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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Bademantel saß und die Spätnachrichten ansah, bis hierher, ohne Unterbrechung dazwischen. Sie hat keinen blassen Schimmer, daß zwischen dem Zeitpunkt und dem, als du sie in Macy’s erwischt hast, eine andere Persönlichkeit den Körper übernommen hatte. Verdammt, das könnte am nächsten Tag oder Wochen später gewesen sein. Ich weiß, es war noch Winter, denn die meisten Einkäufer in dem Geschäft hatten Mäntel an…«
    Der Revolvermann nickte. Eddies Wahrnehmung wurde schärfer. Das war gut. Er hatte die Stiefel und Schals übersehen, die Handschuhe, die aus Manteltaschen geragt hatten, aber es war dennoch ein Anfang.
    »…aber ansonsten kann man unmöglich sagen, wie lange Odetta diese andere Frau war, weil sie es nicht weiß. Ich glaube, sie ist in einer Situation, wie sie noch nie in einer gewesen ist, und ihre Methode, beide Persönlichkeiten zu beschützen, ist die Geschichte, sie hätte eine auf den Kopf bekommen.«
    Roland nickte.
    »Und dann die Ringe. Als sie die sah, war sie echt fertig. Sie hat versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, aber man hat es trotzdem bemerkt.«
    Roland fragte: »Wenn diese beiden Frauen nicht wissen, daß sie im selben Körper existieren, und wenn sie nicht einmal vermuten, etwas könnte nicht stimmen, wenn jede über ihre eigene Erinnerung verfügt, teilweise echt, teilweise erfunden, damit sie die Zeiten erklären, wenn die andere da ist, was sollen wir dann mit ihr machen? Wie sollen wir auch nur mit ihr zusammenleben?«
    Eddie hatte die Achseln gezuckt. »Frag mich nicht. Das ist dein Problem. Du sagst doch, daß du sie brauchst. Verdammt, du hast deinen Hals riskiert, um sie hierher zu bringen.« Darüber dachte Eddie eine Zeitlang nach; er erinnerte sich, wie er mit Rolands Messer in der Hand über dem Körper des Revolvermanns kauerte, das Messer dicht über dem Hals des Revolvermanns, und er lachte unvermittelt und humorlos. BUCHSTÄBLICH deinen Hals riskiert, Mann, dachte er.
    Schweigen senkte sich über sie. Mittlerweile atmete Odetta gleichmäßig. Als der Revolvermann seine Warnung wiederholen wollte, Eddie solle auf der Hut sein, und verkünden wollte, er würde schlafen gehen (laut genug, daß die Herrin es hören konnte, sollte sie nur schauspielern), hatte Eddie das gesagt, was den Verstand des Revolvermanns wie ein einziger plötzlicher Blitz erleuchtet hatte, was ihm wenigstens teilweise begreiflich machte, was er so dringend wissen mußte.
    Am Ende, als sie durchgekommen waren.
    Sie hatte sich am Ende verwandelt.
    Und er hatte etwas gesehen, etwas…
    »Ich sag’ dir was«, sagte Eddie düster und stocherte mit einer aufgeschnittenen Schere des nächtlichen Fangs im Feuer, »als du sie durchgebracht hast, habe ich mich wie ein Schizo gefühlt.«
    »Warum?«
    Eddie dachte nach, dann zuckte er die Achseln. Es war zu schwer zu erklären, oder vielleicht war er einfach zu müde. »Ist nicht so wichtig.«
    »Warum?«
    Eddie schaute Roland an und sah, daß er eine ernste Frage aus einem ernsten Grund stellte – oder es jedenfalls glaubte –, und nahm sich eine Minute Zeit zum Nachdenken. »Das ist wirklich schwer zu beschreiben, Mann. Es lag daran, daß ich diese Tür gesehen habe. Das hat mich ausflippen lassen. Wenn man sieht, wie sich jemand in dieser Tür bewegt, dann ist es, als würde man sich mit ihm bewegen. Du weißt, wovon ich spreche.«
    Roland nickte.
    »Nun, ich habe es angesehen wie einen Film – vergiß das, es ist nicht wichtig –, und zwar bis zum Ende. Dann hast du sie auf diese Seite der Tür herumgedreht, und ich habe mich zum erstenmal selbst angesehen. Es war wie…« Er suchte, fand aber kein Wort. »Weiß nicht. Schätze, es hätte sein sollen, als würde man in einen Spiegel sehen, aber es war nicht so, weil… weil es war, als würde man eine andere Person sehen. Als würde einem das Innerste nach außen gekehrt. Als wäre man gleichzeitig an zwei Plätzen. Scheiße, ich weiß nicht.«
    Aber der Revolvermann war wie vom Donner gerührt. Das hatte er gespürt, als sie durchgekommen waren; das war mit ihr geschehen, nein, nicht nur mit ihr, mit ihnen: Einen Augenblick hatten sich Detta und Odetta angesehen, nicht wie man sein Spiegelbild in einem Spiegel betrachten würde, sondern als zwei verschiedene Personen; der Spiegel war zu einer Fensterscheibe geworden, und einen Augenblick hatte Detta Odetta und Odetta Detta gesehen, und beide waren gleichermaßen entsetzt gewesen.
    Sie wissen es beide, dachte der Revolvermann

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