließ sich nur schwer wieder vertreiben. Eine der Flotten startete einen Angriff auf die Innersten Welten der Zor und wurde komplett aufgerieben.
    Der Riss selbst hatte sich für immer geschlossen – eine physikalische Anomalie, die für kurze Zeit möglich geworden war und dann wieder zum natürlichen Zustand zurückgekehrt war. Ein großer Teil der Flotte und mit ihr der Prophet blieben jenseits des Risses gefangen.
     
Autor unbekannt
Der Dunkle Kreuzzug und seine Geschichte
Spätes Fragment, erschienen ca. 2430
     
     
     
    November 2424
Imperiales Oahu, Sol-System
     
    In ihrer langen Karriere hatte Barbara MacEwan nur selten die hawaiianischen Inseln besucht. Wenn es ihr etwas bedeutet hätte – was nicht der Fall war, jedenfalls nicht in dem Maß, in dem es für Erich Anderson von Bedeutung gewesen war -, wäre es wohl ein Zeichen dafür gewesen, welch geringen Stellenwert sie am Hof hatte. Dass sie in allernächster Zeit in den Adelsstand erhoben werden könnte, war eher unwahrscheinlich. Es war einfacher, diese Tatsache zu verarbeiten, wenn sie sich vor Augen hielt, dass
sie die meiste Zeit ihres Lebens in der Navy damit verbracht hatte, Raumschiffe Seiner Majestät in Schlachten zu führen.
    Sie war mit ihrer eigenen Barkasse nach Rickover geflogen, wo man sie mit allen militärischen Ehren empfing. Von St. Louis aus war sie mit einem eskortierten Hochgeschwindigkeitsshuttle über den Pazifik nach Honolulu geflogen, sodass sie ein paar Stunden Zeit hatte, in denen sie sich darauf vorbereitete, was sie sagen und tun würde, wenn sie vor den Imperator trat.
    Eine Kom-Nachricht war ihr vorausgegangen, die höflich, aber ohne Umschweife formuliert worden war. Arturo und die anderen Mitglieder ihres Braintrusts waren den Text mit ihr durchgegangen und hatten ihn von den gröbsten Schnitzern befreit. Ob Krise oder nicht, es war unverzichtbar, den Imperator mit Worten anzusprechen, die seinem Titel angemessen waren. Das war auch ein Bereich, auf den Erich über die Jahre hinweg immer mehr Zeit verwandt hatte. Nachdem der Text fertig war, wurde er per Kom-Strahl der höchsten Priorität abgeschickt. Ihr Kommen war damit allgemein bekannt.
    Womit sie ihrerseits nicht gerechnet hatte, das war die Staatstrauer. Bei Rickover hatte man ihr einen Trauerflor gegeben. Offenbar machte der Unfalltod von Commander Antonio St. Giles allen am Hof sehr zu schaffen. Sein Aircar war über dem Kauai Channel westlich von Oahu abgestürzt, während sich die Tristan da Cunha auf dem Sprung ins Sol-System befand. Sein Tod ließ die Menschen über ihre eigene Sterblichkeit nachdenken. Trauerflore waren in Hickam fast bei jedem zu sehen, und als sie Minuten nach ihrer Ankunft dem Ersten Lord der Admiralität gegenüberstand, entging ihr nicht, dass er auch einen trug.
    »Admiral«, sagte er, nachdem sie salutiert hatte, und deutete auf zwei Sessel, die unter einem Holo-Porträt eines finster dreinblickenden Admirals César Hsien standen.
    »Euer Gnaden.« Unwillkürlich betrachtete sie das Porträt. Vor nicht einmal zehn Jahren war Admiral Hsien in den Ruhestand gegangen und 2419 gestorben. Barbara konnte sich noch gut daran
erinnern, wie sie unter ihm gedient und Jackie Laperriere ihm gegenüber verteidigt hatte, als die sich auf die Suche nach dem gyaryu gemacht hatte.
    »Sein Enkel hat das der Admiralität geschenkt«, sagte der Erste Lord. »Ich konnte es kaum ablehnen, aber es ist eines von diesen Bildern, bei denen einen die Augen durch den ganzen Raum verfolgen. Er war ein mürrischer alter Trottel, aber ein guter Soldat.«
    »Das war er allerdings, Euer Gnaden.«
    »Vielleicht sollten wir uns nicht erst mit langen Vorreden aufhalten, Admiral. Ich muss Ihnen sicher nicht sagen, dass das keineswegs der beste Zeitpunkt ist, um vor den Imperator zu treten. Und Sie müssen mir nicht erzählen, dass der Riss weg ist, und mit ihm die Flotte. Die Dinge sind im Fluss und können nicht auf die lange Bank geschoben werden.«
    »Danke, Sir. Ich habe versucht, in der Kom-Nachricht meine Position darzulegen und …«
    Er hob eine Hand. »Das haben Sie, aber das macht es nicht leichter. Wie Sie vermutlich wissen, hat der Imperator die Versammlung aufgelöst und vorübergehend einen Beirat eingesetzt, dem ich angehöre – und dem auch

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