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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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auf sich verlassen konnte. Daher wartete er mit einem halboffenen Auge und dem Finger am Abzug seines Körpers, des Körpers, der immer sein Revolver gewesen war, wenn er keinen Revolver zur Hand gehabt hatte.
    Sie betätigte den Abzug.
    Klick.
    Selbstverständlich klick.
    Als er und Eddie mit den Wasserschläuchen von ihrem Palaver zurückgekommen waren, war Odetta Holmes in ihrem Rollstuhl eingeschlafen und auf eine Seite gesunken. Sie hatten ihr, so gut sie konnten, ein Bett im Sand gemacht und sie sanft vom Rollstuhl zu den ausgebreiteten Decken getragen. Eddie war sicher gewesen, daß sie erwachen würde, aber Roland hatte es besser gewußt.
    Er hatte getötet, Eddie hatte Feuer gemacht und gekocht, sie hatten gegessen und eine Portion für Odetta für den nächsten Morgen übriggelassen.
    Dann hatten sie geredet, und Eddie hatte etwas gesagt, das wie ein plötzlicher Blitzschlag über Roland hereingebrochen war. Zu grell und kurz, um wahrem Verstehen nahezukommen, aber er sah vieles, wie man die Beschaffenheit einer Landschaft bei einem einzigen Blitzschlag erkennen mag.
    Da hätte er es Eddie sagen können, tat es aber nicht. Ihm war klar, daß er Eddies Cort sein mußte, und wenn einer von Corts Schülern nach einem unerwarteten Schlag verletzt und blutend am Boden gelegen hatte, war Corts Antwort darauf stets dieselbe gewesen: Ein Kind begreift erst, was ein Hammer ist, wenn es sich an einem Nagel den Finger blutig geschlagen hat. Steh auf und hör auf zu winseln, Wurm! Du hast das Antlitz deines Vaters vergessen!
    Und so war Eddie eingeschlafen, obwohl Roland ihm gesagt hatte, er müsse auf der Hut sein, und als Roland sicher war, daß sie beide schliefen (bei der Herrin wartete er länger, denn sie, dachte er, konnte listig sein), hatte er seine Revolver mit verbrauchten Patronen geladen, abgeschnallt (das gab einen Knall) und sie neben Eddie gelegt.
    Dann hatte er gewartet.
    Eine Stunde; zwei; drei.
    Während der vierten Stunde, als sein müder und fiebriger Körper versuchte zu dösen, spürte er mehr, wie die Herrin erwachte, als er es sah, und war selbst sofort hellwach.
    Er sah ihr zu, wie sie sich herumrollte. Er sah zu, wie sie die Hände zu Krallen formte und sich zu der Stelle schleppte, wo die Revolvergurte lagen. Er sah zu, wie sie einen Revolver herausnahm, näher zu Eddi kroch, innehielt und mit bebenden Nasenflügeln den Kopf neigte; sie tat mehr, als nur in der Luft riechen; sie schmeckte sie.
    Ja. Das war die Frau, die er mit herübergebracht hatte.
    Als sie zum Revolvermann sah, tat er mehr, als Schlaf vorzutäuschen, denn sie hätte die Täuschung gewittert; er schlief tatsächlich ein. Als er spürte, wie sie den Blick abwandte, wachte er auf und machte wieder das eine Auge auf. Er sah, wie sie den Revolver hob – sie tat es mit weniger Anstrengung als Eddie, als dieser ihn zum erstenmal gehoben und Roland ihm dabei zugesehen hatte – und Eddie an die Schläfe hielt. Dann hielt sie inne, und ihr Gesicht war von unaussprechlicher Verschlagenheit erfüllt.
    In diesem Augenblick erinnerte sie ihn an Marten.
    Sie machte sich an der Trommel zu schaffen, irrte sich beim erstenmal, dann klappte sie sie heraus. Sie sah sich die Patronen an. Roland verkrampfte sich, ob sie sehen würde, daß die Zündköpfe bereits angeschlagen worden waren, wartete, ob sie den Revolver herumdrehen und auf der anderen Seite hineinsehen würde, um festzustellen, daß dort Leere statt Blei war (er hatte überlegt, ob er die Revolver mit Patronen laden sollte, die sich schon einmal als Fehlzünder erwiesen hatten, aber nur kurz; Cort hatte ihnen beigebracht, daß jede Feuerwaffe letztendlich vom Alten Pferdefuß beherrscht wird, und eine Patrone, die einmal nicht gezündet hatte, zündete vielleicht beim zweitenmal). Hätte sie das getan, wäre er sofort aufgesprungen.
    Aber sie klappte den Zylinder wieder zu, wollte den Hahn spannen… und dann wartete sie wieder ab. Wartete, bis ein Windstoß das leise Klicken übertönen würde.
    Er dachte: Auch sie ist eine, mein Gott, sie ist böse, diese hier, sie hat keine Beine, aber sie ist ebenso zur Revolverfrau bestimmt wie Eddie zum Revolvermann.
    Er wartete mit ihr.
    Der Wind heulte.
    Sie spannte den Hahn vollständig und hielt den Lauf einen halben Zentimeter von Eddies Schläfe entfernt. Dann betätigte sie den Abzug mit einem Grinsen, das an die Grimasse eines Ghuls gemahnte.
    Klick.
    Sie wartete.
    Sie drückte noch einmal ab. Und noch einmal. Und noch

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