Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
Vom Netzwerk:
Stunden etwas davon bekam, würde es wohl keine Rolle mehr spielen. Wenn es so weiterging, würde ihm keine Medizin oder Magie in dieser oder einer anderen Welt mehr helfen können.
    Zu gehen war unmöglich. Er mußte kriechen.
    Er wollte sich gerade aufmachen, als sein Blick auf die verschlungenen klebrigen Streifen und die Beutel mit dem Teufelspulver fielen. Wenn er das hierließ, würden die Monsterhummer die Beutel mit ziemlicher Sicherheit aufreißen. Der Meerwind würde den Stoff in alle vier Himmelsrichtungen verwehen. Genau dort gehört er auch hin, dachte der Revolvermann grimmig, aber das konnte er nicht zulassen. Wenn der Zeitpunkt gekommen war, würde Eddie Dean eine Menge Ärger bekommen, wenn er dieses Pulver nicht vorzeigen konnte. Es war kaum möglich, Männer zu bluffen, wie dieser Balazar seiner Meinung nach einer war. Er würde sehen wollen, was er bezahlt hatte, und bis er es sah, würden die Waffen einer kleinen Armee auf Eddie gerichtet sein.
    Der Revolvermann zog das zerknüllte Bündel Klebebänder zu sich und schlang es über den Nacken. Dann mühte er sich den Strand entlang.
    Er war zwanzig Meter gekrochen – fast so weit, daß er sich in Sicherheit fühlte –, als ihm die gräßliche (und doch auf kosmische Weise komische) Erkenntnis kam, daß er die Tür hinter sich zurück ließ. Wozu in Gottes Namen nahm er das alles auf sich?
    Er drehte den Kopf und erblickte die Tür nicht unten am Strand, sondern drei Schritte hinter sich. Roland konnte sie einen Augenblick nur anstarren und einsehen, was ihm die ganze Zeit über klar gewesen wäre, wären nicht das Fieber und der Lärm der Inquisitoren gewesen, die Eddie mit ihren endlosen Fragen bombardierten (Wo haben Sie, wie haben Sie, warum haben Sie, wann haben Sie – Fragen, die auf unheimliche Weise mit den Fragen der wuselnden Alptraumgestalten verschmolzen, welche aus den Wellen gekrochen und gekrabbelt kamen: Dad-a-chock? Dada-chum? Did-a-chick?), sowie das Delirium. So nicht.
    Ich nehme sie überallhin mit, wohin ich gehe, dachte er, und er auch. Sie begleitet uns jetzt überallhin, folgt uns wie ein Fluch, den man nicht mehr loswerden kann.
    Das alles schien so sehr der Wahrheit zu entsprechen, daß es außer Frage stand… wie noch etwas.
    Wenn sich die Tür zwischen ihnen schloß, würde sie sich für immer schließen.
    Wenn das geschieht, dachte Roland grimmig, muß er auf dieser Seite sein. Bei mir.
    Was bist du doch für ein Ausbund an Ehre, Revolvermann! lachte der Mann in Schwarz. Er schien ein permanentes Heim in Rolands Kopf bezogen zu haben. Du hast den Jungen umgebracht; das war das Opfer, das es dir ermöglicht hat, mich zu erwischen und, vermute ich, die Tür zwischen den Welten zu erschaffen. Und jetzt hast du vor, deine Drei zu erwählen, einen nach dem anderen, und sie zu etwas zu verurteilen, was du selbst nicht haben wolltest: zu einem Leben in einer fremden Welt, in der sie so leicht wie ein Zootier sterben können, das man in der Wildnis aussetzt.
    Der Turm, dachte Roland wild. Wenn ich den Turm gefunden und getan habe, was ich dort auch immer tun soll, wenn ich den grundlegenden Akt des Wiederaufbaus oder der Erlösung geleistet habe, für den ich auserwählt wurde, dann werden sie vielleicht…
    Aber das schrille Lachen des Mannes in Schwarz, des Mannes, der tot war, aber im befleckten Gewissen des Revolvermanns weiterlebte, ließ ihn den Gedanken nicht zu Ende führen.
    Doch auch der Gedanke an den Verrat, den er begangen hatte, konnte ihn nicht von seinem Kurs abbringen.
    Es gelang ihm, weitere zehn Meter zurückzuweichen, dann drehte er sich um und sah, daß selbst die größten der Ungeheuer nicht weiter als zwanzig Meter über die Flutlinie hinaus gelangen konnten. Er hatte bereits das Dreifache dieser Distanz zurückgelegt.
    Das ist gut.
    Nichts ist gut, antwortete der Mann in Schwarz fröhlich, und das weißt du auch.
    Sei still, dachte der Revolvermann, und die Stimme gehorchte tatsächlich wie durch ein Wunder.
    Roland schob die Beutel mit dem Teufelspulver in den Spalt zwischen zwei Steinen und deckte sie mit ausgerupftem spärlichem Schilf zu. Nachdem er das getan hatte, ruhte er kurz aus, während sein Kopf wie ein heißer Wasserschlauch pulsierte und seine Haut sich abwechselnd heiß und kalt anfühlte, dann rollte er durch die Tür in jene andere Welt zurück, in diesen anderen Körper, und ließ seine zunehmend tödliche Infektion eine Weile hinter sich zurück.
     
     

    6
     
    Als er zum

Weitere Kostenlose Bücher